Deutscher Verband für Landschaftspflege
Videoauschnitt von ComicErklärfilm
Erklärfilm zur Insektenschutzpraxis. Foto: DVL

25.07.2024 Erklärfilme für Insektenschutz in der Praxis

Die Initiative NATÜRLICH BAYERN teilt in zwei Kurzfilmen die praktischen Erfahrungen aus den letzten 5 Jahren und 30 Einzelprojekten rund um den Insektenschutz.

Praktiker*innen erfahren in den kurzen, bunten Erklärvideos, welche Maßnahmen für nachhaltigen Insektenschutz sinnvoll sind und wie diese am besten umgesetzt werden.

Die Neuanlage von hochwertigen Lebensräumen ist ein wichtiges Instrument zum Erhalt und zur Erhöhung der Biodiversität. Der erste Film beschäftigt sich daher mit der Gewinnung und Ausbringung von Regiosaatgut. Ergänzt wird er durch den zweiten, welcher die insektenschonende Flächenpflege beleuchtet und Empfehlungen für eine naturschutzfachliche Mahd gibt.

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Blühende Wiese
Projektfläche von NATÜRLICH BAYERN in Neumarkt-Sankt Veit. Foto: LPV Mühldorf am Inn

18.07.2024 Bayerischer Rundfunk: 5 Jahre nach dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“

Der Bayerische Rundfunk zeigt, wo die Kommunen 5 Jahre nach dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ stehen.

Als Paradebeispiel dient dabei die Stadt Neumarkt-Sankt Veit, die vor einem Jahr von NATÜRLICH BAYERN als insektenfreundliche Kommune ausgezeichnet wurde. Betreut wurde die Stadt von 2021 bis 2023 im Rahmen des NATÜRLICH BAYERN-Projekts „Mühldorfs blühende Gemeindewiesen – hier ist ordentlich was los!“ vom Landschaftspflegeverband Mühldorf am Inn.

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  • Blühende Wiese
    Angesäte Fläche des Bauhofs Ebensfeld. Foto: LPV
  • Blühender Streifen an einem Radweg
    Radwegbegleitgrün in Ebensfeld. Foto: LPV
  • Blühfläche an einem Park mit Kinderspielplatz
    Blühfläche im Riesnerpark in Lichtenfels. Foto: LPV
  • Blühende Wiese
    Insektenlebensraum am Stadtrand von Lichtenfels. Foto: LPV

05.07.2024 Lichtenfels: Landschaftspflegeverband blickt zurück auf vorbildliches Engagement im Landkreis

Von April 2021 bis März 2023 führte der LPV Landkreis Lichtenfels im Rahmen von NATÜRLICH BAYERN das Projekt „Blütenvielfalt am Obermain – Wir fliegen drauf!“ durch. Ein Blick zurück zeigt die Stadt Lichtenfels und den Markt Ebensfeld als Vorbilder bei der Pflege von Blühwiesen.

Sie waren von allen teilnehmenden Kommunen im Landkreis Lichtenfels am engagiertesten für den Schutz und Erhalt unserer heimischen Insektenvielfalt. Bereits vor Projektbeginn wurden in Eigenregie Blühflächen angelegt und Grünflächen im Stadtpark seltener gemäht. Die benötigen Geräte, wie z. B. ein Balkenmäher, sind bei diesen Kommunen anstatt eines Mulchgeräts zur Grünflächenpflege schon lange im Einsatz. Die Stadtgärtner*innen und Bauhofmitarbeiter*innen sind für den Insektenschutz sensibilisiert, stehen im Austausch mit dem LPV und haben ein Herz für die Natur. In Lichtenfels wurde am Stadtrand im Rahmen des Projekts sogar ein großflächiger Lebensraum mit Hecken, Großbäumen, Lesesteinhaufen und Totholz angelegt, der nicht nur tierische, sondern auch menschliche Besucher*innen anzieht.

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Straßenrand und Straße mit vorbeifahrenden LKW
Straßenränder können ausgezeichnete Lebensräume für Insekten werden. Foto: P. Roggenthin

30.06.2024 Ebersberg: Bunt wird's lebendiger - VG Aßling kann Artenvielfalt

Die Verwaltungsgemeinschaft Aßling mit den drei Gemeinden Aßling, Emmering und Frauenneuharting wollen die Ränder ihrer kommunalen Straßen, Wege und Gewässer zu Insektenlebensräume machen.

Unterstützt werden sie bei diesem Ziel vom LPV Ebersberg und dem Projekt „Bunt wird's lebendiger - VG Aßling kann Artenvielfalt“ im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN. Um dieses Ziel zu erreichen haben die drei Gemeinden und der LPV noch Zeit bis September, denn das Projekt ist eines der vier NATÜRLICH-BAYERN-Projekte, die ihre Arbeit von Oktober 2023 bis September 2024 fortführen. 

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  • Struppige Wiese ohne Blumen.
    Das Areal der Gemeinde Weichs 2019. LPV Dachau
  • Traktor fährt über gepflügte Fläche.
    Nach Vorbereitung und regelmäßiger Pflege wird die Fläche 2023 zur Aussaat vorbereitet. Foto: LPV Dachau
  • Blühende Wiese
    Die blühende Wiese im Mai 2024. Foto: LPV Dachau
  • Fläche mit Anpfer, Goldrute und Weiden.
    Vor der Flächenaufwertung wuchsen hier nur Ampfer, Goldrute und Weiden. Foto: LPV Dachau
  • Blühende Wiese.
    Durch die richtige Pflege und Aufwertung ist inzwischen „Dachaus bunte Wiese“ entstanden. Foto: LPV Dachau

10.06.2024 Weichs: Bunte Wiese geschaffen

Der Landschaftspflegeverband (LPV) Dachau hat im Rahmen von NATÜRLICH BAYERN bereits 2019 eine Fläche in der Gemeinde Weichs zur Aufwertung zur Verfügung gestellt bekommen. Im damaligen Zustand fanden sich dort nur Ampfer, Goldrute und Weiden.

Über die Jahre hat die Jugend dort den Ampfer regelmäßig gestochen, Weiden (-wurzeln) wurden von dem Bauhof von Weichs herausgegraben bzw. gefräst. Landwirte nahmen die Fläche in die regelmäßige Pflege.

Im Oktober richtete der LPV Dachau die Fläche gemeinsam mit den Landwirten für die Ansaat her, die Jugend sammelte den Müll ein und stach die restlichen Ampferwurzeln. Danach mischten sie Saatgut, welches sie händisch aussäten.

Dank der gemeinschaftlichen Zusammenarbeit blüht „Dachaus bunte Wiese“ inzwischen in kräftigen Farben.

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Rote Mohnblüte vor einer blühenden Wiese
Blühende Projektfläche der Initiative NATÜRLICH BAYERN (Foto: P. Roggenthin)

13.05.2024 ANLiegen Natur veröffentlicht Bilanz von NATÜRLICH BAYERN

Im kommenden Heft (46/2; 2024) der ANLiegen Natur zieht das Team von NATÜRLICH BAYERN Bilanz:

Unter dem Dach des DVL legten 30 Landschaftspflegeverbände (LPV) bayernweit in 227 Gemeinden artenreiche Flächen an und berieten 1.300 Akteur*innen, darunter 62 kommunale Bauhöfe, über insektenschonende Pflege. Nach fünfjähriger Laufzeit sind 670 ha Insektenlebensräume neu geschaffen oder aufgewertet worden. Bei einer Flächenstichprobe wiesen nach zwei bis drei Jahren bereits achtzehn von 100 Flächen Biotopqualität nach der Bayerischen Biotopkartierung auf.

Für alle, die bis zum Erscheinen des Heftes nicht warten wollen, gibt es online ab sofort eine Preview.

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  • Das Quellgebiet „Lachbrunnen“
    Das Quellgebiet „Lachbrunnen“. Foto: LPV Donautal-Aktiv
  • Ein Feuchtlebensraum wird aufgewertet.
    Ein Feuchtlebensraum wird aufgewertet. Foto: LPV Donautal-Aktiv
  • Die Freistellung ist bereits erfolgt.
    Die Freistellung ist bereits erfolgt. Foto: LPV Donautal-Aktiv

05.04.2024 Bächingen: Feuchtlebensraum für mehr Artenvielfalt

Der LPV Donautal-Aktiv e.V. wird im Rahmen von NATÜRLICH BAYERN das Quellgebiet in Bächingen, den so genannten „Lachbrunnen“ aufwerten.

Bisher wurde die Fläche freigestellt, wie auf den Bildern gut zu sehen ist. Nachfolgend erfolgt eine Bodenmodellierung und je nach Bedarf auch eine Ansaat. So wird sich ein neuer Feuchtlebensraum entwickeln und seinen Beitrag zur Erhöhung der Artenvielfalt leisten.

Das Einzelprojekt „INSEKTENREICH.DILLINGEN – unsere Bauhöfe wissen, was Bienen wollen!“ legt seine Schwerpunkte vor allem auf Konzeptentwicklung, Maschinenverfügbarkeit und die Kommunikation und Interaktion mit den Kommunen.

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  • Bauhofschulung zur Wissensvermittlung und zum konstruktiven Austausch.
    Bauhofschulung zur Wissensvermittlung und zum konstruktiven Austausch. Foto: LPV Ebersberg
  • Besichtigung einer Projektfläche.
    Besichtigung einer Projektfläche. Foto: LPV Ebersberg

18.03.2024 Ebersberg: Wissensvermittlung und Austausch

Der LPV Ebersberg hat im Rahmen von NATÜRLICH BAYERN die Bauhofmitarbeitenden der Verwaltungsgemeinschaft Aßling geschult.

Erläutert wurden Anlage und Pflege von Blühflächen. Sowohl drinnen als auch draußen auf einigen Projektflächen haben sich LPV und Bauhofmitarbeitende intensiv und konstruktiv ausgetauscht.

Mit dabei war auch die Bürgermeisterin der Gemeinde Emmering, Claudia Streu-Schütze und Dr. Roswitha Holzmann von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Ebersberg. Sie hat u.a. die Zusammenhänge zwischen Mahd-Zeitpunkt, - Häufigkeit und –Methode und Artenvielfalt erläutert.

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Weg- und Straßenränder werden zu Insektenparadiesen.
Weg- und Straßenränder werden zu Insektenparadiesen. Foto: P. Roggenthin

12.03.2024 Landkreis Mittelfranken: 100 kunterbunte Kilometer

100 Kilometer Blühstreifen für Insekten an Weg- und Straßenrändern zu schaffen, ist das Ziel des Projekts „100 bunte Kilometer“ des LPV Mittelfrankens. Hierfür bleibt nun noch Zeit bis September, denn das Projekt ist eines der vier NATÜRLICH-BAYERN-Projekte, die ihre Arbeit von Oktober 2023 bis September 2024 fortführen.

Die Region rund um den Hesselberg in Mittelfranken ist durch die guten Böden vorwiegend intensiv landwirtschaftlich genutzt. Der LPV Mittelfranken berät nach Akquise und Erfassung möglicher Spenderflächen schwerpunktmäßig die Bürgermeister und Bauhöfe der Gemeinden zur Anlage und Pflege der Gemeindeflächen. Die bestehenden Pflegepläne der teilnehmenden Gemeinden sollen werden geprüft und ökologisch angepasst. Bei der Neuanalage kommt neben Mähgutübertragung im Siedlungsbereich auch zugekauftes vorwiegend autochthones Saatgut zum Einsatz. Das Projektziel aus dem Titel, also 100 kunterbunte Kilometer Weg- und Straßenränder zu schaffen, bedeutet bei 6 m Breite also etwa 60 Hektar neue Insektenlebensräume.

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Insektenreich. Foto: P. Roggenthin
Insektenreich. Foto: P. Roggenthin

19.02.2024 Landkreis Dillingen: Insektenreich Dillingen

Das Projekt „INSEKTENREICH.DILLINGEN“ des LPV Donautal-Aktiv e.V. gehört zu einem der vier NATÜRLICH-BAYERN-Projekte, die ihre Arbeit von Oktober 2023 bis September 2024 fortführen können.

Der LPV engagiert sich besonders für die artenreiche Entwicklung von Rainen, Terrassen, Gewässerrandstreifen und Streuobstwiesen. Für Insekten stellen sie wichtige Rückzugshabitate und Trittsteinbiotope dar. Um die Pflanzen- und Insektenvielfalt nicht weiterhin zu reduzieren, wollen die Kommunen Alternativen zum Mulchen finden.

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Blütenvielfalt für mehr Insektenvielfalt. Foto: P. Roggenthin
Blütenvielfalt für mehr Insektenvielfalt. Foto: P. Roggenthin

26.01.2024 Landkreis Dachau: Bunte Flächen für unsere Insektenvielfalt

Vier der 30 NATÜRLICH-BAYERN-Projekten können von Oktober 2023 bis September 2024 ihre Projekte fortführen. Eins davon ist das Projekt „Bunte Flächen für unsere Insektenvielfalt“ des LPV Dachau.

Im Landkreis Dachau nördlich der Landeshauptstadt München existieren eine große Zahl an „Restflächen“ aus der Flurbereinigung. Der LPV Dachau konzentriert neben Gewässer- und Straßenrändern auf genau diese Flächen, die ein großes Potential in Sachen Insektenlebensräume bieten, zumal sie durch ihren Status nicht durch Intensivierung oder Überbauung bedroht sind.

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  • Begrüßung der Teilnehmenden durch Landrat Markus Müller. Foto: S. Kling, Donautal-Aktiv
  • Praxisbeispiele Heckenpflege mit dem Bergheimer Bürgermeister Walter Joas. Foto: S. Kling, Donautal-Aktiv
  • Maschinenvorführung mit praktischen Hinweisen zur Umsetzung. Foto: S. Kling, Donautal-Aktiv

12.12.2023 Dillingen: Bauhofschulung findet großen Anklang

Donautal-Aktiv hat im Zuge seines NATÜRLICH-BAYERN-Projektes „INSEKTENREICH.DILLINGEN – unsere Bauhöfe wissen, was Bienen wollen!“ im November eine Bauhofschulung zum Thema „Nachhaltige Pflege von Gestaltungsgrün in der freien Landschaft“ veranstaltet.

Nachdem am Vormittag die theoretischen Aspekte des Lebensraums Hecke und dessen Pflege sowie die Möglichkeiten der Maßnahmenförderung beleuchtet wurden, widmete sich der Nachmittag der Praxis. Den 45 Teilnehmenden wurden nach einer Maschinenvorführung die praktische Umsetzung zum soeben Gelernten im Kreisobstlehrgarten in Höchstädt gezeigt.

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Wildinsekten auf Blüte
NATÜRLICH BAYERN schafft Lebensraum für Wildinsekten. Foto: P. Roggenthin

14.11.2023 NATÜRLICH BAYERN geht in die Verlängerung

Zwischen 2018 und 2023 schufen, vermehrten und verbesserten bayerische Landschaftspflegeverbände im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN Lebensräume für Insekten. Die 30 jeweils zweijährigen Einzelprojekte in allen Regionen des Freistaats verfolgten nicht nur das Ziel möglichst viele öffentliche Flächen als Lebensräume und Nahrungsquellen für Wildinsekten neu anzulegen, sondern auch bestehende, artenarmte Flächen insektenfreundlich aufzuwerten. Hierfür wurden vor allem kommunale Bauhöfe über insektenfreundliche Anlage und Bewirtschaftung von Flächen beraten.

Aufgrund erschwerter Bedingungen durch die Corona-Pandemie bzw. lokalen Unwetter-Ereignissen und nicht zuletzt aufgrund der erzielten Erfolge der letzten 5 Jahre gingen ab Oktober vier von den 30 NATÜRLICH-BAYERN-Projekten in eine einjährige Verlängerung. Von Oktober 2023 bis September 2024 werden die Landschaftspflegeverbände Dachau, Donautal-Aktiv, Ebersberg und Mittelfranken entfallene und weitere Maßnahmen zum Insektenschutz in ihren Regionen nachholen.

Die Initiative NATÜRLICH BAYERN endet somit zum 31. März 2025. Sie ist Teil des Blühpakts Bayern des Staatsministeriums für Umwelt und mit einem Fördervolumen von insgesamt knapp 3 Millionen Euro das größte bayerische Projekt zur Insektenvielfalt.

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Insektenlebensräume schaffen. Foto: W. Willner

11.10.2023 Insektenvielfalt. Aber wie? Praktische Erfolgsmodelle aus der Landschaftspflege

NATÜRLICH BAYERN zeigt wie Insektenschutz in der Praxis funktionieren kann. Nach 5 Jahren und insgesamt 30 Einzelprojekten, die sich ganz dem Erhalt der Insektenvielfalt widmeten, zieht die Initiative in Form einer Broschüre Bilanz. Und gibt Anregungen, die erfolgreichsten Beispiele auf andere Regionen zu übertragen.

Die Broschüre richtet sich an Mitarbeitende von Verbänden, Kommunen und Gewerbe. Der inhaltliche Fokus liegt auf den unterschiedlichen Landschaften, in denen im Rahmen der Initiative Insekten-Lebensräume geschaffen wurden: Wiesen, Streuobstflächen, Gewässer, Säume, Deiche, Äcker, Restflächen und Totholz.

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Georg Reinthaler, Bürgermeister Eiselfing, Gabriele Müggenburg, LPV Rosenheim, Otto Lederer, Landrat Landkreis Rosenheim, Konrad Schinkinger, Landwirt, Maria Noichl MdEP, Vorsitzende DVL, Markus Höper, Geschäftsführer LPV Rosenheim, Amtschef Dr. Christian Barth, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, und Beate Krettinger, Projektleitung DVL, (v.l.n.r.) bei der Übergabe der Broschüre. Foto: DVL

20.09.2023 670 Hektar Vielfalt: Bilanz des größten bayerischen Projekts zum Insektenschutz

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) präsentierte zusammen mit dem Amtschef des Bayerischen Umweltministeriums bei Rosenheim die Ergebnisse der 5-jährigen Initiative NATÜRLICH BAYERN – Insektenreiche Lebensräume.

