Deutscher Verband für Landschaftspflege
Interessierte Teilnehmer der Bauhofschulung des LPV. Foto: Michaela Berghofer

14.09.2022 Lindau: Ökologische Grünflächenpflege statt Vielschnitt-Rasen

Der Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu e.V. (LPV) hat in enger Zusammenarbeit mit dem Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege Bernd Brunner die letzte von drei Bauhofschulung zu dem Thema „Ökologische Pflege von Grünflächen und geeignete Maschinen“ in diesem Jahr durchgeführt. Die anwesenden Bauhofmitarbeiter zeigten reges Interesse an der Veranstaltung. Die Schulungen sind ein Teil des NATÜRLICH BAYERN-Projekts „Heimische Blütenpracht – Unsere Kommune macht´s“, dass die ökologische Aufwertung kommunaler Grünflächen zum Ziel hat.

Ein Grund für den Artenrückgang auf Grünflächen ist eine zu häufige Mahd oder das Mulchen, bei dem das gehäckselte Schnittgut auf der Fläche verbleibt. Beim Mulchen stirbt nicht nur ein Großteil der Insekten, sondern das liegengelassene Material bildet auch eine dicke, abdeckende Schicht. So kommt kein Licht mehr an den Boden und die Nährstoffe bleiben auf der Fläche. „Heimische Kräuter brauchen aber in der Regel magere Böden und viel Licht, um keimen zu können. Das Mulchen sorgt für den Rückgang vieler Pflanzenarten.“, erklärt Julia Greulich, Projektmanagerin beim LPV, den interessierten Teilnehmern. Eine zweimalige Mahd ab Mitte Juni sei auf den meisten Flächen ideal, um die Artenvielfalt zu fördern und zu erhalten. So können die Kräuter blühen und Samen bilden. Wichtig ist, dass das gemähte Material abgetragen wird, um den Nährstoffeintrag zu vermeiden. Auch auf die Düngung von Grünflächen im kommunalen und im privaten Bereich sollte verzichtet werden.

Bei der Schulung wurden Maschinen für eine ökologische Flächenpflege vorgestellt. Mit am besten eignen sich handgeführte Balkenmäher mit einem Doppelmesser-Mähwerk, welche schon für wenig Geld erworben werden können. Sie sind insbesondere für kleinere kommunale Grünflächen eine sehr gute Alternative zum wenig insektenfreundlichen Rasenmäher. Weder Mulcher noch Kreiselmähwerk oder Mähroboter eignen sich für eine ökologische Flächenpflege. „Gerade Mähroboter sind ein großes Problem, da sie neben Insekten auch Amphibien, Reptilien oder Igel verletzen und töten können und das Schnittgut in der Regel auf der Fläche verbleibt.“, gibt Frau Greulich zu bedenken.

Auf verschiedenen Flächen im Landkreis Lindau, die Teil des Natürlich Bayern-Projekts sind und die nun ökologisch gepflegt werden, stellt der LPV in Zusammenarbeit mit den Bauhöfen Informationsschilder auf, die Passanten über die ökologische Grünflächenpflege aufklärt.

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06.09.2022 NATÜRLICH BAYERN ist Top-10-Projekt der UN-Dekade

NATÜRLICH BAYERN wird von der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen als Top-10-Projekt bewertet. Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2021 bis 2020 zur UN-Dekade zur Widerherstellung von Ökosystemen erklärt. Um die Lebensgrundlagen der Menschen zu verbessern, dem Klimawandel entgegenzuwirken und den Verlust der biologischen Vielfalt aufzuhalten sind intakte Ökosysteme eine zentrale Voraussetzung.

Daher rufen die Vereinten Nationen dazu auf, die fortschreitende Verschlechterung und Zerstörung von Ökosystemen überall auf der Welt zu stoppen und degradierte Ökosysteme wiederherzustellen. NATÜRLICH BAYERN stellt den Schutz der heimischen Insekten in den Fokus. Die bayerischen Landschaftspflegeverbände schaffen, vermehren und verbessern in 30 Einzelprojekten in allen Regionen des Freistaats Lebensräume für Insekten. Beim UN-Dekade-Projektwettbewerb Kultur- und Agrarlandschaften gehörte das Projekt nun zu den Top 10 und damit zu den Finalisten des Wettbewerbs!