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Beate Krettinger (1.v.l.), Projektleiterin DVL, und Christina Niegl (2.v.l.), LPV Aichach-Friedberg, überreichen den Vertretern von Bauhöfen und Kommunen die Auszeichnungen. Foto: LPV Aichach-Friedberg

13.09.2023 Landkreis Aichach-Friedberg: Insektenfreundliche Kommunen ausgezeichnet

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) hat zusammen mit dem Landschaftspflegeverband (LPV) Aichach-Friedberg im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN insektenfreundliche Kommunen des Landkreises Aichach-Friedberg ausgezeichnet.

Geehrt für ihr Engagement zur Einrichtung, Pflege und Erhaltung von insektenfreundlichen Lebensräumen wurden der Markt Mering und die Gemeinde Sielenbach.

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V.l.n.r.: Markus Zillig, Tobias Mirwald (Bauhof Ebensfeld), Dr. Carolin Lang-Gross (LPV Lichtenfels), Dr. Martin Sommer (DVL), Cindy Patzer (Tiefbauamt Lichtenfels), Sabine Rießner (stellv. Bürgermeisterin Lichtenfels), Alexander Trütschel, Cord Eckel (Bauhof Lichtenfels), Gerhard Pülz (Tiefbauamt Lichtenfels) Foto: LPV Lichtenfels

08.08.2023 Lichtenfels: Insektenfreundliche Kommunen ausgezeichnet

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) hat zusammen mit dem Landschaftspflegeverband (LPV) Landkreis Lichtenfels im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN insektenfreundliche Kommunen des Landkreises Lichtenfels ausgezeichnet.

Geehrt für ihr Engagement zur Einrichtung, Pflege und Erhaltung von insektenfreundlichen Lebensräumen wurden der Markt Ebensfeld und die Stadt Lichtenfels. Sie nahmen am Einzelprojekt „Blütenvielfalt am Obermain – Wir fliegen drauf!" des LPV Landkreis Lichtenfels teil.

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Foto: J. Späth

01.08.2023 Dingolfing-Landau: Zweiter Artikel zur Mähgutübertragung

Der Landschaftspflegeverband Dingolfing-Landau e.V. hat die in seinem Landkreis gemachten Erfahrungen bei der Mähgutübertragung in einem weiteren Artikel zusammengestellt. Mit der Mahdgutübertragung werden artenreiche Wiesen aus gebietsheimischem Samenmaterial geschaffen. Diese nachhaltige Methode fördert und bewahrt die lokaltypische Artenvielfalt.

Dieser ist in Heft 45/2 der ANLiegen Natur der Bayerischen Naturschutzakademie erschienen.

 

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Jürgen Schnabel, Bürgermeister Regnitzlosau, Christian Zuber, Bürgermeister Münchberg, Eva Döhla, Oberbürgermeisterin Hof, Regina Saller, LPV, Landrat Dr. Oliver Bär, Vorsitzender LPV, Isabel Kaske, LPV, Dr. Martin Sommer, DVL-Projektmanager (2.,3.,4.,5.,6.,7. und 8. v.l.) bei der Verleihung. Foto: Landkreis Hof

25.07.2023 Hof: Insektenfreundliche Kommunen ausgezeichnet

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) hat zusammen mit dem Landschaftspflegeverband (LPV) Landkreis und Stadt Hof im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN insektenfreundliche Kommunen des Landkreises Hof ausgezeichnet.

Geehrt für ihr Engagement zur Einrichtung, Pflege und Erhaltung von insektenfreundlichen Lebensräumen wurden die Gemeinde Regnitzlosau und die Städte Hof und Münchberg. Sie nahmen am Einzelprojekt „Wir machen Insekten den HOF!“ des LPV Landkreis und Stadt Hof teil. 

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14.07.2023 NATÜRLICH BAYERN: Vielfalt für den Bildschirm

Insektenreiche Lebensräume gibt es bei NATÜRLICH BAYERN jetzt auch für den Bildschirm. In den fünf Jahren der Initiative wurde viel auf den Flächen Bayerns bewegt. Die "Bunten Blüten für Insekten" stehen als Bildschirmhintergrund zum Download bereit.

Martin Wolf, Bauhofleiter Neumarkt-Sankt Veit, Erwin Baumgartner,  Bürgermeister Neumarkt-Sankt Veit, Dagmar Nitsche, Projektmanagerin DVL, Ulrich Niederschweiberer, stllv. Vorsitzender des LPV Mühldorf und Kreisobmann Bayerischer Bauernverband, Esther Lindner, stellv. Geschäftsführerin LPV Mühldorf (v.l.n.r.). Foto: LPV Mühldorf

12.07.2023 Neumarkt-Sankt Veit: Auszeichnung als NATÜRLICH BAYERN Insektenfreundliche Kommune

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) hat zusammen mit dem Landschaftspflegeverband (LPV) Mühldorf a. Inn e.V. im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN die Stadt Neumarkt-Sankt Veit als insektenfreundliche Kommune ausgezeichnet.

Bürgermeister Erwin Baumgartner nahm die Urkunde von DVL - Projektmanagerin Dagmar Nitsche und Stellvertretenden LPV-Vorsitzenden Ulrich Niederschweiberer entgegen. Bauhofleiter Martin Wolf erhielt die Florfliege als Anerkennung für die herausragende Arbeit des Bauhofs.

Der gemeindliche Bauhof engagiert sich schon seit Jahren für eine ökologischere Nutzung und Pflege der kommunalen Flächen. Mit der Teilnahme am NATÜRLICH BAYERN-Projekt  „Mühldorfs blühende Gemeindewiesen – hier ist ordentlich was los!“ des LPV Mühldorf wurden zusätzlich weitere Flächen, wie am Mühleneck, am Taubenberg am Gemeindefriedhof der Stadt Neumarkt-Sankt Veit oder an der Streuobstwiese am Lindener Feld, eingesät und aufgewertet. Dabei wurde ausschließlich gebietsheimisches Saatgut verwendet, welches u.a. auch durch den LPV Mühldorf von blütenreichen Wiesenflächen im Gemeindegebiet gewonnen wurde. Damit die neu geschaffenen Insektenlebensräume nachhaltig gepflegt werden können, wurde darüber hinaus in insektenschonende Maschinen investiert. Informationstafeln an den neu geschaffenen Insektenlebensräumen geben Auskunft über die hier angewandten, neuen Pflegekonzepte, mit denen der Artenreichtum auf den Flächen gesichert wird.

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v. l. n. r: Gebhard Baur, 2. Bürgermeister und Vorsitzender des Heimatverein Gestratz, Dagmar Nitsche, Projektmanagerin DVL, Andreas Müller und Ewald Kinzelmann, Bauhofmitarbeiter, und Josef Bühler vom Joseph Bühler Erd- und Tiefbau. Foto: LPV Lindau-Westallgäu

04.07.2023 Gestratz: Auszeichnung als NATÜRLICH BAYERN Insektenfreundliche Kommune

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) hat zusammen mit dem Landschaftspflegeverband (LPV) Lindau-Westallgäu e.V. im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN die Gemeinde Gestratz als insektenfreundliche Kommune ausgezeichnet.

Dir Urkunde und die verliehene Florfliege wurden von Vertretern der prämierten Kommunen entgegengenommen: Gebhard Baur (2. Bürgermeister und Vorsitzender des Heimatverein Gestratz), Ewald Kinzelmann und Andreas Müller (Bauhofmitarbeiter) und Josef Bühler (Josef Bühler Erd- und Tiefbau).

Die Gemeinde Gestratz engagiert sich schon seit Jahren für die Artenvielfalt. Innerhalb des NATÜRLICH BAYERN - Projekts „Heimische Blütenpracht – Unsere Kommune macht´s“ wurde auf dem artenarmen Sonnenhang in der Dorfmitte der Oberboden abgezogen und selbstgeerntetes, gebietseigenes Saatgut und Mahdgut einer artenreichen Fläche vor dem Heimathaus ausgebracht. Der gemeindliche Bauhof hat im Rahmen von NATÜRLICH BAYERN mehrere Flächen durch eine Änderung des Mahdregimes aufgewertet. 
 

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Beate Krettinger, Projektleitung DVL, Manfred Diepold, Bürgermeister Eitensheim, Tanja Schorer-Dremel, Vorsitzende LPV Eichstätt, und Klaus Knörr, Bauhofleiter, (5.,6.,7. und 11. v.l.) bei der Verleihung. Foto: LPV Eichstätt

29.06.2023 Eitensheim: Auszeichnung als NATÜRLICH BAYERN Insektenfreundliche Kommune

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) hat zusammen mit dem Landschaftspflegeverband (LPV) Landkreis Eichstätt e.V. im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN die Gemeinde Eitensheim als Insektenfreundliche Kommune ausgezeichnet.

Für das Engagement zur Einrichtung, Pflege und Erhaltung von insektenfreundlichen Lebensräumen der Gemeinde nahm Bürgermeister Manfred Diepold die Urkunde von Beate Krettinger, Projektleitung des DVL, und Tanja Schorer-Dremel, Vorsitzende des LPV Eichtsätt, entgegen. Bauhofleiter Klaus Knörr erhielt die NATÜRLICH BAYERN - Florfliege als Anerkennung für die Arbeit des Bauhofs.

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  • Die zweite Klasse der Grundschule Scherfeld. Foto: LPV Eichstätt.
  • Die von den Jugendwerkstätten in Langenaltheim angefertigten Nistkästen wurden von den Grundschüler*innen verschönert. Foto: LPV Eichstätt.
  • Die verschönerten Nistkästen werden befüllt. Foto: LPV Eichstätt.
  • Vollständig befüllt und aufgestellt sind die Kästen einzugsbereit. Foto: LPV Eichstätt.

26.06.2023 Schernfeld: Schüler*innen bauen Wildbienen ein zu Hause

Zum Abschluss seines Projektes „Bienenweide Streuobstwiese – ein vielfältiger Lebensraum blüht auf“ führte der Landschaftspflegeverband Eichstätt Ende März und Anfang Mai Schulaktionen durch.

Die Kinder der 2. Klasse der Grundschule Scherfeld wurden spielerisch an das Ökosystem Streuobstwiese herangeführt und lernten deren „Bewohner“ genauer kennen. Sie konnten so den Wert von Streuobstbäumen für den Menschen und die Tier- und Pflanzenwelt “begreifen“. Abgerundet und vertieft wurde das Thema durch das gemeinsame Verschönern und Befüllen von Wildbienennisthilfen, welche an der Streuobstwiese neben der Grundschule und im Schulgarten aufgestellt wurden. So können die Kinder über das Jahr hinweg die Nisthilfen immer wieder aufsuchen und beobachten was sich dort verändert und welche Tiere sich ansiedeln.

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Verschiedene Scheckenfalter auf Dung. Foto: M. Sommer

15.06.2023 So geht Insektenschutz richtig

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) veröffentlicht aktualisierte Leitlinien zum „Schutz unserer heimischen Insekten“ im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN, die insektenreiche Lebensräume schafft.

In den Leitlinien zum „Schutz unserer heimischen Insekten“, welche im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN neu aufgelegt wurden, benennt der DVL nicht nur Potentiale für mehr Insektenschutz bei Land- und Forstwirtschaft, Kommunen, Gewerbe und Privatpersonen, sondern gibt konkrete Handlungsempfehlungen aus der Praxis. Die Leitlinien erläutern insektenfreundliche Maßnahmen bei der Flächenpflege, wie die Ansaat mit regionalem Saatgut und insektenschonende Mahd, und geben Empfehlungen an Landwirtschaft, Kommunen und Landbesitzer*innen.

Die Veröffentlichung beruht auf den langjährigen Erfahrungen der LPV sowie dem Expertenwissen der DVL-Mitarbeiter*innen und spiegelt die hohen fachlichen Ansprüche der LPV an die Maßnahmenumsetzung wider.

Aus Gründen der Nachhaltigkeit wird das Werk nur digital publiziert.

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05.06.2023 NATÜRLICH BAYERN: Highlights der Öffentlichkeitsarbeit

Die Landschaftspflegeverbände, welche die 30 Einzelprojekte der Initiative NATÜRLICH BAYERN durchführten, haben sich jede Menge einfallen lassen, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Die besten Beispiele haben wir zusammengetragen und stellen sie nun auf unserer Homepage vor. Der Landschaftspflegeverband Rosenheim zum Beispiel zeigt in einem Film, wie man artenreiche Wiesen pflegt und neu anlegt.

v. l. n. r: Johannes Mayer (MRD), Reinhold Mader (Bauhof), Julian Bisle (MRD), Dagmar Nitsche (DVL), Beatrice Weiss (LPV), Gerhard Weiß (2. Bürgermeister Stadt Krumbach), Harald Lenz (1. Bürgermeister Gemeinde Ebershausen), Stefan Koralewska (Geschäftsführer LPV), Harald Plersch (Geschäftsführer MRD). Foto: LPV Günzburg

15.05.2023 Landkreis Günzburg: Insektenfreundliche Kommunen ausgezeichnet

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) hat zusammen mit dem Landschaftspflegeverband (LPV) Günzburg e.V. im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN insektenfreundliche Kommunen des Landkreises Günzburg ausgezeichnet.

Geehrt für ihr Engagement zur Einrichtung, Pflege und Erhaltung von insektenfreundlichen Lebensräumen wurden die Gemeinde Ebershausen und die Stadt Krumbach.

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Raphael Rehm, ARGE Donaumoos, Dagmar Nitsche, DVL, Christian Konrad, Bürgermeister von Leipheim, Alex Schneider und Anja Schumann, beide ARGE Donaumoos (von links). Foto: S. Bartberger

12.05.2023 Leipheim: Auszeichnung als NATÜRLICH BAYERN Insektenfreundliche Kommune

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) hat zusammen mit der ARGE Schwäbisches Donaumoos e.V. im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN Leipheim als insektenfreundliche Kommune ausgezeichnet.

Im Zuge des Einzelprojekts „Leipheim geht neue Wege“ hat die ARGE Donaumoos viele blütenreiche Streifen in Zusammenarbeit mit der Stadt Leipheim angelegt. Es wurden die stadteigenen Flächen entlang von Wegen und bewirtschafteten Flächen ermittelt und mit gebietsheimischem Saatgut eingesät.

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  • Das vom Ladewagen abgeladene Mähgut wird händisch oder maschinell auf der Fläche verteilt. Foto: J. Späth
  • Zum Ausbringen händisch gesammelter Samen wird an potenziellen Wuchsorten das Mähgut abgerecht, die Samen ausgebracht und danach das Mähgut wieder verteilt. Foto: J. Späth
  • Am Ende der Mähgutübertragung wird bei gut befahrbaren Flächen das Mähgut mitsamt den ausgefallenen Samen durch Walzen (hier Cambridgewalze) an den Boden gedrückt wobei auch Bodenunebenheiten egalisiert werden. Foto: J. Späth
  • Der Idealfall: 11 Monate nach dem Mähgutauftrag präsentiert sich im Mai die ehemalige Ackerfläche als Calthion-Feuchtwiese mit Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi), Scharfem Hahnenfuß (Ranunculus acris) und Sauer-Ampfer (Rumex acetosa). Foto: J. Späth

07.05.2023 Landkreis Dingolfing-Landau: Artikel zur Mähgutübertragung

Wiesenansaat durch lokale Naturgemische, wie zum Beispiel durch Mähgutübertragung, ist eine nachhaltige Methode zur Förderung und Bewahrung der lokaltypischen Artenvielfalt. Der Landschaftspflegeverband Dingolfing-Landau e.V. hat die in seinem Landkreis gemachten Erfahrungen bei der Mähgutübertragung in einem Artikel zusammengestellt.

Dieser ist in Heft 45/1 der ANLiegen Natur der Bayerischen Naturschutzakademie erschienen.

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Eine der geplanten Ansaatflächen am Münchberger Hallenbad. Foto: LPV Hof

24.04.2023 Münchberg macht Insekten den Hof

Im letzten Sommer erhielt der Landschaftspflegeverband Landkreis und Stadt Hof (LPV) im Rahmen seines Projekts „Wir machen Insekten den HOF!“ der Initiative NATÜRLICH BAYERN Gelder von der Regierung von Oberfranken für gebietsheimisches Saatgut. Dieses Saatgut sollte an interessierte Gemeinden verteilt werden, die eigene Flächen insektenfreundlicher gestalten möchten.

Unter anderem hatte der Bauhof der Stadt Münchberg mehrere Flächen beim LPV vorgeschlagen. Die Stadt Münchberg setzt sich bereits seit Jahren für die insektenfreundliche Pflege ihrer Grünflächen ein. Es wurden Schulungen zu diesem Thema besucht und neben anderen Maßnahmen große Bereiche öffentlichen Grüns als Überwinterungslebensräume für Insekten über Winter stehen gelassen. Die Aufwertung von Grünflächen durch Ansaaten stellt einen Baustein für mehr Artenvielfalt in der Stadt dar.

Die Flächenvorschläge überzeugten den LPV. Auf mehr als 3000 m² sollen nun in direkter Nähe zum Münchberger Hallenbad bzw. dem Wohnmobilstellplatz blütenreiche Paradiese für die heimische Fauna entstehen. Mit dem regionalen Saatgut werden im Frühjahr dort Ansaaten durchgeführt. Auf den  Flächen werden Streifen aufgefräst, um neue Arten einzubringen. Von diesen Streifen aus verbreiten  sich die Blütenpflanzen mit den Jahren auf die gesamte Fläche.

Bei den ausgebrachten Samen handelt es sich um gebietsheimische Kräuter und Blumen von artenreichen Bergmähwiesen aus dem Frankenwald. „Unser Ziel ist es, blühende Wiesen zu schaffen, die auch natürlicherweise bei uns zu finden sind. Die Kräuter brauchen Zeit, um zu wachsen und vor allem die richtige Pflege. Deshalb werden die Flächen nicht sofort nach der Ansaat auffällig und bunt blühen, wie wir es aus den Ansaatmischungen aus dem Baumarkt kennen“, erklärt Isabel Kaske vom LPV. Damit sich typische Arten wie Wiesen-Margerite, Johanniskraut und Waldstorchschnabel optimal entwickeln, müssen die Flächen zukünftig ein- bis zweimal im Jahr gemäht werden. Die Mahd erfolgt dabei insektenschonend mit dem bauhofeigenen, neu angeschafften Balkenmäher.

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Zur Ansaat vorbereitete Fläche in Ellhofen Foto: J. Greulich

06.04.2023 Ellhofen: Einsatz für mehr Artenvielfalt

Weiler-Simmerberg setzt sich im NATÜRLICH BAYERN Projekt des Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu e.V. gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Vielfalt Ellhofen für mehr Artenvielfalt auf kommunalen Grünflächen ein.

Mit dem Projekt „Heimische Blütenpracht – Unsere Kommune macht´s“ des Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu e.V. (LPV) sollen Insekten wieder mehr Nahrung auf kommunalen Grünflächen im Landkreis finden. Durch angepasste Pflegemaßnahmen und die Förderung gebietsheimischer Pflanzen sollen in den nächsten Jahren artenreiche Lebensräume für Wildbienen, Schmetterlinge und andere nützliche Insekten geschaffen werden. Der Markt Weiler-Simmerberg ist eine der neun Kommunen im Landkreis, die sich am Projekt des LPV beteiligt.

Kommunale Grünflächen werden oft häufig gemäht. Doch ist eine häufige Mahd oft nicht notwendig, da sie kaum betreten werden. Christine Mühler, aus der Arbeitsgruppe Vielfalt Ellhofen hat mit Bürgermeister Tobias Paintner Flächen für das NATÜRLICH BAYERN Projekt ausgewählt. Sie sollen künftig nur noch zwei Mal pro Jahr gemäht werden. Durch eine seltenere, aber auch spätere Mahd ab etwa Mitte Juni bleibt den Pflanzen mehr Zeit um Samen zu bilden. So kann ihr Fortbestehen gesichert werden. Zudem bieten die Pflanzenstängel und Blüten Lebensraum und Nahrung für viele Insekten. Bei der Mahd sollte auf Mulcher oder Rasenmäher, die fast alle Lebewesen töten, verzichtet werden. Viel besser für die ökologische und somit schonende Grünflächenpflege eignet sich ein Doppelmesserbalken-Mähwerk. Das Mahdgut sollte im besten Fall abtransportiert und auf eine Düngung verzichtet werden. Somit werden der Fläche Nährstoffe entzogen und das Wachstum von Gräser wird verringert. Dadurch gelangt mehr Licht auf den Boden. „Viele Kräuter, wie beispielsweise der Wiesen-Salbei, brauchen viel Licht, um überhaupt keimen zu können. Wenn das Mahdgut entfernt wird und Nährstoffe entzogen werden, können Kräuter besser wachsen.“ erklärt Julia Greulich die zuständige Projektmanagerin des LPV. Die Vielfalt an Blütenfarben und -formen ist wichtig, da viele Insekten auf eine bestimmte heimische Pflanze oder Blütenform spezialisiert sind.

Beispielsweise sollen im Gemeindegebiet die neugestalteten Flächen am Sportplatz in Simmerberg mit gebietseigenem Saatgut angesät bzw. angereichert werden. Dieses Saatgut stammt größtenteils von artenreichen Wiesen im Landkreis und wurde mit einer speziellen Bürstmaschine geerntet. Projektschilder weisen auf das Vorhaben hin.

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  • Altbaum in Gelbelsee vor… Foto: LPV Eichstätt
  • …und nach dem Pflegeschnitt Foto: LPV Eichstätt
  • Schulung der Bauhofmitarbeiter Foto: LPV Eichstätt

24.03.2023 Denkendorf: Pflegeaktion und Schulung der Bauhofmitarbeiter

Im Rahmen des Projektes „Bienenweide Streuobstwiese – ein vielfältiger Lebensraum blüht auf“ der Initiative „Natürlich Bayern“ legt der des Landschaftspflegeverbands Landkreis Eichstätt e.V. (LPV) Augenmerk auf den Erhalt und die Pflege der Streuobstbestände (Bäume und Untergrund) im gesamten Landkreis. Es wurden bereits über 4600 Obstbäume auf über 82 ha erfasst.

Nun wurde die Pflege einer verbuschten Streuobstwiese mit einem ökologisch sehr wertvollen Altbestand in der Gemeinde Denkendorf fertiggestellt. Nachdem der Untergrund zunächst freigestellt wurde, konnte der Baumwart Simon Rudingsdorfer die Bäume in Klettertechnik schneiden. Der fachgemäße Erhaltungsschnitt verhindert das Brechen zu stark tragender Leitäste, sorgt für neuen, gesunden Austrieb und trägt zur Langlebigkeit der Bäume bei. Auch auf dem Untergrund kann sich nun, bei weiterer Pflege, ein artenreicher Lebensraum entwickeln. Gemeinsam mit Mitgliedern des Obst- und Gartenbauvereins Denkendorf, Ortsgruppe Gelbelsee, folgten die Anwesenden aufmerksam den Erklärungen des Baumpflegers, halfen dabei das Schnittgut für den Abtransport zu bündeln und hingen Nisthilfen für verschiedene Streuobstwiesenbewohner auf. Dem langfristigen Erhalt und einer Nutzung dieser wertvollen Kulturlandschaft steht nun nichts mehr im Weg.

Weiterhin führte Peter Riegg, Fachkraft beim LPV Eichstätt, zudem eine Schulung der Bauhofmitarbeiter der Gemeinde Denkendorf zum Thema Obstbaumpflege durch. Auf verschiedenen Flächen der Gemeinde stand die Pflege der Streuobstbeständen und deren Untergrund im Fokus. Dabei wurde über insektenfreundliche Mähtechniken des Untergrundes diskutiert, der korrekte Erziehungsschnitt von Jungbäumen erläutert und die praktische Umsetzung von Maßnahmen an bestehenden Streuobstbäumen geübt. Durch den Austausch können Schwierigkeiten bei der Pflege herausgestellt, aber auch Lösungsansätze und Ideen gesammelt werden, die den langfristigen Erhalt der Bestände sichern.

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  • Peter Riegg erklärt Interessierten den Erziehungsschnitt eines Jungbaumes. Foto: LPV Eichstätt
  • Mitglieder der BN OG Beilngries beim Anbringen der Nisthilfen. Foto: LPV Eichstätt

10.03.2023 Beilngries: Lebensraum Streuobstwiese

Unter dem Slogan „Bienenweide Streuobstwiese – ein vielfältiger Lebensraum blüht auf“ hat der Landschaftspflegeverband Landkreis Eichstätt e.V. im Jahr 2021 im Rahmen der Initiative „Natürlich Bayern“ ein Projekt gestartet. Im Augenmerk des Vorhabens steht der Erhalt und die Pflege der Streuobstbestände (Bäume und Untergrund) im gesamten Landkreis. Bei richtiger Pflege können Streuobstwiesen für über 5000 Tier- und Pflanzenarten Lebensraum, Nistmöglichkeiten, Schutz- und Nahrungsangebote bieten.

Nun gab Peter Riegg, Fachkraft beim LPV Eichstätt, während einer gemeinsamen Pflegeaktion mit dem Bund Naturschutz, Kreisgruppe Beilngries auf einer Streuobstwiese der Stadt Beilngries, einen Crash-Kurs zum richtigen Obstbaumschnitt für alle Interessierten. Damit die Obstbäume ein ökologisch wertvolles Alter erreichen können, ist der Erziehungs- und Pflegeschnitt jüngerer Bestände besonders wichtig. Die Schulung von Streuobstinteressierten und Bauhofmitarbeitern ist deswegen Teil des Projektes. Neben dem Pflegeschnitt von Altbäumen und wichtigen Sicherheitsaspekten beim Baumschnitt, die zu beachten sind, konnten die Teilnehmenden später an einer 2018 gepflanzten Streuobstwiese in Oberndorf den Erziehungsschnitt üben. Auch die richtige Pflege des Untergrundes wurde thematisiert.

Durch Spendengelder der Willibald-Schmidt-Stiftung war es dem LPV Landkreis Eichstätt e.V. zudem möglich, zahlreiche Nisthilfen einzukaufen, von denen nun einige auf der Streuobstwiese an der Kevenhüller Brücke einen neuen Bestimmungsort gefunden haben.

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Blütenpracht am Wegesrand der Radltour. Foto: C. Niegl/LPV

23.02.2023 Aichach: Dem Summen auf der Spur

Der Landschaftspflegeverband Aichach-Friedberg bietet eine aufschlussreiche Komoot-Radtour im Rahmen seines Projektes der Initiative NATÜRLICH BAYERN an.

Durch die verlinkten Informationen im Rahmen der Tour werden nicht nur Erholungssuchende angeregt sich auf den Weg zu machen. Auch an der Natur interessierte Radfahrer können hier ihren Wissensdurst stillen. Kann man sich etwas Schöneres vorstellen, als durch das Ecknachtal mit seinem mäandrierenden Flusslauf zu radeln und dabei noch schlauer zu werden? So leicht kann es gehen!
Innerhalb der Tour führt der LPV im Rahmen des Projektes - „Das Summen machts: Gemeinsam InsektenRäume verbinden“ zu sehenswerten Beispielflächen. Dabei finden sich innerhalb der App Komoot sowie über die QR-Codes der Schilder Links zur Homepage, wo spannende Fakten zur Ökologie von Wildbienen, der Landschaftspflege, dem Biotopverbund und vielem mehr zu finden sind. Auch finden sich immer wieder brauchbare Tipps für ihren eigenen naturnahen Garten.

Die 3,5 stündige Rundtour hat eine Gesamtlänge von 45,3 km und begeistert mit der Schönheit unserer Heimat. Zur Stärkung während der Tour ist auf halber Strecke eine Einkehrmöglichkeit in Sielenbach eingeplant.

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Geplante Ansaatfläche am Ortseingang von Köditz im August 2022. Foto: LPV Hof

09.02.2023 Köditz: 1400 m² blütenreiches Paradies

Im letzten Sommer erhielt der Landschaftspflegeverband Landkreis und Stadt Hof (LPV) im Rahmen seines Projekts „Wir machen Insekten den HOF!“ Gelder von der Regierung von Oberfranken für gebietsheimisches Saatgut. Plan war, dieses Saatgut an interessierte Gemeinden zu verteilen, die eigene Flächen insektenfreundlicher gestalten möchten.

Unter anderem konnte die Gemeinde Köditz mit ihren Ideen überzeugen: Auf insgesamt 1400 m² sollen an der Ortseinfahrt von der Bundesstraße B173 nach Köditz und am Dorfgemeinschaftshaus in Lamitz blütenreiche Paradiese für die heimische Fauna entstehen. Mit dem regionalen Saatgut werden im Frühjahr dort Ansaaten durch den Gemeindebauhof durchgeführt.

Bei den ausgebrachten Samen handelt es sich um keine gezüchteten Blumen, sondern Kräuter von artenreichen Bergmähwiesen aus dem Frankenwald. „Unser Ziel ist, blühende Wiesen zu schaffen, die auch natürlicherweise bei uns zu finden sind. Die Kräuter brauchen ihre Zeit, um zu wachsen und vor allem auch die richtige Pflege. Deshalb werden die Flächen nicht sofort nach der Ansaat auffällig und bunt blühen, wie wir es aus den Ansaatmischungen aus dem Baumarkt kennen.“, erklärt Isabel Kaske vom LPV. Damit sich typische Arten, wie Wiesen-Margerite, Johanniskraut und Waldstorchschnabel optimal entwickeln, müssen die Flächen zukünftig ein- bis zweimal im Jahr gemäht werden.

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  • Um das Betreten und Befahren der neu angesäten Fläche zu unterbinden, wurde der Bereich abgesperrt. Foto: J. Greulich
  • Ein Schild auf der Fläche beschreibt die Maßnahme und das NATÜRLICH BAYERN Projekt. Foto: J. Greulich

23.01.2023 Lindenberg: Neuansaat vor Hallenbadneubau

Beim Neubau des Hallenbads der Stadt Lindenberg i. Allgäu ist am Gebäude eine etwa 150 m² große Grünfläche vorgesehen. Der Bürgermeister der Stadt Eric Ballerstedt hat die Projektmanagerin Frau Julia Greulich gebeten, diese Fläche in das NATÜRLICH BAYERN Projekt „Heimische Blütenpracht – Unsere Kommune macht´s“ des Landschaftspflegeverbands Lindau-Westallgäu e.V. (LPV) aufzunehmen und mit selbstgeerntetem Saatgut aus der Kommune anzusäen

Der LPV hat im Sommer letzten Jahres artenreiche Wiesen am Bergfriedhof der Stadt mit einer Bürstmaschine beerntet, das Saatgut getrocknet und für eine Ansaat aufbereitet. Diese Wiesen des Bergfriedhofs werden seit vielen Jahren nicht gedüngt und weisen ein hohes Artenspektrum auf. Auf die Fläche am Hallenbad wurde zunächst mageres, kiesiges Substrat ausgebracht und anschließend das gebietseigene Samenmaterial ausgebracht. Bauhofmitarbeiter walzten die Fläche für einen besseren Bodenschluss der Samen und sperrten die Fläche ab. Ein Schild weist zudem auf das Projekt hin. Langfristig soll die Fläche zwei Mal pro Jahr mit einem Balkenmäher gemäht werden. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Fläche in den kommenden Jahren entwickelt.

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An den neugebauten Flüsseradweg angrenzend soll im kommenden Frühjahr auf rund 450 m² eine Ansaat mit gebietsheimischen Saatgut erfolgen. Foto: LPV Hof

12.01.2023 Stammbach: Regionales Saatgut für eine blütenreiche Wiese

Im letztjährigen Sommer beantragte der Landschaftspflegeverband Landkreis und Stadt Hof (LPV) im Rahmen seines Projekts „Wir machen Insekten den HOF!“ Gelder bei der Regierung von Oberfranken für gebietsheimisches Saatgut. Plan war, dieses Saatgut an interessierte Gemeinden zu verteilen, die eigene Flächen insektenfreundlicher gestalten möchten.

Unter anderem konnte die Gemeinde Stammbach mit ihrem Konzept überzeugen: Am südwestlichen Ortsausgang entlang des neugebauten Flüsseradwegs soll ein kleines Paradies für die heimische Fauna entstehen. Es gibt bereits einen Lesesteinhaufen als Sonnen- und Versteckmöglichkeit für Reptilien. Auf rund 450 m² soll außerdem eine Ansaat mit dem gesponserten regionalen Saatgut realisiert werden. So kann sich dort eine blütenreiche Wiese mit zahlreichen Kräutern wie Wiesen-Margerite, Johanniskraut und Waldstorchschnabel entwickeln.

Im November brachte Isabel Kaske vom LPV das Saatgut ins Stammbacher Rathaus. Bürgermeister Karl Philipp Ehrler bedankte sich bei der Projektmanagerin: „Die Fläche ist aktuell blütenarm und bietet nur wenige Nektarquellen für Insekten. Wir freuen uns, wenn es dort bald summt und brummt!“ Isabel Kaske erklärte, dass die Fläche nicht sofort nach der Ansaat bunt und auffällig blühen wird, wie wir es von den typischen Ansaatmischungen aus dem Baumarkt gewöhnt sind. „Es handelt sich um keine gezüchteten Blumen, sondern Kräuter von artenreichen Bergmähwiesen aus dem Frankenwald. Diese brauchen einige Zeit, um zu wachsen und vor allem auch die richtige Pflege.“ Damit sie sich optimal entwickelt, muss die Wiese deshalb zukünftig ein- bis zweimal im Jahr gemäht werden.

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  • Drei wenig genutzte Teilflächen zwischen Mietobjekten der GKWG Kreis-Wohnbau-GmbH Lindau (B) werden für die Ansaat mit gebietseigenem Saatgut vorbereitet. Foto: J. Greulich
  • Für die Flächenvorbereitung wird aufgrund der schlechten Zugänglichkeit der Flächen und der geringen Lärmbelastung eine handgeführte Bodenfräse mit Zwillingsbereifung verwendet. Foto: J. Greulich
  • Fläche nach dem ersten Fräsvorgang. Nach einem weiteren Fräsvorgang erfolgt die Ansaat. Foto: J. Greulich
  • Schilder auf Flächen beschreiben die Maßnahme und das NATÜRLICH BAYERN-Projekt. Foto: J. Greulich

15.12.2022 Lindau: Machen statt Warten – Einsatz für mehr Artenvielfalt

Mit dem Projekt „Heimische Blütenpracht – Unsere Kommune macht´s“ des Landschaftspflegeverbandes Lindau-Westallgäu e.V. (LPV) sollen wieder mehr Insekten Nahrung auf kommunalen Grünflächen im Landkreis finden. Durch angepasste Pflegemaßnahmen und die Förderung gebietsheimischer Pflanzen sollen in den nächsten Jahren artenreiche Lebensräume für Wildbienen, Schmetterlinge und andere nützliche Insekten geschaffen werden. Die GKWG Kreis-Wohnbau-GmbH Lindau (B) ist, als kommunal getragenes Wohnungsbauunternehmen im Landkreis, Teil des Projekts.