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Die NATÜRLICH BAYERN - Florfliege für insektenfreundliche Kommunen. Foto: Ina Grosser

30.08.2022 Landkreis Amberg-Sulzbach: Insektenfreundliche Kommunen ausgezeichnet

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) hat zusammen mit dem Landschaftspflegeverband (LPV) Amberg-Sulzbach im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN insektenfreundliche Kommunen des Landkreises Amberg-Sulzbach ausgezeichnet.

Geehrt für ihr Engagement zur Einrichtung, Pflege und Erhaltung von insektenfreundlichen Lebensräumen wurden die Gemeinde Birgland, Freudenberg und die Stadt Amberg

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Mit der richtigen Pflege und viel Geduld zurück zu mehr Artenvielfalt. Foto LPV Hof

18.08.2022 Hof: Es blüht und summt auf Hofer Grünflächen

Es summt und brummt, lauscht man an der Grünfläche an der Oelsnitzer Straße, auf der 2014 anlässlich der Wiedervereinigung Deutschlands drei Bäume gepflanzt wurden. Es handelt sich um eine Verkehrsinsel, die vom städtischen Bauhof selten gemäht wird. Von weitem sieht sie zwar recht grasig und braun aus, aber ein näherer Blick lohnt sich: Wiesen-Flockenblumen, Margeriten, Labkräuter, Wiesenknopf, Frauenmantel, Fingerkraut und Disteln blühen bunt und ziehen viele Insekten an. „Solche Strukturen, also ungemähte und blühende Flächen, sind wichtige Lebensräume und Nektar- bzw. Pollenquellen für unsere heimischen Insekten. Unser Bauhof lässt solche Flächen stehen und mäht lediglich die Randbereiche, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten“, erklärt Christoph Grzesiak, der Leiter des Sachgebiets für Grünanlagen der Stadt Hof.

Auch Isabel Kaske vom Landschaftspflegeverband Landkreis und Stadt Hof (LPV) freut sich über den Insektenlebensraum. Im Rahmen des Projekts „Wir machen Insekten den HOF!“ hatte sie im vergangenen Jahr den städtischen Bauhof zur insektenfreundlichen Grünflächenpflege beraten.

Mithilfe des Maschinenring Münchberg hat der LPV außerdem selbst Ansaaten in der Stadt und im Landkreis Hof durchgeführt, unter anderem an der Ernst-Reuter-Straße und dem Theresienstein. „Leider macht es die extreme Trockenheit unseren Ansaaten schwer. Unsere Flächen sind bisher noch recht schütter bewachsen“. Ob trockene oder feuchte Witterung, bei der Entwicklung von artenreichen Wiesen durch Ansaaten ist Geduld gefragt: Bis sich viele bunte und heimische Kräuter etabliert haben, dauert es einige Jahre und bedarf der richtigen Pflege. „Bis dahin erfreuen wir uns an der Blütenpracht, die bereits in der Stadt vorhanden ist“, ergänzt die Projektmanagerin. Für den privaten Garten empfiehlt sie, nicht die komplette Rasenfläche zu mähen, sondern Inseln mit blühenden Pflanzen stehen zu lassen und generell seltener zu mähen. „So erhalten Kräuter, deren Samen meist noch in der Erde ruhen und die sonst abgemäht würden, die Chance aufzuwachsen und zu blühen“.

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Beate Krettinger, Projektleitung von NATÜRLICH BAYERN, zusammen mit den Vertretern der geehrten Kommunen. Foto: Susanne Thomas/LPV Biosphärenregion Berchtesgadener Land

16.08.2022 Landkreis Berchtesgadener Land: Insektenfreundliche Kommunen ausgezeichnet

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) hat zusammen mit dem Landschaftspflegeverband (LPV) Biosphärenregion Berchtesgadener Land im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN insektenfreundliche Kommunen des Landkreises Berchtesgadener Land ausgezeichnet.