Vorrangig geht es darum, Flächen später und weniger häufig zu mähen, sie aber auch weniger zu düngen. „Werden Grünflächen später gemäht, bieten sie vielen Insekten ein reicheres Blütenangebot. Zudem können Kräuter so besser Samen bilden und sichern das Fortbestehen der Pflanzenart auf der Grünfläche“, erklärt Julia Greulich die zuständige Projektmanagerin des LPV. Statt mit einem Mulcher oder Rasenmäher, welche fast alle Insekten zerkleinern, sollte die Mahd mit einem Balkenmäher, einer sehr schonenden Mähmethode, erfolgen. Das Mahdgut soll im besten Fall abtransportiert und auf eine Düngung verzichtet werden. Damit werden der Fläche Nährstoffe entzogen. Dies führt dazu, dass nährstoffliebende Gräser nicht mehr so üppig wachsen können, wodurch mehr Licht auf den Boden gelangt. Viele Kräuter, wie beispielsweise der Wiesen-Salbei, brauchen viel Licht, um überhaupt keimen zu können. Durch die Entfernung des Mahdguts und dem damit verbundenen Nährstoffentzug, können Kräuter demnach besser wachsen. Eine Vielfalt an Blütenfarben und -formen ist wichtig, da viele Insekten auf eine bestimmte heimische Pflanze oder Blütenform spezialisiert sind.

In Zusammenarbeit mit dem LPV hat die GKWG nun Teilflächen auf ihren Grundstücken ausgewählt, welche derzeit selten bis gar nicht genutzt werden und sich für die ökologische Grünflächenpflege eignen. Diese Flächen werden nun statt wie bislang acht Mal mit dem Rasenmäher nur noch zwei Mal mit dem Balkenmäher gemäht. Das Mahdgut wird abgeräumt. So soll es langfristig bunter und blütenreicher werden. Nach dem Sommer brauchen Insekten Rückzugs- und Überwinterungsräume, weshalb kleine Flächen teils das ganze Jahr stehen gelassen werden.

Viele Wiesen sind trotz mageren Böden arm an bunt blühenden Kräutern. Sie sollen zum Teil mit Saatgut, das auf artenreichen Wiesen im Landkreis mit einer speziellen Bürstmaschine geerntet wurde, aufgewertet werden. Dieses Saatgut ist im Vergleich zu den Blühmischungen aus dem Baumarkt an die hiesigen Verhältnisse angepasst und bietet auch spezialisierten Insekten Nahrung. In Lindenberg wurden nun drei Teilflächen inmitten des Siedlungsraumes mit einer handgeführten Bodenfräse für die Ansaat vorbereitet. Nach einem weiteren Fräsvorgang wird gebietseigenes Samenmaterial ausgebracht. Projektschilder weisen bereits jetzt auf die von nun an ökologisch gepflegten Flächen hin.

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  • Nach dem Abtrag des Oberbodens wurde auf der Fläche an der Feuerwehr mageres Substrat ausgebracht und ein Projektschild aufgestellt. Foto: J. Greulich
  • Nach der Flächenvorbereitung wurde die Fläche an der Feuerwehr aufgrund des Gefälles spritzbegrünt. Foto: J. Greulich
  • Auf einem Teil der Böschungsfläche am Geh- und Radweg wurde der dichte Zwergmispelbewuchs entfernt und die Fläche für die Ansaat vorbereitet. Foto: J. Greulich
  • Neben der Zwergmispelfläche wurde auf weiteren Teilabschnitten der Oberboden abgezogen. Foto: J. Greulich
  • Auf der Fläche am Freibad wuchs bislang vor allem gepflanzter Frauenmantel und Storchenschnabel. Foto: J. Greulich
  • Nachdem der Oberboden abgezogen und die Fläche mit magerem Substrat aufgefüllt wurde, wurde die Fläche am Freibad spritzbegrünt. Foto: J. Greulich
  • Entlang des Geh- und Radweges wurden mehrere Teilabschnitte für eine Neuansaat vorbereitet. Foto: J. Greulich

07.12.2022 Oberreute: Pilotkommune als Vorreiter

Oberreute hat als Pilotkommune des NATÜRLICH BAYERN Projekts „Heimische Blütenpracht – Unsere Kommune macht´s“ des Landschaftspflegeverbands Lindau-Westallgäu e.V. (LPV) eine Vorreiterrolle im Hinblick auf die ökologische Pflege und Aufwertung von Grünflächen im Landkreis übernommen. In enger Zusammenarbeit mit Bürgermeister Stefan Schneider und den Bauhofmitarbeitern wurden kommunale Grünflächen ausgewählt, die von nun an zwei Mal pro Jahr, statt gemulcht, mit dem Balkenmäher gemäht werden sollen.

Vor der Feuerwehr und dem Freibad der Gemeinde wurde vor einiger Zeit eine Blühmischung ausgebracht, die viele nicht heimische Arten enthielt. Da diese Arten unseren Insekten oftmals keine Nahrung bieten, sollte hier neu angesät werden.
So wurde auf diesen beiden Flächen der Oberboden abgezogen und mageres Substrat ausgebracht. Sehr aufwändig war hier die Entfernung von tief liegenden Wurzeln, die bei den Baggerarbeiten nicht vollständig entfernt werden konnten. Sie wurden so gut wie möglich von Hand ausgerissen. 
Aufgrund der Hanglage wurde Spritzbegrünung eingesetzt: das im Landkreis geerntete Saatgut wurde mit einem Gemisch aus Cellulose und einem Schnellbegrüner angespritzt. So wird das Abschwemmen des Saatguts bestmöglich vermieden. Zudem schafft diese Schutzschicht ein optimales Klima zur Keimung. Durch eine geeignete Folgepflege, bei der zunächst auch ein Schröpfschnitt notwendig sein kann, um die verbliebenen Arten der Blühmischung zurückzudrängen, sollen sich die Flächen in artenreiche Insektenhotspots entwickeln.

Auf mehreren Teilflächen entlang eines Geh- und Radweges und einer ungenutzten artenarmen Eh-da-Fläche wurde ebenfalls die Grasnarbe abgezogen und teilweise mageres Substrat ausgebracht. Anschließend wurden die Böschungsflächen spitzbegrünt und eben liegende Flächen per Hand angesät und angewalzt. Auf den Projektflächen wurden in Zusammenarbeit mit dem Bauhof bereits Schilder aufgestellt, die über die Maßnahmen aufklären.

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  • Trotz jahrelanger ökologischer Flächenpflege ist die Fläche am Sonnenhang sehr blütenarm und wird daher neu angesät. Foto: J. Greulich/LPV Lindau-Westallgäu
  • Nach dem Abtrag des Oberbodens erfolgt Mitte November die Ansaat mit selbstgeerntetem Saatgut. Foto: J. Greulich/LPV Lindau-Westallgäu

23.11.2022 Lindau: Sonnenhang in Gestratz blüht auf

Trotz jahrelanger ökologischer Grünflächenpflege ist die Böschung am Sonnenhang in Gestratz nach wie vor sehr blütenarm. Daher wurde die Fläche nun in enger und unkomplizierter Zusammenarbeit mit Bürgermeister Fink im Rahmen des NATÜRLICH BAYERN Projekts „Heimische Blütenpracht – Unsere Kommune macht´s“ des Landschaftspflegeverbands Lindau-Westallgäu e.V. (LPV) für eine Neuansaat vorbereitet.

Hierfür wurde der Oberboden von einem ortsansässigen Unternehmer mit einem Bagger abgezogen. Mitte November erfolgt die Ansaat mit selbstgeerntetem Saatgut von einer nahegelegenen artenreichen Grünfläche. Das Saatgut wurde im Sommer dieses Jahrs mit einem eBeetle, einem speziellen Samenerntegerät, vom LPV geerntet. Da die Fläche recht steil ist, erfolgt die Ansaat nicht per Hand, sondern per Spritzbegrünung, bei der das Saatgut zusammen mit einem gut haftenden, biologisch abbaubaren Cellulosegemisch und einem Schnellbegrüner aufgespritzt wird. Durch ein schnelles Anwachsen des Schnellbegrüners und dem zusätzlichen Schutz durch das Cellulosegemisch wird so ein Abschwemmen des Saatguts weitestgehend verhindert. Im Oktober stellte Julia Greulich, die zuständige Projektmitarbeiterin des LPV, zusammen mit einem Bauhofmitarbeiter bereits ein Projektschild auf der Fläche auf.

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Von der Hangkante aus wurde in einer Breite von 2 Metern ein Streifen mit gebietsheimischem Saatgut angesät. Später folgt oben auf der Ebene der Streifen mithilfe der Umkehrfräse. Foto: LPV Hof

07.11.2022 Rehau: Rehau macht Insekten den Hof

Bürgermeister Michael Abraham und der Leiter des Bauhofs Mathias Winterling wollen Rehau insektenfreundlicher gestalten. Im Frühjahr beantragte der Lanschaftspflegeverein Hof (LPV) im Rahmen seines Projekts „Wir machen Insekten den HOF!“ Gelder bei der Regierung von Oberfranken für die Ansaat von Insektenlebensräumen im Landkreis Hof, um dies zu ermöglichen. Bereits in der Vergangenheit hat die Stadt deshalb zahlreiche Flächen ausgewiesen und auch selbst angesät. Das so entstandene Mosaik von Lebensräumen für heimische Insekten und Pflanzen wurde im September um eine große Fläche erweitert: Es handelt sich um eine langgezogene Böschung entlang der Bundestraße 289 unterhalb des Baugebietes „Am Schild“.

„Die große Grünfläche war für die Insekten bisher ein Trauerspiel: Viel Gras, aber wenige Blühaspekte, damit kaum Nektar“, so Mathias Winterling. Gemeinsam mit Bürgermeister und Bauhof fasste der LPV deshalb im letzten Herbst den Plan, die Böschung sowie die oberhalb angrenzende Ebene am Baugebiet für Insekten aufzuwerten.

Durch eine streifenförmige Ansaat wurde im September gebietsheimisches Saatgut artenreicher Wiesen in die Fläche eingebracht. Die Kräuter, darunter Arten wie Margerite, Storchschnabel und Johanniskraut, können sich mit der Zeit auf die ganze Fläche ausbreiten. Entlang der Böschung wurden die Grassoden mit einem Bagger auf einer Breite von zwei Metern abgeschoben, der Boden aufgeraut und angesät. Danach wurde die Fläche angewalzt, um Erosion zu verhindern und den Pflanzensamen den nötigen Bodenkontakt zu verschaffen. Außerdem ist geplant, Ende September auf der oberen Ebene einen Streifen mithilfe der Umkehrfräse des Maschinenrings aufzufräsen und einzusäen.

Zur Information der Bevölkerung wird demnächst ein Schild aufgestellt, das vom Deutschen Verband für Landschaftspflege im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN entwickelt und zur Verfügung gestellt wurde.

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Arbeitsplatz, -gerät und -tätigkeit sind fast so vielfältig wie die Arten, die es zu bewahren gilt. Foto: LPV Altötting

28.10.2022 Bildervielfalt zeigt Maßnahmen- und Artenvielfalt

Die Initiative NATÜRLICH BAYERN zeigt in einer umfangreichen Bildergalerie die Vielfältigkeit der Arbeit der Einzelprojekte. Dargestellt werden Arbeitsgeräte und -schritte auf verschiedensten Projektflächen. Auch erste Erfolge der Bemühungen um die Artenvielfalt sind zu bestaunen.

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Ein Marienkäfer hat sich auf einem verblühten Exemplar des Kleinen Wiesenknopfs niedergelassen. Im Hintergrund blüht noch der Hornklee. Foto: LPV Hof

24.10.2022 Hof: Mähen vor dem Winter sorgt für kalte Füße – Winterquartiere für Insekten erhalten

Der Herbst hält Einzug im Hofer Land. Demnächst werden die Gärten winterfertig gemacht und noch einmal gemäht. Doch nachwievor benötigen unsere heimischen Insekten Nektar als Nahrung und Strukturen, in denen sie überwintern können. Genau der richtige Zeitpunkt, um dazu aufzurufen, nicht jeden Quadratmeter Grün komplett abzumähen, sondern Teilbereiche über den Winter stehen zu lassen. Denn in den dort erhaltenen alten Blütenköpfen oder Stängeln von Kräutern können Insekten Rückzugsorte finden.

Das Landratsamt Hof geht mit gutem Beispiel voran und erhält jährlich wechselnde Bereiche auf seinen Grünflächen. „Zum Zeitpunkt der Mahd Ende August hat der vordere Hang zum Parkplatz hin noch herrlich geblüht, insbesondere mit Johanniskraut und Kleinem Wiesenknopf“, so Isabel Kaske vom Landschaftspflegeverband Hof. Auf ihre Empfehlung hin wurde deshalb ein großer Teilbereich dieser Fläche nicht gemäht. Auch jetzt, Ende September, blühen in dieser Insel noch Pflanzen, darunter Schafgarbe, Hornklee, Rotklee und Wiesenlabkraut. „Wir können beobachten, wie sich an alten Blütenständen des Johanniskrauts Spinnen kleine Kokons schaffen und wenn man genau hinschaut, findet man kleine Bohrlöcher in alten Pflanzenstängeln. Wer weiß, welche Insekten sich darin verstecken!“, erklärt die Projektmanagerin begeistert. „Jede Besitzerin und jeder Besitzer eines Gartens sollte solche Strukturen bei sich zu Hause erhalten und so ohne großen Aufwand die Insektenvielfalt vor Ort unterstützen. Damit kann jeder einzelne seinen Beitrag dazu leisten, dass unsere Obstbäume weiterhin bestäubt werden und wir reichlich Gemüse im Beet finden.“

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Jens Franke, Geschäftsführer des LPV Unterallgäu, und Willi Weitzel beim Filmdreh. Foto: DVL

07.10.2022 Mindelheim: 20 Jahre LPV Unterallgäu

Der Landschaftspflegeverband (LPV) Unterallgäu hat Ende September sein 20jähriges Bestehen gefeiert. Im Jahr der Gründung, 2002, startete der LPV seine Tätigkeit mit 29 Gemeinden. Inzwischen sind von den 52 Landkreisgemeinden des Unterallgäus 49 Mitglieder des LPV.

Der LPV Unterallgäu beteiligte sich mit seinem Projekt „Artenreiche fürs Unterallgäu“ an der Initiative NATÜRLICH BAYERN. Im Zuge dessen entstand der dritte Film der Filmserie „„Worauf Insekten wirklich fliegen – Willi trifft Wiesenmacher und Wildbienenschützer". In der Folge lernt Willi im Unterallgäu, wie man artenreiche Wiesen neu anlegen kann.

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Die geplanten Landschaftspflegemaßnahmen im Kurpark der Obermain Therme. Foto: Dr. Carolin Lang-Groß /LPV

27.09.2022 Bad Staffelstein: Obermain Therme tut was für Insekten

Auch die Obermain Therme in Bad Staffelstein wollte einen Beitrag zur Initiative NATÜRLICH BAYERN leisten. Der Landschaftspflegeverband (LPV) Landkreis Lichtenfels plant im hinteren Teil des Kurparks mehrere Maßnahmen.

Aufgrund der diesjährigen Trockenheit konnten einige der angedachten Maßnahmen, wie zum Beispiel die Ansaat der Blühwiese durch eine Mahdgutübertragung, noch nicht umgesetzt werden. Daher wurde sich bisher auf die Änderung des Mahdregimes konzentriert, im Herbst folgt dann die Pflanzung der Zaunbegrünung. Die Projektschilder zur Information der Kurgäste und Parkspaziergänger über die erfolgten und noch geplanten Maßnahmen im Sinne der Insektenvielfalt sind bereits vor Ort.

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  • Karl-Gustav und seine Freunde bei der Landschaftspflege. Foto: Martina Ellmaier / LPV
  • Karl-Gustav und seine Freunde bei der Landschaftspflege. Foto: Martina Ellmaier / LPV
  • Karl-Gustav und seine Freunde bei der Landschaftspflege. Foto: Martina Ellmaier / LPV
  • Karl-Gustav und seine Freunde bei der Landschaftspflege. Foto: Martina Ellmaier / LPV

20.09.2022 Altötting: Meckernde Landschaftspflege

Ob Karl-Gustav mit seinem Namen einverstanden ist, ist nicht bekannt. Auf seiner Weide am Hartberg scheint er sich auf jeden Fall wohlzufühlen. Karl-Gustav ist die jüngste der 10 Ziegen, die ihre Arbeit für den LPV Altötting auf der Weide verrichten und verdankt seinen Namen einem facebook-Wettbewerb des LPVs.

Auf der Fläche, die dem LPV im letzten Jahr von einem Landwirt zur Verfügung gestellt wurde, kommt eine Mahd aufgrund der steilen Lage und dem Verlauf von Bahnschienen am Hangfuß nicht in Frage. Und da kommen Karl-Gustav und seine Freunde ins Spiel.
Das Team des LPV hat sich alle Mühe gegeben, damit es den Ziegen samt Bock in ihrer neuen Teilzeitheimat gefällt. Erst wurde ein stabiler Zaun gebaut, dann noch ein Luxusunterstand mit Dachterrasse, auf der sich die Ziegen am liebsten aufhalten. Im Frühjahr waren die Tiere bereits 2 Monate auf der Fläche, im Sommer hatte die Wiese, die auch sehr gut von den Ziegen abgeknabbert wurde, Zeit zu wachsen. Erste Karthäusernelken, die dornige Hauhechel und Flockenblumen wurden bereits wieder gesichtet. Im Herbst statten die vierbeinigen Landschaftspfleger der Wiese nochmal einen mehrwöchigen Besuch ab, die vor dem Winter nochmal „gemäht“ werden muss. Dann haben Karl-Gustav und seine Ziegenkumpels erstmal frei. Bis zum nächsten Frühjahr….

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Interessierte Teilnehmer der Bauhofschulung des LPV. Foto: Michaela Berghofer

14.09.2022 Lindau: Ökologische Grünflächenpflege statt Vielschnitt-Rasen

Der Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu e.V. (LPV) hat in enger Zusammenarbeit mit dem Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege Bernd Brunner die letzte von drei Bauhofschulung zu dem Thema „Ökologische Pflege von Grünflächen und geeignete Maschinen“ in diesem Jahr durchgeführt. Die anwesenden Bauhofmitarbeiter zeigten reges Interesse an der Veranstaltung. Die Schulungen sind ein Teil des NATÜRLICH BAYERN-Projekts „Heimische Blütenpracht – Unsere Kommune macht´s“, dass die ökologische Aufwertung kommunaler Grünflächen zum Ziel hat.

Ein Grund für den Artenrückgang auf Grünflächen ist eine zu häufige Mahd oder das Mulchen, bei dem das gehäckselte Schnittgut auf der Fläche verbleibt. Beim Mulchen stirbt nicht nur ein Großteil der Insekten, sondern das liegengelassene Material bildet auch eine dicke, abdeckende Schicht. So kommt kein Licht mehr an den Boden und die Nährstoffe bleiben auf der Fläche. „Heimische Kräuter brauchen aber in der Regel magere Böden und viel Licht, um keimen zu können. Das Mulchen sorgt für den Rückgang vieler Pflanzenarten.“, erklärt Julia Greulich, Projektmanagerin beim LPV, den interessierten Teilnehmern. Eine zweimalige Mahd ab Mitte Juni sei auf den meisten Flächen ideal, um die Artenvielfalt zu fördern und zu erhalten. So können die Kräuter blühen und Samen bilden. Wichtig ist, dass das gemähte Material abgetragen wird, um den Nährstoffeintrag zu vermeiden. Auch auf die Düngung von Grünflächen im kommunalen und im privaten Bereich sollte verzichtet werden.

Bei der Schulung wurden Maschinen für eine ökologische Flächenpflege vorgestellt. Mit am besten eignen sich handgeführte Balkenmäher mit einem Doppelmesser-Mähwerk, welche schon für wenig Geld erworben werden können. Sie sind insbesondere für kleinere kommunale Grünflächen eine sehr gute Alternative zum wenig insektenfreundlichen Rasenmäher. Weder Mulcher noch Kreiselmähwerk oder Mähroboter eignen sich für eine ökologische Flächenpflege. „Gerade Mähroboter sind ein großes Problem, da sie neben Insekten auch Amphibien, Reptilien oder Igel verletzen und töten können und das Schnittgut in der Regel auf der Fläche verbleibt.“, gibt Frau Greulich zu bedenken.

Auf verschiedenen Flächen im Landkreis Lindau, die Teil des Natürlich Bayern-Projekts sind und die nun ökologisch gepflegt werden, stellt der LPV in Zusammenarbeit mit den Bauhöfen Informationsschilder auf, die Passanten über die ökologische Grünflächenpflege aufklärt.

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06.09.2022 NATÜRLICH BAYERN ist Top-10-Projekt der UN-Dekade

NATÜRLICH BAYERN wird von der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen als Top-10-Projekt bewertet. Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2021 bis 2020 zur UN-Dekade zur Widerherstellung von Ökosystemen erklärt. Um die Lebensgrundlagen der Menschen zu verbessern, dem Klimawandel entgegenzuwirken und den Verlust der biologischen Vielfalt aufzuhalten sind intakte Ökosysteme eine zentrale Voraussetzung.

Daher rufen die Vereinten Nationen dazu auf, die fortschreitende Verschlechterung und Zerstörung von Ökosystemen überall auf der Welt zu stoppen und degradierte Ökosysteme wiederherzustellen. NATÜRLICH BAYERN stellt den Schutz der heimischen Insekten in den Fokus. Die bayerischen Landschaftspflegeverbände schaffen, vermehren und verbessern in 30 Einzelprojekten in allen Regionen des Freistaats Lebensräume für Insekten. Beim UN-Dekade-Projektwettbewerb Kultur- und Agrarlandschaften gehörte das Projekt nun zu den Top 10 und damit zu den Finalisten des Wettbewerbs!

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Die NATÜRLICH BAYERN - Florfliege für insektenfreundliche Kommunen. Foto: Ina Grosser

30.08.2022 Landkreis Amberg-Sulzbach: Insektenfreundliche Kommunen ausgezeichnet

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) hat zusammen mit dem Landschaftspflegeverband (LPV) Amberg-Sulzbach im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN insektenfreundliche Kommunen des Landkreises Amberg-Sulzbach ausgezeichnet.

Geehrt für ihr Engagement zur Einrichtung, Pflege und Erhaltung von insektenfreundlichen Lebensräumen wurden die Gemeinde Birgland, Freudenberg und die Stadt Amberg

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Mit der richtigen Pflege und viel Geduld zurück zu mehr Artenvielfalt. Foto LPV Hof

18.08.2022 Hof: Es blüht und summt auf Hofer Grünflächen

Es summt und brummt, lauscht man an der Grünfläche an der Oelsnitzer Straße, auf der 2014 anlässlich der Wiedervereinigung Deutschlands drei Bäume gepflanzt wurden. Es handelt sich um eine Verkehrsinsel, die vom städtischen Bauhof selten gemäht wird. Von weitem sieht sie zwar recht grasig und braun aus, aber ein näherer Blick lohnt sich: Wiesen-Flockenblumen, Margeriten, Labkräuter, Wiesenknopf, Frauenmantel, Fingerkraut und Disteln blühen bunt und ziehen viele Insekten an. „Solche Strukturen, also ungemähte und blühende Flächen, sind wichtige Lebensräume und Nektar- bzw. Pollenquellen für unsere heimischen Insekten. Unser Bauhof lässt solche Flächen stehen und mäht lediglich die Randbereiche, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten“, erklärt Christoph Grzesiak, der Leiter des Sachgebiets für Grünanlagen der Stadt Hof.

Auch Isabel Kaske vom Landschaftspflegeverband Landkreis und Stadt Hof (LPV) freut sich über den Insektenlebensraum. Im Rahmen des Projekts „Wir machen Insekten den HOF!“ hatte sie im vergangenen Jahr den städtischen Bauhof zur insektenfreundlichen Grünflächenpflege beraten.

Mithilfe des Maschinenring Münchberg hat der LPV außerdem selbst Ansaaten in der Stadt und im Landkreis Hof durchgeführt, unter anderem an der Ernst-Reuter-Straße und dem Theresienstein. „Leider macht es die extreme Trockenheit unseren Ansaaten schwer. Unsere Flächen sind bisher noch recht schütter bewachsen“. Ob trockene oder feuchte Witterung, bei der Entwicklung von artenreichen Wiesen durch Ansaaten ist Geduld gefragt: Bis sich viele bunte und heimische Kräuter etabliert haben, dauert es einige Jahre und bedarf der richtigen Pflege. „Bis dahin erfreuen wir uns an der Blütenpracht, die bereits in der Stadt vorhanden ist“, ergänzt die Projektmanagerin. Für den privaten Garten empfiehlt sie, nicht die komplette Rasenfläche zu mähen, sondern Inseln mit blühenden Pflanzen stehen zu lassen und generell seltener zu mähen. „So erhalten Kräuter, deren Samen meist noch in der Erde ruhen und die sonst abgemäht würden, die Chance aufzuwachsen und zu blühen“.

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Beate Krettinger, Projektleitung von NATÜRLICH BAYERN, zusammen mit den Vertretern der geehrten Kommunen. Foto: Susanne Thomas/LPV Biosphärenregion Berchtesgadener Land

16.08.2022 Landkreis Berchtesgadener Land: Insektenfreundliche Kommunen ausgezeichnet

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) hat zusammen mit dem Landschaftspflegeverband (LPV) Biosphärenregion Berchtesgadener Land im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN insektenfreundliche Kommunen des Landkreises Berchtesgadener Land ausgezeichnet.

Geehrt für ihr Engagement zur Einrichtung, Pflege und Erhaltung von insektenfreundlichen Lebensräumen wurden Berchtesgaden, Freilassing und Saaldorf-Surheim.

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Im Juni wurde zusammen mit zwei Bauhofmitarbeitern ein Projektschild auf der Fläche angebracht. Foto: Julia Greulich/LPV

11.08.2022 Lindau: Flächenaufwertung in der Dorfmitte von Stiefenhofen

Bürgermeister Christian Hauber war es schon lange ein Anliegen, eine Böschung an der Kirche von Stiefenhofen aufzuwerten. In Zusammenarbeit mit dem Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege Bernd Brunner und dem Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu e.V. (LPV) wurde die bislang artenarme Grünfläche Mitte November 2021 bepflanzt und Saatgut ausgebracht.

Es wurden Pfaffenhütchen und Kornelkirsche, wie auch eine Linde von der Gemeinde gepflanzt. Die Projektmanagerin des NATÜRLICH BAYERN Projekts „Heimische Blütenpracht – Unsere Kommune macht´s“ Julia Greulich und ihr Kollege Holger Bayer pflanzten ergänzend regionale Initialstauden wie Wiesensalbei, Acker-Witwenblume und Wiesen-Margerite. Zudem brachten sie selbst geerntetes Saatgut aus. Das Saatgut stammt von einer nahegelegenen artenreichen Wiese, die der LPV im Juni 2021 mit einem Samenerntegerät beerntet hat. Diesen Sommer ist die Böschung bereits arten- und blütenreicher als im Vorjahr. Im Juni stellte Julia Greulich zusammen mit zwei Bauhofmitarbeitern der Gemeinde Stiefenhofen ein Projektschild auf der Fläche auf.

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Bürgermeister Peter Kreß freut sich zusammen mit Dagmar Nitsche vom DVL über die Auszeichnung. Foto: Karin Klemt

09.08.2022 Landkreis Aschaffenburg: Karlstein am Main als insektenfreundliche Kommune ausgezeichnet

Karlstein am Main wurde im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN als insektenfreundliche Kommune ausgezeichnet. Im Zuge des Projektes „Wir lassen Wiesen wieder aufblühen!“ des Lanschaftspflegeverbandes Aschaffenburg zeigte sich das besondere Engagement der Gemeinde. Die Flächen von Karlstein am Main sind im Untermaingebiet des Landkreises die wertvollsten Spenderflächen für eine artenreiche Streuobstwiesenansaat. Bürgermeister Peter Kreß nahm die Urkunde und die Florfliege von Dagmar Nitsche, Projektmanagerin des Deutschen Verbands für Landschaftspflege, entgegen.

Dagmar Nitsche vom DVL zusammen mit den Vertretern der ausgezeichneten Kommunen. Foto: Stefan Reuter

04.08.2022 Landkreis Main-Spessart: Insektenfreundliche Kommunen ausgezeichnet

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) hat zusammen mit dem Landschaftspflegeverband (LPV) Main-Spessart im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN insektenfreundliche Kommunen des Landkreises Main-Spessart ausgezeichnet.

Geehrt für ihr Engagement zur Einrichtung, Pflege und Erhaltung von insektenfreundlichen Lebensräumen wurden die Stadt Arnstein, Hafenlohr, Karlstadt, Marktheidenfeld und die Stadt Rieneck.

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Blühende Böschungen: An der HO 28 Richtung Lippertsgrün blühten unter anderem Johanniskraut, Wiesenlabkraut und Moschus-Malven Foto: LPV Hof

29.07.2022 Hof: Blühende Böschungen an Landkreisstraßen

Entlang der Hofer Landkreisstraßen bietet das Straßenbegleitgrün an vielen Stellen wertvolle Blütenvielfalt für Insekten. Ein Beispiel ließ sich im Juni an der HO 28 Richtung Lippertsgrün bewundern. Wer in den letzten Wochen beim Vorbeifahren genauer hingesehen hat, konnte immer wieder blühende Bereiche an den Straßenböschungen entdecken. „Unsere regionaltypische Pflanzenvielfalt ist zwar nicht so auffällig wie so manch angesäte Blühmischung, jedoch sehr wertvoll für unsere heimische Insektenvielfalt.

Denn die Lebensrhythmen der Insekten sind auf die Blühzeitpunkte unserer regionalen Pflanzenarten angepasst“, erklärt Isabel Kaske vom Landschaftspflegeverband Hof, die sich im Rahmen des Projekts „Wir machen Insekten den HOF!“ der Initiative „NATÜRLICH BAYERN“ für die Schaffung von insektenreichen Lebensräumen in Stadt und Landkreis Hof einsetzt.

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Dagmar Nitsche vom DVL zusammen mit Jessica Rossow vom LPV Dingolfing-Landau und den Vertretern der Gemeinden und Bauhöfen. Foto Michael Stadler/LPV Dingolfing-Landau

26.07.2022 Landkreis Dingolfing-Landau: Insektenfreundliche Kommunen ausgezeichnet

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) hat zusammen mit dem Landschaftspflegeverband (LPV) Dingolfing-Landau im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN insektenfreundliche Kommunen des Landkreises Dingolfing-Landau ausgezeichnet. Geehrt für ihr Engagement zur Einrichtung, Pflege und Erhaltung von insektenfreundlichen Lebensräumen wurden die Gemeinde Mamming, der Landkreis Dingolfing-Landau selbst, Markt Reisbach und die Stadt Dingolfing.

21.07.2022 Eggenfelden: Kinopremiere für NATÜRLICH BAYERN

Die NATÜRLICH BAYERN – Filmserie „Worauf Insekten wirklich fliegen“ feiert Leinwandpremiere! Im Rahmen der GERNIALE in Eggenfelden wird am Montag, dem 25. Juli 2022, die vierte Folge der Serie mit dem Namen „Was Städte und Gemeinden tun können - Willi unterwegs mit einem bienenbegeisterten Bürgermeister“ auf der großen Open-Air-Kino-Leinwand gezeigt. Sie wird als Vorfilm zum Dokumentarfilm „Die Wiese“ von Jan Haft zu sehen sein. Erstellt wurde der Film vom DVL in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverein Rottal-Inn im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN.

Bürgermeister Siegmund Meck mit Dagmar Nitsche (DVL), Reinhold Wilhelm (Mooseum) und Susanne Kling (LPV) auf einer Projektfläche. (v.l.) Foto Birgit Altmann/LPV Donautal-Aktiv e.V.

19.07.2022 Landkreis Dillingen: Bächingen als insektenfreundliche Kommune ausgezeichnet

Die Gemeinde Bächingen wurde im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN als insektenfreundliche Kommune ausgezeichnet. Im Zuge des Projektes „INSEKTENREICH.DILLINGEN – unsere Bauhöfe wissen, was Bienen wollen!“ des LPV Donautal-Aktiv e.V. bewies die Gemeinde besonderes Engagement.

Sie holte kommunale Randflächen, Grünwege und ehemalige Schaftriebe in die extensive Nutzung zurück und legte Blühflächen und Gehölze an mehreren Standorten im Gemeindegebiet an. Der Bächinger Bürgermeister Siegmund Meck nahm die Urkunde von Dagmar Nitsche, Projektmanagerin des Deutschen Verbands für Landschaftspflege, entgegen. Nicht fehlen durften bei der Verleihung die Hauptakteure des Projektes – Susanne Kling, Geschäftsführerin des LPV Donautal-Aktiv, und Reinhold Wilhelm, 1. Vorsitzende vom „Mooseum“ in Bächingen. Die Verleihung fand auf einer Fläche der Gemeinde statt, die aus dem Pachtvertrag herausgenommen und mit heimischem Blühflächen-Saatgut angesät wurde. Durch die Nähe zum Wald war es eine landwirtschaftliche Grenzertragsfläche, die jetzt für Insekten aufgewertet wurde. Erste Blühaspekte sind schon sichtbar.

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2021 zusammen mit den Mitarbeitern des Bauhof Freilassing angelegte Magerrasenfläche am Badylongelände in Freilassing. Foto LPV Biosphärenregion Berchtesgadener Land e.V.

14.07.2022 Berchtesgadener Land: Erfolgreicher Projektabschluss

In den vergangenen 2 Jahren wurden im Berchtesgadener Land in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren auf über 20.000m² neue Lebensräume geschaffen und verbessert.

„Eine durchaus gute Bilanz“ so resümiert Projektleiter Pascal Marin vom Landschaftspflegeverband (LPV) die vergangenen 2 Projektjahre. Denn der LPV konnte seit 2020 trotz vieler unvorhersehbarer Ereignisse viele kleine und größere Projekte in nahezu allen Mitgliedsgemeinden angehen und umsetzen. „Der berühmte Spruch Kleinvieh macht auch Mist ist hier ins Positive zu übersetzen, denn die meisten Flächen, die wir aufwerten konnten, sind im Bereich bis 500 m² groß, die sogenannten Zwickelflächen die überall vorhanden sind und relativ leicht insektenfreundlich gestaltet werden können“ so Marin. Es sind auch größere Flächen in Freilassing, Saaldorf und in Berchtesgaden in das Projekt eingeflossen. Diese werden weiterhin von Landwirten bewirtschaftet und sollen als Weiden und Mähwiesen genutzt werden.