Geehrt für ihr Engagement zur Einrichtung, Pflege und Erhaltung von insektenfreundlichen Lebensräumen wurden Berchtesgaden, Freilassing und Saaldorf-Surheim.

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Im Juni wurde zusammen mit zwei Bauhofmitarbeitern ein Projektschild auf der Fläche angebracht. Foto: Julia Greulich/LPV

11.08.2022 Lindau: Flächenaufwertung in der Dorfmitte von Stiefenhofen

Bürgermeister Christian Hauber war es schon lange ein Anliegen, eine Böschung an der Kirche von Stiefenhofen aufzuwerten. In Zusammenarbeit mit dem Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege Bernd Brunner und dem Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu e.V. (LPV) wurde die bislang artenarme Grünfläche Mitte November 2021 bepflanzt und Saatgut ausgebracht.

Es wurden Pfaffenhütchen und Kornelkirsche, wie auch eine Linde von der Gemeinde gepflanzt. Die Projektmanagerin des NATÜRLICH BAYERN Projekts „Heimische Blütenpracht – Unsere Kommune macht´s“ Julia Greulich und ihr Kollege Holger Bayer pflanzten ergänzend regionale Initialstauden wie Wiesensalbei, Acker-Witwenblume und Wiesen-Margerite. Zudem brachten sie selbst geerntetes Saatgut aus. Das Saatgut stammt von einer nahegelegenen artenreichen Wiese, die der LPV im Juni 2021 mit einem Samenerntegerät beerntet hat. Diesen Sommer ist die Böschung bereits arten- und blütenreicher als im Vorjahr. Im Juni stellte Julia Greulich zusammen mit zwei Bauhofmitarbeitern der Gemeinde Stiefenhofen ein Projektschild auf der Fläche auf.

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Bürgermeister Peter Kreß freut sich zusammen mit Dagmar Nitsche vom DVL über die Auszeichnung. Foto: Karin Klemt

09.08.2022 Landkreis Aschaffenburg: Karlstein am Main als insektenfreundliche Kommune ausgezeichnet

Karlstein am Main wurde im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN als insektenfreundliche Kommune ausgezeichnet. Im Zuge des Projektes „Wir lassen Wiesen wieder aufblühen!“ des Lanschaftspflegeverbandes Aschaffenburg zeigte sich das besondere Engagement der Gemeinde. Die Flächen von Karlstein am Main sind im Untermaingebiet des Landkreises die wertvollsten Spenderflächen für eine artenreiche Streuobstwiesenansaat. Bürgermeister Peter Kreß nahm die Urkunde und die Florfliege von Dagmar Nitsche, Projektmanagerin des Deutschen Verbands für Landschaftspflege, entgegen.

Dagmar Nitsche vom DVL zusammen mit den Vertretern der ausgezeichneten Kommunen. Foto: Stefan Reuter

04.08.2022 Landkreis Main-Spessart: Insektenfreundliche Kommunen ausgezeichnet

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) hat zusammen mit dem Landschaftspflegeverband (LPV) Main-Spessart im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN insektenfreundliche Kommunen des Landkreises Main-Spessart ausgezeichnet.

Geehrt für ihr Engagement zur Einrichtung, Pflege und Erhaltung von insektenfreundlichen Lebensräumen wurden die Stadt Arnstein, Hafenlohr, Karlstadt, Marktheidenfeld und die Stadt Rieneck.