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Bürgermeister Sven Dietrich und Isabel Kaske vom Landschaftspflegeverband mit dem Hinweisschild zu NATÜRLICH BAYERN. Foto Gemeinde Trogen

07.07.2022 Hof: Mit Geduld zu artenreichen Lebensräumen

Anfang Mai erfolgten Ansaaten mit gebietsheimischem Saatgut artenreicher Wiesen auf zwei Flächen der Gemeinde Trogen. Im Rahmen seines Projekts „Wir machen Insekten den HOF!“ hatte der Landschaftspflegeverband Landkreis und Stadt Hof Gelder bei der Regierung von Oberfranken für die Ansaat von mehreren Insektenlebenräumen im Landkreis Hof beantragt. Anfang Mai wurden am südlichen Ortseingang Trogens am Weidenweg zwischen Radweg und Neubausiedlung sowie an der Streuobstwiese bei Ullitz am Grünen Band Streifen aufgefräst und mit regionaltypischen Wiesenarten wie Margerite, Storchschnabel, Johanniskraut angesät.

Mitte Juni trafen sich Bürgermeister Sven Dietrich und Isabel Kaske vom Landschaftspflegeverband am Weidenweg, um die Fläche zu begutachten. „Bisher sind noch nicht viele Kräuter aufgegangen, was vermutlich an der Trockenheit in den letzten Wochen liegt. Aber man sieht bereits Sprösslinge der Roggentrespe, die wir als schnellwachsende und schattenspendende Begrünung beigemischt haben“, stellt die Projektmanagerin fest. Generell benötigt die Entwicklung einer artenreichen Wiese einige Jahre, bis sich die blühenden Kräuter etabliert haben. Geduld ist also gefragt. Ebenso ist eine regelmäßige Pflege, also eine ein- bis zweimalige Mahd pro Jahr, nötig. Deshalb werden die Flächen demnächst gemäht und das Mahdgut abtransportiert.
Zur Information der Bevölkerung werden an den Flächen Schilder aufgestellt, die vom Deutschen Verband für Landschaftspflege im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN entwickelt und zur Verfügung gestellt wurden. Die Schilder brachte Frau Kaske zum Termin gleich mit. Bürgermeister Sven Dietrich freut sich über die Maßnahmen auf seinem Gemeindegrund: „Neben diesen Ansaaten haben wir weitere Flächen im Gemeindegebiet ausgewiesen, um ein Netzwerk von Lebensräumen für heimische Insekten und Pflanzen zu schaffe. So tragen wir als Gemeinde zum Schutz der Artenvielfalt hier in der Region bei.“

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Eine artenreiche Wiese bietet Insekten jede Menge Nahrung und Lebensraum. Foto LPV Landkreis Lichtenfels

30.06.2022 Marktzeuln: Blühwiesen als Lebensraum für Insekten

Dank des Engagements des Landschaftspflegeverbandes (LPV) Landkreis Lichtenfels entstehen nun auch in Marktzeuln im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN mehr Lebensräume für heimische Insekten. „Wenn die Gemeinde freie und nutzbare Flächen hat, dann sollten wir auch vorbildlich damit umgehen“, so Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech. In diesem Sinne hat die Gemeinde Marktzeuln dem Landschaftspflegeverband Projektflächen genannt, die nun im Sinne des Schutzes von Insekten gepflegt werden.

Mit Ihrem Projekt „Blütenvielfalt am Obermain – Wir fliegen drauf!“ hat der LPV Landkreis Lichtenfels es sich zum Ziel gesetzt Lebensräume und Nahrungsquellen für Wildinsekten aufzuwerten und neu anzulegen. Viele Grundstücke im öffentlichen Raum wie Straßenbegleitgrün, Dämme, Zwickelflächen an Kreuzungen oder auch Spielplätze wurden dem LPV bereits durch die Kommunen gemeldet und inzwischen gemeinsam in einen artenreichen Lebensraum für heimische Insekten verwandelt.

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  • Die artenreiche Wiese wird vor dem Aussamen gemäht. Foto: LPV Main-Spessart
  • Das Mahdgut wird direkt nach dem Mähen zur Wiese transportiert, deren Artenvielfalt vergrößert werden soll. Foto: LPV Main-Spessart
  • Auf der noch artenarmen Wiese wird das Mahdgut verteilt, sodass der Samen dort keimen kann. Foto: LPV Main-Spessart

23.06.2022 Marktheidenfeld: Mahdgutübertragung

In Marktheidenfeld wurde auf Initiative des Landschaftspflegeverbandes Main-Spessart im Rahmen von NATÜRLICH BAYERN erstmals eine Mahdgutübertragung durchgeführt. Die Maßnahme mit dem Ziel, in der Region mehr Lebensraum für Insekten zu schaffen und artenreiche Wiesen zu vermehren, wurde vom Landschaftspflegeverband zusammen mit der Stadt und einem ortsansässigen Landwirt durchgeführt. Bei einer Mahdgutübertragung wird eine artenreiche Wiese, deren Pflanzen bereits Samenstände gebildet haben, gemäht und gleich im Anschluss zu einer artenarmen Wiese gebracht und dort verteilt. Da das Gras kurz vor der Reife steht, kann nach einem Tag Trockenheit der Samen ausfallen und im Erdreich am neuen Ort anwachsen. So sind beste Voraussetzungen geschaffen, dass bereits im folgenden Jahr ein weiteres Blühgebiet mit vielen verschiedenen Gräsern den Insekten als Lebensraum zur Verfügung steht.

Hier tummeln sich Wildbienen und andere Insekten. Foto: LPV Bamberg

07.06.2022 Bamberg: Prächtige Blütenvielfalt

Auch im zweiten Jahr nach der Ansaat zeigen sich die Blühflächen in den Gemeinden Stegaurach und Memmelsdorf mit einer prächtigen Blütenvielfalt. Der im letzten Frühsommer vorherrschende Mohn wurde in diesem Jahr abgelöst durch die leuchtend weiß blühende Margerite. Gemischt mit weiteren Arten wie Acker-Witwenblume, Wilder Möhre, Hornklee, Bocksbart - ein leckeres Buffet für Wildbienen. Einige dieser „wilden“ Verwandten der Honigbiene sind echte Feinschmecker. Sie sammeln ihre Pollen nur an ganz bestimmten Pflanzen wie z.B. Glockenblumen oder Korbblütler, daher ist es wichtig nicht irgendwelche Blumenmischung auszubringen, sondern nur heimische Wildpflanzen zu verwenden.

03.06.2022 Was Wirtschaft, Sport und andere tun können - Willi auf dem blühenden Golfplatz

Dr. Martin Sommer vom DVL zeigt Willi Weitzel, dass auch andere Flächeneigentürmer können etwas tun. Die Landschaftspflegeverbände unterstützen neben Kommunen auch andere Eigentümer von Flächen, die diese insektenfreundlich bewirtschaften und anlegen wollen. Angesprochen sind beispielsweise Landwirte, sowie Firmen, Privatpersonen, Kirchen, Sportvereine oder Golfplatzbesitzer.

Je nach Lichteinfall schillern Ölkäfer (Meloe proscarabaeus) violett bis blauschwarz. Foto J. Späth/LPV

30.05.2022 Dingolfing-Landau: Erfolgreiche Bürgerbeteiligung bei der Ölkäfer-Suche

Im Rahmen seines Projekts WiesenReiche informierte der Landschaftspflegeverband im Frühjahr 2020 und 2021 die Öffentlichkeit durch Pressemitteilungen über Ölkäfer und bat darum, Sichtungen dieser Käfer zu melden. Die Resonanz aus der Bevölkerung war sehr erfreulich, denn 39 Mal wurde der seltene Schwarzblaue Ölkäfer (Meloe proscarabaeus) im Landkreis Dingolfing-Landau entdeckt. Weitere 9 Meldungen kamen aus angrenzenden Landkreisen.

Der Schwarzblaue Ölkäfer war Insekt des Jahres 2020 und wird in Bayern und Deutschland in der Roten Liste gefährdeter Tiere als gefährdet eingestuft (RL-Status 3). Außerdem gehört er laut Bundesartenschutzverordnung zu den besonders geschützten Tierarten. Ölkäfer findet man oft in Lebensräumen mit vielen Wildbienen. Der Grund: Die frisch geschlüpften Käferlarven klettern auf Blüten, klammern sich an Wildbienen und lassen sich in deren Bodennester transportieren. Dort ernähren sich die Larven von Bieneneiern, -larven und Pollenvorrat. Sodann überwintern sie im Bienennest um es im nächsten Frühjahr als Käfer zu verlassen. Ölkäfer findet man deshalb oft an Orten, an denen Wildbienen zahlreiche Brutröhren in die Erde graben. Dies sind z.B. sandige und offene Bodenstellen in nährstoffarmen Wiesen-Lebensräumen, wie z.B. in Trockenrasen und ungedüngten, sonnigen Streuobstwiesen oder an Deichen und warmen Waldsäumen. Aber auch an kleinsten Wegböschungen oder in Hausgärten leben Ölkäfer. Ölkäferfunde sind deshalb ein guter Indikator für optimale Wildbienen-Lebensräume.

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25.05.2022 Was Städte und Gemeinden tun können - Willi unterwegs mit einem bienenbegeisterten Bürgermeister

In Rottal-Inn zeigt Martin Biber, Bürgermeister von Eggenfelden, gemeinsam mit Katharina Ries vom Landschaftspflegeverband Rottal-Inn, was Kommunen für insektenreiche Lebensräume tun können. In dieser Folge wird das Potenzial kommunaler Flächen, die für den Insektenschutz optimiert werden können, dargestellt. Dabei steht Eggenfelden beispielhaft für alle teilnehmenden Kommunen bei NATÜRLICH BAYERN.

Der LPV Rottal-Inn nimmt mit dem Einzelprojekt "Zwickelbleame – weil´s jeder kann" an NATÜRLICH BAYERN teil.

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  • Totholzinseln sind von zentraler Bedeutung für die Biodiversität Foto: P. Roggenthin
  • Andreas Barthel erklärt den Totholzgarten. Foto: P. Roggenthin
  • Abgestorbenes Holz ist voller Leben. Foto: P. Roggenthin
  • Dr. Martin Sommer, Projektmanager "NATÜRLICH BAYERN" vom DVL, Andreas Barthel, Geschäftsführer des LPV, und Oberbürgermeister Peter Reiß (von links). Foto: P. Roggenthin

18.05.2022 Schwabach: Neues Totholzbiotop vorgestellt

Ein ungewöhnliches Insekten-Projekt stellten Peter Reiß, Oberbürgermeister der Stadt Schwabach und Andreas Barthel, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Schwabach Ende April da zwischen Forsthof und Obermainbach vor. Der Verband hat im Rahmen des Projektes „Totes Holz voller Leben“ Baumstämme, die dem Bau des neuen Hallenbads zum Opfer fielen, verzweigt aufgeschichtet und so zu einem Totholzbiotop und damit Lebensraum für eine Vielzahl an Insekten gemacht. Die zukünftigen Bewohner – nicht wenige davon stehen auf der Roten Liste bedrohter Arten - finden hier nun mit Totholz von Linde, Bergahorn und Eiche ein wahres Luxus-Biotop.

10.05.2022 Artenreiche Wiesen neu anlegen - Willi erntet Wiesenblumensamen

Beim LPV Unterallgäu lernt Willi Weitzel eine besondere Technik kennen, um Pflanzensamen zu sammeln und erfährt, wie damit eine Ansaat für eine neue Wiese gelingt. Es werden dabei verschiedene Übertragungsverfahren gezeigt, beispielweise eine Mähgutübertragung und das Ausbringen von ausgebürsteten Samenmaterial.

03.05.2022 Wiesen artenreich erhalten - Willi mäht bienenfreundlich

In dieser Folge wird die insektenfreundliche Pflege vorgestellt. In Dingolfing-Landau lässt sich Willi Weitzel von Jessica Rossow vom dortigen Landschaftspflegeverband zeigen, worauf es bei der Pflege einer artenreichen Wiese als Lebensraum für Insekten ankommt und geht den Bauhofmitarbeitern beim Mähen zur Hand. Mit einer standortangepassten Pflegeumstellung kann das vorhandene Arteninventar gefördert und damit die typische Pflanzen- und Insektenvielfalt wieder hergestellt bzw. erhalten werden.

Der LPV Dingolfing-Landau nimmt mit dem Einzelprojekt "WiesenReiche" an NATÜRLICH BAYERN teil.

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Kreisfachberater Bernd Brunner erklärt bei der Bauhofschulung den Schnitt von Streuobstgehölzen. Foto: LPV Lindau-Westallgäu, Michaela Berghofer

03.05.2022 Lindau: Bauhofschulung in Gehölz- und Streuobstpflege

Der LPV Lindau-Westallgäu hat in enger Zusammenarbeit mit dem Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege Bernd Brunner eine Bauhofschulung zu dem Thema „Gehölz- und Streuobstpflege im kommunalen Bereich – Tipps für die Praxis, gut und einfach“ im Landkreis Lindau durchgeführt.

Hecken, Feldsäume, Streuobstbäume und artenreiche Wiesen sind sehr wichtige Strukturen in der Landschaft und tragen einen großen Teil zur Biodiversität bei. Diese Strukturen verschwinden durch beispielsweise eine intensivierte Bewirtschaftung der Flächen in alarmierender Geschwindigkeit. Insekten und viele andere Tierarten sind auf diese Kleinstrukturen angewiesen und verschwinden daher mit ihnen. Kommunale Flächen bieten ein großes Potential für Kleinstrukturen.

Neben dem aus ökologischer Sicht richtigen Schneiden einer Hecke, wird in der Schulung unter anderem der Obstbaumschnitt besprochen und demonstriert. Streuobstbäume brauchen besonders in den ersten Jahren nach der Pflanzung einen geeigneten Erziehungsschnitt um alt werden zu können. In den weiteren Schulungen sollen unter anderem die Ernte von gebietsheimischem Saatgut auf artenreichen Wiesen und die ökologische Grünflächenpflege vorgestellt werden. Diese sind ein Teil des NATÜRLICH BAYERN-Projekts „Heimische Blütenpracht – Unsere Kommune macht´s“, welches die ökologische Aufwertung kommunaler Grünflächen zum Ziel hat.

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26.04.2022 Biene ist nicht gleich Biene - Willi lernt Wildbienen kennen

In der ersten Folge der Filmserie "Worauf Insekten wirklich fliegen - Willi trifft Wiesenmacher Wildbienenschützer" trifft Willi auf Wildbienenexperte Klaus Weber vom Landschaftspflegeverband Bamberg.

Im Anschluss an das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ sind viele Projekte und Initiativen entstanden. Ein wichtiges Projekt ist „NATÜRLICH BAYERN - Insektenreiche Lebensräume“. Es dient dem Schutz von Wildinsekten, denn diese, nicht die Honigbienen, sind sehr stark im Rückgang und viele Arten sind bereits vom Aussterben bedroht.

Der LPV Bamberg nimmt mit dem Einzelprojekt "Mehr Mut zur Natur - Insekten willkommen" an NATÜRLICH BAYERN teil.

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26.04.2022 Worauf Insekten wirklich fliegen – die Filmserie mit Willi Weitzel

Die Filmserie „Worauf Insekten wirklich fliegen – Willi trifft Wiesenmacher und Wildbienenschützer“ des DVL und der bayerischen Landschaftspflegeverbände ist online. Durch die Unterstützung der Landschaftspflegeverbände bei den Dreharbeiten entstand eine Filmserie, welche neben dem Insektenschutz auch die Expertise der Landschaftsplegeverbände und deren wichtige Arbeit in der Landschaftspflege zeigt.

Der DVL rückt gemeinsam mit den Landschaftspflegeverbänden die Insektenvielfalt und ihre Lebensräume in den Mittelpunkt einer Filmserie. In den Folgen erkundigt sich Willi Weitzel bei den Landschaftspflegeverbänden über die Insektenvielfalt und deren Gefährdung, erfährt, welche Lebensräume für sie wichtig sind, wie diese angelegt und gepflegt werden und was Kommunen und andere Flächeneigentümer tun können.

Die Filmserie ist auf dem YouTube-Kanal des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege zu sehen.

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07.04.2022 Worauf Insekten wirklich fliegen – Willi trifft Wiesenmacher und Wildbienenschützer- Der Trailer

Der DVL rückt gemeinsam mit den Landschaftspflegeverbänden die Insektenvielfalt und ihre Lebensräume in den Mittelpunkt einer Filmserie. In der Filmserie erkundigt sich Willi Weitzel bei den Landschaftspflegeverbänden über die Insektenvielfalt und deren Gefährdung, erfährt, welche Lebensräume für sie wichtig sind, wie diese angelegt und gepflegt werden und was Kommunen und andere Flächeneigentümer tun können. Ab dem 26.04.22 wird die Filmserie auf YouTube zu sehen sein.

05.04.2022 Berchtesgaden: Blühendes Netzwerk im Berchtesgadener Land

Der LPV Berchtesgadener Land zeigt filmisch seine Arbeit im Einzelprojekt "KONEKT – blühendes Netzwerk Berchtesgadener Land".

Um zwischen den artenreichen, aber wenigen Trockenlebensräumen einen funktionalen Austausch sicherzustellen, muss ein blühendes Netzwerk im Berchtesgadener Land entstehen. Der LPV Berchtesgadener Land nimmt sich dieser Aufgabe an und wird in Zusammenarbeit mit den Mitgliedsgemeinden KOmmunale NEbenflächen aKTivieren.

Bereits im Vorfeld wurden dem LPV potenzielle Flächen gemeldet. Auf diesen wird das Mahdregime an die Standortbedingungen angepasst. Während auf Spenderflächen Pflanzensamen gewonnen werden können, werden weitere Flächen identifiziert. Ihre Pflanzengesellschaften werden anschließend durch im Landkreis geerntetes Biosphären-Saatgut, zertifiziertes Regiosaatgut oder per Mahdgutübertrag von neuen Arten bereichert.

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Peter Riegg vom LPV Eichstätt gibt den Bauhofmitarbeitenden praktische Tipps beim Baumschneidekurs in Adelschlag. Foto: W. Willner

29.03.2022 Eichstätt: Der richtige Obstbaumschnitt

Im Einzelprojekt "Bienenweide Streuobstwiese - ein vielfältiger Lebensraum blüht auf" des LPV Eichstätt steht der Streuobstbestand im Landkreis Eichstätt im Fokus. Für die richtige Pflege von Obstbäume führt der LPV Schulungen für Bauhöfe durch.

Viele Streuobstbestände im Landkreis Eichstätt benötigen dringend Pflege, um erhalten zu werden bzw. damit die jungen bis mittelalten Bestände ein ökologisch wertvolles Alter erreichen können. Der LPV Eichstätt gibt praktische Bauhofschulungen für die optimale Pflege der Obstbäume. In Adelschlag wurde den Bauhofmitarbeitenden bei einem Baumschneidekurs eine praktische Anleitung durch den LPV gegeben.

Ziel des Einzelprojekts ist eine Pflege der bestehenden Bestände in ihrer Gesamtheit (Bäume und Untergrund) im gesamten Landkreis, um so diese wertvollen Biotope zu erhalten bzw. zu verbessern und damit die Insektenvielfalt zu fördern.

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Foto: Dr. Martin Sommer

15.03.2022 Landschaftspflegeverbände schaffen 330 Hektar blütenreiche Lebensräume

Bayerns Artenreichtum ist einzigartig, aber bedroht. Deshalb haben der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) und die bayerischen Landschaftspflegeverbände (LPV) bereits 2019 mit NATÜRLICH BAYERN ein Aktionsprogramm für mehr Artenvielfalt ins Leben gerufen. 10 der insgesamt 30 Projekte gingen nach zweijähriger Laufzeit nun erfolgreich zu Ende. Dabei entstanden 330 Hektar blütenreiche Lebensräume, eine Fläche von rund 500 Fußballfeldern.

Gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten, Gewerbebetrieben und Bauhöfen haben die 10 LPV vor allem auf kommunalem Grund 330 Hektar artenreiche Flächen neu angelegt oder bestehende insektenfördernd aufgewertet. Darüber hinaus vermittelten sie in über 1.000 Beratungsgesprächen und Schulungen aktuelles Knowhow über insektenfreundliche Flächenpflege in rund 100 Kommunen sowie 30 landwirtschaftlichen Betrieben und Firmen.

Im Landkreis Freising lag der Schwerpunkt zum Beispiel auf der Vernetzung zwischen Naturschutzgebieten. Hierfür wurden entlang von Wegen breite artenreiche Säume angelegt oder durch eine Umstellung der Pflege wieder blütenreicher gemacht und dadurch Biotope miteinander verbunden. Im Unterallgäu hingegen säte der dortige LPV zahlreiche kommunale Flächen mit selbst geerntetem artenreichem Wiesensaatgut aus der Region an. Das Saatgut wurde mit dem dort eigens entwickelten Erntegerät „Wiesefix“ geerntet. Eine im Sommer durchgeführte Kartierung ergab, dass sich auf einem Großteil der untersuchten Projektflächen nach kurzer Zeit die gewünschten artenreichen Bestände etablieren konnten. Neben Freising und dem Unterallgäu wurden Maßnahmen in den Landkreisen Ansbach, Augsburg (Stadt), Bayreuth, Dachau, Donau-Ries, Kelheim, Rottal-Inn und Straubing-Bogen umgesetzt. In verschiedenen Regionen sind bereits Anschlussprojekte geplant.

Bracheflächen dienen Insekten auch im Winter als Überwinterungsquartiere. Foto: LPV Hof

08.02.2022 Hof: An Kreisstraßen wird für die Insektenvielfalt weniger gemäht

Gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband Landkreis und Stadt Hof hat der Kreisbauhof sein Mähkonzept weiter optimiert. Um Überwinterungs-Lebensräume für Insekten zu fördern, wurden im Jahr 2021 an den Kreisstraßen des Hofer Landes ca. 44 ha Brachebereiche über den Winter stehen gelassen.

Seit langer Zeit setzt der Kreisbauhof bereits Konzepte zur insektenfreundlichen Pflege seiner Straßenbegleitflächen um. Gemeinsam mit Straßenmeister Tobias Zinke, Jürgen Wälzel und dem Landschaftspflegeverband wurden weitere Ideen zu den Brachestreifen entwickelt. Außerhalb der Ortschaften mäht der Kreisbauhof rund 220 km Straßenbegleitgrün. Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, müssen die Bankette, Sichtflächen und Einrichtungen zur Entwässerung kurzgehalten werden. Etwas weiter weg vom Fahrbahnrand liegen die sogenannten Extensivbereiche. Diese werden mittlerweile auf jeweils einer Straßenseite nur noch auf einer Breite von 3 m gemäht, statt wie früher auf 5 m.

Die übrigen zwei Meter breiten Streifen summieren sich: nach Schätzungen des Straßenmeisters wurden dadurch im Jahr 2021 ca. 44 ha Straßenbegleitgrün stehen gelassen. „Das sind rund 62 Fußballfelder!“, berichtet Zinke. „In der kommenden Saison werden diese Bereiche dann gemäht und die auf der gegenüberliegenden Seite stehen gelassen“, so der Straßenmeister weiter. Eine regelmäßige Mahd (jedes 2. Jahr) sei nichtsdestotrotz notwendig, weil die Flächen sonst verbuschen, also mit Gehölzen zuwachsen.

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Eine artenreiche Wiese im Spessart, welche als Spenderfläche dient. Foto: LPV Aschaffenburg

16.12.2021 Aschaffenburg: "Wir säen, was wir ernten"

Mit dem Einzelprojekt "Wir lassen (Streuobst-) Wiesen wieder aufblühen!" vom Landschaftspflegeverband Aschaffenburg e.V. sollen insektenfreundliche Lebensräume im gesamten Landkreis Aschaffenburg geschafft werden. Das gebiesteigene Saatgut gewinnt der LPV das Saatgut von artenreichen Flächen.

Das Ziel des Einzelprojektes ist, durch die Anlage insektenfreundlicher und artenreicher (Streuobst-) Wiesen die Vielfalt der heimischen Insekten zu fördern. Dazu werden zwei Ansätze verfolgt, um Insektenparadiese wieder aufzubauen: Ansaat neuer Flächen mit gebietseigenen Samen sowie "Impfen" von  artenarmen Wiesenflächen.

"Wir säen, was wir ernten - blütenreiche Mainwiesen", so der LPV Aschaffenburg. Zum Ernten von gebietseigenen Saatgut nutzt der LPV Aschaffenburg einen E-Beetle. Dazu wurden viele artenreiche Wiesen im gesamten Landkreis beerntet, darunter Mainwiesenin Großwelzheim, wertvolle Sandmagerrasenin Kahl und Alzenau, blühende Spessartwiesen in Jakobsthal und Rothenbuch sowie eine Feuchtwiesemit dem Gewöhnlichen Teufelsabbissin Blankenbach. Ausgebracht wird das Saatgut auf ausgewählten Standorten im Landkreis Aschaffenburg.

Der LPV Aschaffenburg stellt ihre Vorgehensweise im Einzelprojekt und eine Zwischenbilanz auf ihrer Webseite unter www.lpv-aschaffenburg.de/naturlich dar.

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Maßnahmenvorbereitung an der Straße zwischen Mühldorf und Hüttung: Abschieben von Grassoden als Vorbereitung für eine Ansaat im Frühjahr. Foto: LPV Hof

07.12.2021 Hof: An den Straßen soll es blühen

Im Einzelprojekt "Wir machen Insekten den HOF!" des LPV Landkreis uns Stadt Hof werden Straßenränder insektenfreundlich. Zusammen mit den Bauhöfen werden damit auch Überwinterunsplätze geschaffen.

An der Kreisstraße zwischen Hüttung und Mühldorf etwa soll das Grün entlang der Straßen mit heimischen Arten angereichert werden. Der Kreisbauhof hat die ausgewählten Flächen gemäht und anschließend mit einem Bagger den Boden abgetragen. Damit wird das Gras zurückgedrängt und der Boden für eine Ansaat im Frühjahr freigehalten. Sobald die Witterung es zulässt, sollen heimische Wiesenarten angesät werden. „Straßenbegleitendes artenreiches Grünland ist wichtig für die Vernetzung von Lebensräumen und das Wandern von Arten. Außerdem finden Insekten dort auch Nektar, Pollen und Überwinterungsplätze“, erklärt Projektmanagerin Isabel Kaske vom LPV.

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Am Festplatz in Regnitzlosau stellt Bürgermeister Jürgen Schnabel den teilnehmenden Bauhöfen das geänderte Mähkonzept der Kommune vor. Foto: LPV Hof

23.11.2021 Hof: Bauhofschulung für insektenfreundliche Grünflächenpflege

Bauhöfe schaffen insektenfreundliche Lebensräume - so auch im Landkreis Hof. Um diese zu unterstützen, hat der LPV Landkreis und Stadt Hof gemeinsam mit dem Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege eine Bauhofschulung zum Thema der insektenfreundlichen Grünflächenpflege durchgeführt. Das Interesse und der Austauschbedarf der kommunalen Bauhöfe waren groß.

Bei der Schulung wurden zunächst theoretische Inhalte vermittelt und gemeinsam diskutiert. Themen waren die Grundsätze der ökologischen Pflege kommunaler Grünflächen, insektenfreundliche Mähtechnik und praktische Tipps. Bei einem Außentermin wurde in Regnitzlosau am Festplatz ein Best-Practice-Beispiel begutachtet: Während ein Teil des Festplatzes gemäht und das Mahdgut abtransportiert wurde, blieb ein Viertel der Fläche stehen. Dort können Insekten in alten Blütenständen und –Stängeln den Winter überdauern. Schon mit geringem monetärem Einsatz ist es möglich, die Grünflächenpflege ökologischer zu gestalten.

"Früher wurden Flächen wie der Festplatz mehrfach im Jahr gemäht. Nun soll dies nur noch nach Bedarf vor Festen geschehen. Damit schaffen wir zusätzlichen Insektenlebensraum in unserer Gemeinde“, so Jürgen Schnabel, Bürgermeister der Gemeinde Regnitzlosaus. Er betonte aber auch, dass die Umgestaltung des Pflegeregimes in den Kommunen ein Prozess sei, der nicht von heute auf morgen gehe.

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  • LPV-Geschäftsführer Andreas Barthel setzt sich in Schwabach durch Förderung der Totholzfauna für die Insekten ein. Foto: G. Wilhelm
  • "Totes Holz voller Leben" - Xylobionte Insekten stehen im Fokus des Einzelprojekts des LPV Schwabach. Foto: LPV Schwabach.
  • Ein platzierter Baumstamm bietet für xylobionte Insekten neuen Lebensraum. Foto: LPV Schwabach.

16.11.2021 Schwabach: Totes Holz voller Leben

Im Einzelprojekt "Totes Holz voller Leben" wird der LPV Schwabach durch gezielte Maßnahmen speziell die Totholzfauna im Stadtgebiet fördern und die Lebensräume dafür optimieren.

Xylobionte (totholzbewohnende) Insekten stellen einen erheblichen Anteil der Insektenfauna. Viele der Arten stehen auf der Roten Liste. Ihre Habitatansprüche sind vielfältig und oft hochspezifisch. Um neue Lebensräume für diese zu schaffen, werden mit der Stadt Schwabach und weiteren großen Flächeneigentümern die Aufwertungsmaßnahmen geplant und umgesetzt werden.

Als Maßnahmen kommen vor allen Aussaaten wichtiger Nahrungspflanzen, Gehölzpflanzungen, Strukturverbesserungen in den vorhandenen Lebensräumen und die Anlage neuer Totholzstrukturen durch geeignetes Totholz zum Einsatz. Begleitend berät der LPV zu Totholzbewohnern, ihren Ansprüchen und nötigen Maßnahmen.

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  • Auf der Fläche neben dem Hochbehälter im Osten von Regnitzlosau hat sich ein kleines Überwinterungseldorado für Insekten entwickelt. Foto: LPV Hof
  • Auf der Fläche neben dem Hochbehälter im Osten von Regnitzlosau hat sich ein kleines Überwinterungseldorado für Insekten entwickelt. Foto: LPV Hof

09.11.2021 Hof: Überwinterungseldorados für Insekten

Im Rahmen des Einzelprojekts „Wir machen Insekten den HOF!“ berät der Landschaftspflegeverband Stadt und Landkreis Hof über insektenfreundliche Grünflächenpflege. Dabei engagiert sich auch die Gemeinde Regnitzlosau und schafft auf ihrern Flächen Überwinterungsquartiere für Insekten.

Der Bauhof der Gemeinde Regnitzlosau stellt im Rahmen seiner maschinellen Möglichkeiten das Mahdregime um. Unter anderem werden bei der Mahd Teile der Vegetation stehen gelassen. Auf die ungemähten Inseln können Insekten umziehen und so überleben. Vom Frühling bis in den Herbst hinein bieten diese Flächen Nahrung und Nistplätze. In der kalten Jahreszeit sind solche Bracheflächen überlebenswichtig, denn Insekten nutzen Stängel, alte Blütenstände und geeignete Blätter als Überwinterungsquartier. Der Schwalbenschwanz verpuppt sich beispielsweise und überwintert an Gräsern oder Stauden. Andere Arten, wie der Marienkäfer, nisten sich in hohle Stängel ein. Auch Vögel profitieren von den erhaltenen Strukturen. Sie finden an vielen Grasarten und alten Samenständen, wie der Brennnessel, Nahrung im Winter.

Am Hochbehälter im Osten von Regnitzlosau bleibt eine komplette Fläche dieses Jahr ungemäht. Nach einer Begutachtung des Landschaftspflegeverbands Landkreis und Stadt Hof wurde festgelegt, dass Teile der Fläche frühestens im kommenden Frühsommer gemäht werden. Auf der mageren Fläche fallen vor allem die alten Blütenstände der Schafgarbe auf. Ein genauerer Blick in die verblühten Korbblüten hinein zeigt die Gespinste einiger Spinnen. Ein kleines Stück unauffällige Wildnis und wichtiger Lebensraum für Insekten auf dem Gemeindegebiet.

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  • V.l.n.r.: Hermann Bösche (Freiberuflicher Geograph vertretend für die Stadt Bamberg), Simon Bauer (Biodiversitätsbeauftragter der Regierung von Oberfranken), Bernd Reisenweber (Bezirksvorsitzender Oberfranken im Bayerischen Gemeindetag). Foto: Regierung von Oberfranken

02.11.2021 Praxis-Leitfaden zum Einstieg in die ökologische Straßenrandpflege

Die Regierung von Oberfranken hat einen neuen Praxis-Leitfaden zum Einstieg in die ökologische Straßenrandpflege mit Erfahrungen aus dem Projekt NATÜRLICH BAYERN veröffentlicht. Der Leitfaden zeigt, wie wichtig blühende Straßenränder für die Artenvielfalt sind.

Wie eine ökologische Straßenrandpflege aussehen kann und was dabei zu beachten ist, zeigt die neue Broschüre "Einstieg in die ökologische Straßenrandpflege – Ein Praxis-Leitfaden für Kommunen am Beispiel Bamberg". Entstanden ist die Publikation im Rahmen des Biodiversitätsprojektes der Regierung von Oberfranken "Insektenvielfalt an Bambergs blühenden Straßenrändern" gemeinsam mit dem Bamberger Klima- und Umweltamt, dem Garten- und Friedhofsamt und dem Staatlichen Bauamt sowie dem Deutschen Verband für Landschaftspflege, dem Bund Naturschutz (Kreisgruppe Bamberg) und der Naturforschenden Gesellschaft Bamberg.

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  • Gemeinsame Ansaat-Aktion (v.l.): Landrat Klaus Metzger, Franz Rieber (Landratsamt), sowie vom LPV Helmut Schenke, Christina Niegl, Reinhard Herb, Angela Rieblinger und Franz Xaver Ziegler. Foto: LPV Aichach-Friedberg
  • Gemeinsame Ansaat-Aktion im Kreisgut für einen neuen "InsektenRaum". Foto: LPV Aichach-Friedberg

19.10.2021 Aichach-Friedberg: Neue InsektenRäume

Im Rahmen des Einzelprojektes „Das Summen macht´s: Gemeinsam InsektenRäume verbinden“ des LPV Aichach-Friedberg werden auf kommunalen Flächen neue Blühwiesen als Nahrungsquelle und Nistplatz für Insekten angelegt und die Pflege von öffentlichen Grünflächen insektenschonender durchgeführt.

Um mehr insektenfreundliche Lebensräume im Landkreis zu schaffen, wurden Landrat Dr. Klaus Metzger und die Vorstandschaft des LPV Aichach-Friedberg selbst aktiv. Im Rahmen des Projekts haben sie einen Wiesenstreifen im Kreisgut durch händische Ansaat aufgewertet. Diese ist auf kleinen Flächen üblich. Dazu wird die Grasnarbe der bisher artenarmen Wiese mit landwirtschaftlichem Gerät so vorbereitet, dass ein gutes Saatbeet entsteht. Die Aktion steht stellvertretend für viele weitere Aufwertungen während des Projektlaufzeit.

Im Fokus des Projektes von Aichach-Friedberg steht die Entwicklung von artenreichen, nicht gedüngten und nur ein- bis zweimal im Jahr gemähten Wiesen und Säumen. Diese stellen für zahlreiche Insekten einen unverzichtbaren Lebensraum dar und sind in unserer Landschaft stark im Rückgang begriffen. Kommunale „Eh-Da-Flächen“ entlang von Hecken, Wegen oder Gewässern oder auch auf Flächen der Flurbereinigung bieten hier ein großes Potential zur Förderung dieses Wiesentyps.