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Blühende Böschungen: An der HO 28 Richtung Lippertsgrün blühten unter anderem Johanniskraut, Wiesenlabkraut und Moschus-Malven Foto: LPV Hof

29.07.2022 Hof: Blühende Böschungen an Landkreisstraßen

Entlang der Hofer Landkreisstraßen bietet das Straßenbegleitgrün an vielen Stellen wertvolle Blütenvielfalt für Insekten. Ein Beispiel ließ sich im Juni an der HO 28 Richtung Lippertsgrün bewundern. Wer in den letzten Wochen beim Vorbeifahren genauer hingesehen hat, konnte immer wieder blühende Bereiche an den Straßenböschungen entdecken. „Unsere regionaltypische Pflanzenvielfalt ist zwar nicht so auffällig wie so manch angesäte Blühmischung, jedoch sehr wertvoll für unsere heimische Insektenvielfalt.

Denn die Lebensrhythmen der Insekten sind auf die Blühzeitpunkte unserer regionalen Pflanzenarten angepasst“, erklärt Isabel Kaske vom Landschaftspflegeverband Hof, die sich im Rahmen des Projekts „Wir machen Insekten den HOF!“ der Initiative „NATÜRLICH BAYERN“ für die Schaffung von insektenreichen Lebensräumen in Stadt und Landkreis Hof einsetzt.

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Dagmar Nitsche vom DVL zusammen mit Jessica Rossow vom LPV Dingolfing-Landau und den Vertretern der Gemeinden und Bauhöfen. Foto Michael Stadler/LPV Dingolfing-Landau

26.07.2022 Landkreis Dingolfing-Landau: Insektenfreundliche Kommunen ausgezeichnet

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) hat zusammen mit dem Landschaftspflegeverband (LPV) Dingolfing-Landau im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN insektenfreundliche Kommunen des Landkreises Dingolfing-Landau ausgezeichnet. Geehrt für ihr Engagement zur Einrichtung, Pflege und Erhaltung von insektenfreundlichen Lebensräumen wurden die Gemeinde Mamming, der Landkreis Dingolfing-Landau selbst, Markt Reisbach und die Stadt Dingolfing.

21.07.2022 Eggenfelden: Kinopremiere für NATÜRLICH BAYERN

Die NATÜRLICH BAYERN – Filmserie „Worauf Insekten wirklich fliegen“ feiert Leinwandpremiere! Im Rahmen der GERNIALE in Eggenfelden wird am Montag, dem 25. Juli 2022, die vierte Folge der Serie mit dem Namen „Was Städte und Gemeinden tun können - Willi unterwegs mit einem bienenbegeisterten Bürgermeister“ auf der großen Open-Air-Kino-Leinwand gezeigt. Sie wird als Vorfilm zum Dokumentarfilm „Die Wiese“ von Jan Haft zu sehen sein. Erstellt wurde der Film vom DVL in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverein Rottal-Inn im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN.

Bürgermeister Siegmund Meck mit Dagmar Nitsche (DVL), Reinhold Wilhelm (Mooseum) und Susanne Kling (LPV) auf einer Projektfläche. (v.l.) Foto Birgit Altmann/LPV Donautal-Aktiv e.V.

19.07.2022 Landkreis Dillingen: Bächingen als insektenfreundliche Kommune ausgezeichnet

Die Gemeinde Bächingen wurde im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN als insektenfreundliche Kommune ausgezeichnet. Im Zuge des Projektes „INSEKTENREICH.DILLINGEN – unsere Bauhöfe wissen, was Bienen wollen!“ des LPV Donautal-Aktiv e.V. bewies die Gemeinde besonderes Engagement.

Sie holte kommunale Randflächen, Grünwege und ehemalige Schaftriebe in die extensive Nutzung zurück und legte Blühflächen und Gehölze an mehreren Standorten im Gemeindegebiet an. Der Bächinger Bürgermeister Siegmund Meck nahm die Urkunde von Dagmar Nitsche, Projektmanagerin des Deutschen Verbands für Landschaftspflege, entgegen. Nicht fehlen durften bei der Verleihung die Hauptakteure des Projektes – Susanne Kling, Geschäftsführerin des LPV Donautal-Aktiv, und Reinhold Wilhelm, 1. Vorsitzende vom „Mooseum“ in Bächingen. Die Verleihung fand auf einer Fläche der Gemeinde statt, die aus dem Pachtvertrag herausgenommen und mit heimischem Blühflächen-Saatgut angesät wurde. Durch die Nähe zum Wald war es eine landwirtschaftliche Grenzertragsfläche, die jetzt für Insekten aufgewertet wurde. Erste Blühaspekte sind schon sichtbar.

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2021 zusammen mit den Mitarbeitern des Bauhof Freilassing angelegte Magerrasenfläche am Badylongelände in Freilassing. Foto LPV Biosphärenregion Berchtesgadener Land e.V.

14.07.2022 Berchtesgadener Land: Erfolgreicher Projektabschluss

In den vergangenen 2 Jahren wurden im Berchtesgadener Land in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren auf über 20.000m² neue Lebensräume geschaffen und verbessert.

„Eine durchaus gute Bilanz“ so resümiert Projektleiter Pascal Marin vom Landschaftspflegeverband (LPV) die vergangenen 2 Projektjahre. Denn der LPV konnte seit 2020 trotz vieler unvorhersehbarer Ereignisse viele kleine und größere Projekte in nahezu allen Mitgliedsgemeinden angehen und umsetzen. „Der berühmte Spruch Kleinvieh macht auch Mist ist hier ins Positive zu übersetzen, denn die meisten Flächen, die wir aufwerten konnten, sind im Bereich bis 500 m² groß, die sogenannten Zwickelflächen die überall vorhanden sind und relativ leicht insektenfreundlich gestaltet werden können“ so Marin. Es sind auch größere Flächen in Freilassing, Saaldorf und in Berchtesgaden in das Projekt eingeflossen. Diese werden weiterhin von Landwirten bewirtschaftet und sollen als Weiden und Mähwiesen genutzt werden.

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Bürgermeister Sven Dietrich und Isabel Kaske vom Landschaftspflegeverband mit dem Hinweisschild zu NATÜRLICH BAYERN. Foto Gemeinde Trogen

07.07.2022 Hof: Mit Geduld zu artenreichen Lebensräumen

Anfang Mai erfolgten Ansaaten mit gebietsheimischem Saatgut artenreicher Wiesen auf zwei Flächen der Gemeinde Trogen. Im Rahmen seines Projekts „Wir machen Insekten den HOF!“ hatte der Landschaftspflegeverband Landkreis und Stadt Hof Gelder bei der Regierung von Oberfranken für die Ansaat von mehreren Insektenlebenräumen im Landkreis Hof beantragt. Anfang Mai wurden am südlichen Ortseingang Trogens am Weidenweg zwischen Radweg und Neubausiedlung sowie an der Streuobstwiese bei Ullitz am Grünen Band Streifen aufgefräst und mit regionaltypischen Wiesenarten wie Margerite, Storchschnabel, Johanniskraut angesät.

Mitte Juni trafen sich Bürgermeister Sven Dietrich und Isabel Kaske vom Landschaftspflegeverband am Weidenweg, um die Fläche zu begutachten. „Bisher sind noch nicht viele Kräuter aufgegangen, was vermutlich an der Trockenheit in den letzten Wochen liegt. Aber man sieht bereits Sprösslinge der Roggentrespe, die wir als schnellwachsende und schattenspendende Begrünung beigemischt haben“, stellt die Projektmanagerin fest. Generell benötigt die Entwicklung einer artenreichen Wiese einige Jahre, bis sich die blühenden Kräuter etabliert haben. Geduld ist also gefragt. Ebenso ist eine regelmäßige Pflege, also eine ein- bis zweimalige Mahd pro Jahr, nötig. Deshalb werden die Flächen demnächst gemäht und das Mahdgut abtransportiert.
Zur Information der Bevölkerung werden an den Flächen Schilder aufgestellt, die vom Deutschen Verband für Landschaftspflege im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN entwickelt und zur Verfügung gestellt wurden. Die Schilder brachte Frau Kaske zum Termin gleich mit. Bürgermeister Sven Dietrich freut sich über die Maßnahmen auf seinem Gemeindegrund: „Neben diesen Ansaaten haben wir weitere Flächen im Gemeindegebiet ausgewiesen, um ein Netzwerk von Lebensräumen für heimische Insekten und Pflanzen zu schaffe. So tragen wir als Gemeinde zum Schutz der Artenvielfalt hier in der Region bei.“

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Eine artenreiche Wiese bietet Insekten jede Menge Nahrung und Lebensraum. Foto LPV Landkreis Lichtenfels

30.06.2022 Marktzeuln: Blühwiesen als Lebensraum für Insekten

Dank des Engagements des Landschaftspflegeverbandes (LPV) Landkreis Lichtenfels entstehen nun auch in Marktzeuln im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN mehr Lebensräume für heimische Insekten. „Wenn die Gemeinde freie und nutzbare Flächen hat, dann sollten wir auch vorbildlich damit umgehen“, so Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech. In diesem Sinne hat die Gemeinde Marktzeuln dem Landschaftspflegeverband Projektflächen genannt, die nun im Sinne des Schutzes von Insekten gepflegt werden.

Mit Ihrem Projekt „Blütenvielfalt am Obermain – Wir fliegen drauf!“ hat der LPV Landkreis Lichtenfels es sich zum Ziel gesetzt Lebensräume und Nahrungsquellen für Wildinsekten aufzuwerten und neu anzulegen. Viele Grundstücke im öffentlichen Raum wie Straßenbegleitgrün, Dämme, Zwickelflächen an Kreuzungen oder auch Spielplätze wurden dem LPV bereits durch die Kommunen gemeldet und inzwischen gemeinsam in einen artenreichen Lebensraum für heimische Insekten verwandelt.

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  • Die artenreiche Wiese wird vor dem Aussamen gemäht. Foto: LPV Main-Spessart
  • Das Mahdgut wird direkt nach dem Mähen zur Wiese transportiert, deren Artenvielfalt vergrößert werden soll. Foto: LPV Main-Spessart
  • Auf der noch artenarmen Wiese wird das Mahdgut verteilt, sodass der Samen dort keimen kann. Foto: LPV Main-Spessart

23.06.2022 Marktheidenfeld: Mahdgutübertragung

In Marktheidenfeld wurde auf Initiative des Landschaftspflegeverbandes Main-Spessart im Rahmen von NATÜRLICH BAYERN erstmals eine Mahdgutübertragung durchgeführt. Die Maßnahme mit dem Ziel, in der Region mehr Lebensraum für Insekten zu schaffen und artenreiche Wiesen zu vermehren, wurde vom Landschaftspflegeverband zusammen mit der Stadt und einem ortsansässigen Landwirt durchgeführt. Bei einer Mahdgutübertragung wird eine artenreiche Wiese, deren Pflanzen bereits Samenstände gebildet haben, gemäht und gleich im Anschluss zu einer artenarmen Wiese gebracht und dort verteilt. Da das Gras kurz vor der Reife steht, kann nach einem Tag Trockenheit der Samen ausfallen und im Erdreich am neuen Ort anwachsen. So sind beste Voraussetzungen geschaffen, dass bereits im folgenden Jahr ein weiteres Blühgebiet mit vielen verschiedenen Gräsern den Insekten als Lebensraum zur Verfügung steht.

Hier tummeln sich Wildbienen und andere Insekten. Foto: LPV Bamberg

07.06.2022 Bamberg: Prächtige Blütenvielfalt

Auch im zweiten Jahr nach der Ansaat zeigen sich die Blühflächen in den Gemeinden Stegaurach und Memmelsdorf mit einer prächtigen Blütenvielfalt. Der im letzten Frühsommer vorherrschende Mohn wurde in diesem Jahr abgelöst durch die leuchtend weiß blühende Margerite. Gemischt mit weiteren Arten wie Acker-Witwenblume, Wilder Möhre, Hornklee, Bocksbart - ein leckeres Buffet für Wildbienen. Einige dieser „wilden“ Verwandten der Honigbiene sind echte Feinschmecker. Sie sammeln ihre Pollen nur an ganz bestimmten Pflanzen wie z.B. Glockenblumen oder Korbblütler, daher ist es wichtig nicht irgendwelche Blumenmischung auszubringen, sondern nur heimische Wildpflanzen zu verwenden.

03.06.2022 Was Wirtschaft, Sport und andere tun können - Willi auf dem blühenden Golfplatz

Dr. Martin Sommer vom DVL zeigt Willi Weitzel, dass auch andere Flächeneigentürmer können etwas tun. Die Landschaftspflegeverbände unterstützen neben Kommunen auch andere Eigentümer von Flächen, die diese insektenfreundlich bewirtschaften und anlegen wollen. Angesprochen sind beispielsweise Landwirte, sowie Firmen, Privatpersonen, Kirchen, Sportvereine oder Golfplatzbesitzer.

Je nach Lichteinfall schillern Ölkäfer (Meloe proscarabaeus) violett bis blauschwarz. Foto J. Späth/LPV

30.05.2022 Dingolfing-Landau: Erfolgreiche Bürgerbeteiligung bei der Ölkäfer-Suche

Im Rahmen seines Projekts WiesenReiche informierte der Landschaftspflegeverband im Frühjahr 2020 und 2021 die Öffentlichkeit durch Pressemitteilungen über Ölkäfer und bat darum, Sichtungen dieser Käfer zu melden. Die Resonanz aus der Bevölkerung war sehr erfreulich, denn 39 Mal wurde der seltene Schwarzblaue Ölkäfer (Meloe proscarabaeus) im Landkreis Dingolfing-Landau entdeckt. Weitere 9 Meldungen kamen aus angrenzenden Landkreisen.

Der Schwarzblaue Ölkäfer war Insekt des Jahres 2020 und wird in Bayern und Deutschland in der Roten Liste gefährdeter Tiere als gefährdet eingestuft (RL-Status 3). Außerdem gehört er laut Bundesartenschutzverordnung zu den besonders geschützten Tierarten. Ölkäfer findet man oft in Lebensräumen mit vielen Wildbienen. Der Grund: Die frisch geschlüpften Käferlarven klettern auf Blüten, klammern sich an Wildbienen und lassen sich in deren Bodennester transportieren. Dort ernähren sich die Larven von Bieneneiern, -larven und Pollenvorrat. Sodann überwintern sie im Bienennest um es im nächsten Frühjahr als Käfer zu verlassen. Ölkäfer findet man deshalb oft an Orten, an denen Wildbienen zahlreiche Brutröhren in die Erde graben. Dies sind z.B. sandige und offene Bodenstellen in nährstoffarmen Wiesen-Lebensräumen, wie z.B. in Trockenrasen und ungedüngten, sonnigen Streuobstwiesen oder an Deichen und warmen Waldsäumen. Aber auch an kleinsten Wegböschungen oder in Hausgärten leben Ölkäfer. Ölkäferfunde sind deshalb ein guter Indikator für optimale Wildbienen-Lebensräume.

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25.05.2022 Was Städte und Gemeinden tun können - Willi unterwegs mit einem bienenbegeisterten Bürgermeister

In Rottal-Inn zeigt Martin Biber, Bürgermeister von Eggenfelden, gemeinsam mit Katharina Ries vom Landschaftspflegeverband Rottal-Inn, was Kommunen für insektenreiche Lebensräume tun können. In dieser Folge wird das Potenzial kommunaler Flächen, die für den Insektenschutz optimiert werden können, dargestellt. Dabei steht Eggenfelden beispielhaft für alle teilnehmenden Kommunen bei NATÜRLICH BAYERN.

Der LPV Rottal-Inn nimmt mit dem Einzelprojekt "Zwickelbleame – weil´s jeder kann" an NATÜRLICH BAYERN teil.

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