Seit dem Start der Kampagne im April gab es für die einzelnen Gemeinden bereits theoretische Schulungen zur insektenfreundlichen Pflege und Anlage von Grünflächen. Diese wurden zusammen mit der Kreisfachberaterin Manuela Riepold durchgeführt. Durch anschließend individuelle Beratungen der Gemeinden mit ihren Bauhöfen wurden für diese erste Pflegekonzepte erarbeitet. In den kommenden Wochen werden Flächen des Projektes mit kleinen Infotafeln versehen.

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  • Gute Zusammenarbeit beim LPV: Mit Landwirten und Freiwilligen des OGV Bischofswiesen sowie der Bienenfreunden unterm Watzmann bei der Übertragung des Mahdguts an der Loipler Brücke. Foto: LPV BGL
  • Gute Zusammenarbeit beim LPV: Mit Landwirten und Freiwilligen des OGV Bischofswiesen sowie der Bienenfreunden unterm Watzmann bei der Übertragung des Mahdguts an der Loipler Brücke. Foto: LPV BGL
  • Gute Zusammenarbeit beim LPV: Mit Landwirten und Freiwilligen des OGV Bischofswiesen sowie der Bienenfreunden unterm Watzmann bei der Übertragung des Mahdguts an der Loipler Brücke. Foto: LPV BGL
  • Die gefährdete Art der Knautien Sandbiene (Andrena hattorfiana) konnte durch das Projekt erstmals auf der Hochbehälterfläche nachgewiesen werden. Foto: LPV BGL
  • Ansaatstreifen in Zusammenarbeit mit Landwirt Bernhard Koch in Anger. Dieser hat auf all seinen Wiesen entlang der Bundesstraße einen Ansaatstreifen auf angelegt (insgesamt 2500m²). Foto: LPV BGL
  • Der Graben in Ainring wird nach Pflegeumstellung nicht mehr gemulcht, sondern mit Doppelmesser gemäht wird. Foto: LPV BGL

15.10.2021 Berchtesgaden: Berchtesgadener Land schafft neue blütenreiche Lebensräume für Insektenvielfalt

Durch das Einzelprojekt „KONEKT – blühendes Netzwerk Berchtesgadener Land“ des Landschaftspflegeverbands Biosphärenregion Berchtesgadener Land e.V. (LPV BGL) werden verbrachte artenreiche Wiesen erstgepflegt und Flächen neu angelegt. Nach einem Jahr Laufzeit zeigen sich erste Erfolge des Projekts.

Im ersten Projektjahr konnten bereits über 20 Beratungen mit Gemeinden und Flächeneigentümern stattfinden. „Die Anzahl der Anfragen zeigt, dass das Projekt im Landkreis zum richtigen Zeitpunkt gestartet ist,“ berichtet der LPV-Projektleiter Pascal Marin. Aus vielen der Anfragen lassen sich auch direkt Projektbezogene Maßnahmen ableiten. Durch die Beratung im Projekt stellten die Kommunen auf kommunalen Flächen die Pflege um, in den meisten Fällen von mehrmaligem mulchen auf Mahd mit Abfuhr des Mahdguts.

An einem ehemaligen Hochbehälter der Stadt Freilassing wurde im Projekt die Pflege umgestellt bzw. wiederaufgenommen. Die zum Teil verbrachte und verbuschte Fläche wurde vergangenen Winter aufwändig erstgepflegt. Dabei konnte auf der Fläche in diesem Jahr ein regelrechtes Blütenmeer mit Raritäten wie dem Frühlingsenzian oder blutroter Sommerwurz beobachtet werden. Besonders erfreulich ist die große Anzahl an Schmetterlingen und Wildbienen von denen zwei Arten sogar auf der roten Liste gefährdeter Arten auftauchen.

In Bischofswiesen konnte mit einer Mahdgutübertragung eine Möglichkeit der Aufwertung durchgeführt werden. Hier wird von einer artenreichen Spenderfläche das Mahdgut frisch auf die Empfängerfläche übertragen, wo dieses trockenen kann und die Samen ausfallen. Bei der Durchführung konnte ein gutes Zusammenspiel aus Landwirten und engagierten Freiwilligen des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) sowie den Bienenfreunden unterm Watzmann die Arbeit schnell erledigen. Zudem wurden in Anger, Teisendorf, Freilassing, Bischofswiesen, Laufen bereits neue Flächen angelegt.

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  • Bei der Übergabe der Auszeichnung in Augsburg. Foto: LPV Augsburg
  • Amtsleiterin Anette Vedder (rechts) und Umweltreferent Reiner Erben der Stadt Augsburg mit der Auszeichnung. Foto: LPV Stadt Augsburg

08.10.2021 Augsburg: Stadt Augsburg für Insektenfreundlichkeit ausgezeichnet

Die Stadt Augsburg erhielt vom Deutschen Verband für Landschaftspflege die Auszeichnung als „NATÜRLICH BAYERN - Insektenfreundliche Kommune“ im Rahmen des Einzelprojekts des LPV Stadt Ausgburg.

Der Landschaftspflegeverband (LPV) Stadt Augsburg ist Träger des Einzelprojekts „Insekten.Vielfalt.Augsburg.“. Der LPV hat der Stadt Konzepte zur insektenfreundlichen Pflege ihrer Flächen erstellt und die Umsetzung der Maßnahmen begleitet. DVL-Projektmanager Dr. Martin Sommer überreichte die Auszeichnung.

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  • Die Kommunen wurde für insektenfreundliches Engagement ausgezeichnet. Foto: Rainer Becker
  • Martin Honner (Bauhof) und Hans-Georg Wawra (2. Bürgermeister) machen Mindelheim insektenfreundlich. Foto: Rainer Becker
  • German Fries (1. Bürgermeister) und Florian Brader (Bauhofleiter) nahmen die Auszeichnung für Ottobeuren an. Foto: Rainer Becker
  • Hildegard Brehm und Andreas Meer (1. Bürgermeister) nahmen die Auszeichnung für Böhen entgegen. Foto: Rainer Becke
  • Gudrun Kissinger-Schneider (3. Bürgermeisterin) und Frau Herz (Bauhof) bei für Türkheim der Auszeichnung. Foto: Rainer Becker
  • Für Bad Grönenbach nahmen Claudius Zobel (Bauhof) und Martin Angerer (3. Bürgermeister) die Auszeichnung an. Foto: Rainer Becker

05.10.2021 Unterallgäu: Insektenfreundliche Kommunen ausgezeichnet

Die Auszeichnung "NATÜRLICH BAYERN - Insektenfreundliche Kommune" wurde im Unterallgäu vom Deutsche Verband für Landschaftspflege gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband Unterallgäu für besonders insektenfreundliches Engagement an fünf Kommunen überreicht.

Der Landschaftspflegeverband (LPV) Unterallgäu ist Träger des Einzelprojekts „Artenreiche fürs Unterallgäu“. Der LPV hat mit Kommunen und deren Bauhöfen gemeindeweite Konzepte zur insektenfreundlichen Pflege ihrer Flächen erstellt und die Umsetzung der Maßnahmen begleitet.

Die Stadt Mindelheim, die Marktgemeinden Bad Grönenbach, Ottobeuren und Türkheim sowie die Gemeinde Böhen im Landkreis Unterallgäu erhielten die Auszeichnung als „Insektenfreundliche Kommune“. DVL-ProjektleiterinBeate Krettinger überreichte die Auszeichnungen.

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Freuten sich bei der Schilderübergabe über das viele Summen und Brummen in der blütenreichen Wiese: (von links) Lorenz Schmidmaier (AWV), Landrat Michael Fahmüller, Katharina Ries und Rainer Blaschke (beide LPV Rottal-Inn). Foto: LPV Rottal-Inn

01.10.2021 Rottal-Inn: Neue Paradiese für Insekten

Zusammen mehr erreichen - das gilt auch in Rottal-Inn. Der LPV Rottal-Inn hat mit dem Abfallwirtschaftsverband neue insektenfreundliche Lebensräume geschaffen.

Auch der Abfallwirtschaftsverband Isar-Inn hat sich an der Initiative NATÜRLICH BAYERN beim Einzelprojekt "Zwickelbleame - weil's jeder kann" beteiligt. An der Kompostieranlage in Pfarrkirchen, Reichenberg, sind durch Mähgutübertragung und Regio-Saatgut auf insgesamt 900m² blütenreiche Wiesen und Säume entstanden, die zukünftig Nahrung und Lebensraum für zahlreiche Insekten bieten. Hier wurden sogar zusätzlich noch fünf Streuobstbäume gepflanzt.

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Bei der Auszeichnung im Landkreis Freising. Foto: Heidenflächenverein Münchener Norden

21.09.2021 Freising: Zwei insektenfreundliche Kommunen ausgezeichnet

Die Kommunen Eching und Neufahrn wurden vom Deutsche Verband für Landschaftspflege, dem LPV Freising und dem Heideflächenverein Münchener Norden für besonders insektenfreundliches Engagement ausgezeichnet.

Der Landschaftspflegeverband (LPV) Freising und der Heideflächenverein Münchener Norden sind Träger des Einzelprojekts „Das Gfild blüht auf“. Die Gemeinden Eching und Neufahrn im Landkreis Freising erhielten die Auszeichnung als „Insektenfreundliche Kommune“. DVL-Projektmanager Dr. Martin Sommer überreichte die Auszeichnungen.

Unterschiedlichen Gemeindeflächen wurden in arten- und blütenreiche Insektenlebensräume in der Gemeinde Eching umgestaltet. Es erfolgte die Einsaat auf mehreren kommunalen Flächen mit autochthonen Saatgut und eine Umstellung der Pflege auf öffentlichen Grünflächen. In der Gemeinde Neufahrn wurden fünf Meter breite artenreiche Wiesenstreifen neben Äckern als Biotopverbund auf einer Länge von acht Kilometern aufgebaut. Damit wurde eine Biotopvernetzung zwischen den Brennen in den Isarauen und den Magerrasen in der Garchinger Heide aufgebaut.

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Magere artenreiche Straßenränder und -böschungen sind nicht nur hochwertige Lebensräume für Insekten und andere Kleintiere, sondern auch wichtige Wanderkorridore. Foto: M. Sommer/DVL

14.09.2021 NATÜRLICH BAYERN: Insektenschonende Technik für Weg- und Straßenränder

Weg- und Straßenränder bieten potentiellen Lebensraum und Nahrungsanbot für eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren. Mit der richtigen Technik und Pflege haben Wegränder ein hohes Potential für den Erhalt der Biodiversität in der Agrarlandschaft und können einen wichtigen Beitrag zum Biotopverbund leisten.

Ohne sie geht nichts: Landwirte in der Landschaftspflege. Der LPV Hof arbeitet mit dem Maschinenring Münchberg zusammen, wie bei der Mahd des Moors Tannenlohe (Martinlamitz). Foto: Gerald Schmutzler

07.09.2021 Hof: Herausforderungen für die Landschaftspflege

Der Landschaftspflegeverband Landkreis und Stadt Hof organisiert jedes Jahr unter anderem die Pflege von über 100 ha Biotopflächen. Mit seinen Maßnahmen schafft der LPV mehr Artenvielfalt auf seinen Flächen. Dabei ist die Mahd der Landschaftspflegeflächen durch Wettereinflüsse sowie auf häufig unwegsame oder steile Flächen herausfordernd.

Regina Saller betreut für den LPV schon seit vielen Jahren die Landschaftspflege im Landkreis Hof und organisert die Arbeiten auf den naturschutzfachlich wertvollen Flächen. „Durch die zahlreichen Niederschläge gibt es dieses Jahr besonders viel und hohen Aufwuchs. Noch dazu sind die Böden wassergesättigt und matschig“, so Saller. Oft ist Handarbeit gefragt, wie beim Mähen oder beim Abtransport des Mahdguts mit der Gabel von der Fläche. Trockenere und ebene Teilbereiche können teilweise mit dem Mähtruck gemäht werden. Dabei werden jährlich wechselnde Teilbereiche der Wiesen als Brachestreifen stehen gelassen. Regina Saller: „Dies dient dem Insektenschutz. In den ungemähten Bereichen finden Insekten Rückzugsräume und Nahrung.“

Wenn die Mahd der Feuchtflächen abgeschlossen ist, folgen die Magerrasen. Um die dort vorkommenden seltenen Arten wie Arnika, Pechnelke oder Borstgras zu erhalten, müssen diese wertvollen Flächen einmal jährlich im Spätsommer gemäht werden. Gegen Ende Oktober beginnen dann die zahlreichen Pflanzmaßnahmen, wie die Pflanzung von Obstbäumen oder Hecken. Mit diesen Maßnahmen, schafft der LPV mehr insektenreiche Lebensräume. Dazu führt der LPV ein Einzelprojekt im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN unter dem Titel „Wir machen Insekten den HOF!“ durch.

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  • Die ausgezeichneten Kommunen waren Teil des Einzelprojekts "Zwickelbleame - weil's jeder kann“ des LPV Rottal-Inn. Foto: Christian Hamberger
  • Eggenfelden: Katharina Rieß (LPV Rottal-Inn), Beate Krettinger (DVL), Bürgermeister Martin Biber und Bauhof-Leiter Thomas Schreiner (v.l.). Foto: Christian Hamberger
  • Julbach: Rainer Blaschke (LPV Rottal-Inn), Katharina Rieß (LPV Rottal-Inn), 2. Bürgermeisterin Michaela Eichinger, Bürgermeister Markus Schusterbauer, Beate Krettinger (DVL) (v.l.). Foto: Christian Hamberger
  • Kirchdorf: Katharina Rieß (LPV Rottal-Inn), Bürgermeister Christian Müllinger, Bauamtsmitarbeiter Benjamin Pachmann und Siegfried Edmüller, Geschäftsleiter Matthias Übel, Beate Krettinger (DVL) (v.l.). Foto: Christian Hamberger
  • Mitterskirchen: Rainer Blaschke (LPV Rottal-Inn), Katharina Rieß (LPV Rottal-Inn), Bürgermeister Christian Müllinger, Beate Krettinger (DVL) (v.l.). Foto: Christian Hamberger

03.09.2021 Rottal-Inn: Vier insektenfreundliche Kommunen ausgezeichnet

Die Kommunen Eggenfelden, Julbach, Kirchdorf und Mitterskirchen wurden vom Deutsche Verband für Landschaftspflege und dem LPV Rottal-Inn für besonders insektenfreundliches Engagement ausgezeichnet.

Die Stadt Egggenfelden sowie die Gemeinden Julbach, Kirchdorf und Mitterskirchen erhielten die Auszeichnung als „Insektenfreundliche Kommune" im Rahmen des Einzelprojekts „Zwickelbleame - weil's jeder kann“ des LPV Rottal-Inn. DVL-Projektleiterin Beate Krettinger überreichte die Auszeichnungen. In den ausgezeichneten Kommune wurden neue insektenfreundliche Lebensräume geschaffen und auf insektenfreundliche Pflege vieler öffentlicher Fläche durch die jeweiligen Bauhöfe umgestellt.

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Dr. Martin Sommer (DVL), Nadine Kühnert (GF LPV Donau-Ries), Bgm. Franz Moll, stellv. Bauhofleiter Bernd Lier, Bauhofleiter Roland Fritzsch. Foto: LPV Donau-Ries

27.08.2021 Donau-Ries: Oberndorf am Lech ist insektenfreundlich

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege zeichnete gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband Donau-Ries e.V. die Gemeinde Oberndorf a. Lech für besonders insektenfreundliches Engagement aus.

Die Gemeinde Oberndorf a. Lech im Landkreis Donau-Ries erhielt die Auszeichnung „NATÜRLICH BAYERN -Insektenfreundliche Kommune“ im Rahmen des Einzelprojekts „DONAU-RIESig säen“ des LPV Donau-Ries. Im Gebiet der Gemeinde Oberndorf am Lech wurden Ackerrandstreifen auf gemeindeeigenen Flächen durch Mähgutübertragung und ebeetle Saatgut angelegt. Die insektenfreundliche Pflege öffentlicher Grünfächen erfolgt durch den engagierten Einsatz des Bauhofes. Dabei wurde die Mahdhäufigkeit reduziert, das Mähgut abtransportiert und auch Altgrasstreifen auf den Flächen belassen.

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  • Auftakt des Projekts am Hofer Teufelsberg mit OB Eva Döhla (3.v.r.) sowie (v.r.) Stefan Wirth und Christoph Grzesiak (Stadt Hof), Regina Saller (LPV), Sigrid Klinger (Untere Naturschutzbehörde Hof), Isabel Kaske (LPV). Foto: Peter Roggenthin
  • Der artenreiche Magerrasen auf dem Teufelsberg wird vom LPV gepflegt. Foto: Peter Roggenthin
  • Der LPV setzt Maßnahmen zur Schaffung von blühenden Lebensräumen auf kommunalen Flächen entlang von Kreisstraßen sowie innerhalb der Stadt Hof um. Foto: Peter Roggenthin

17.08.2021 Hof: Wir machen Insekten den HOF!

Der LPV Landkreis und Stadt Hof setzt Maßnahmen zur Schaffung von blühenden Lebensräumen auf kommunalen Flächen der Stadt Hof um. Zum Auftakt des Projekts „Wir machen Insekten den HOF!“ trafen sich die Hofer Stakeholder auf dem Teufelsberg, einem geschützten Biotop im Herzen der Stadt.

Das Projekt legt in den nächsten zwei Jahren gemeinsam mit Bauhöfen sowie Landwirten auf kommunalem Grund artenreiche Flächen an und berät über insektenfreundliche Pflege. Für die Aufwertung oder Neuanlage von ursprünglich artenarmen Flächen werden unter anderem Samen artenreicher Wiesen aus der Region mit verschiedenen Techniken, wie maschinellem Wiesendrusch oder Handsammlung, geerntet und auf ausgewählten Flächen ausgesät. Welche Maßnahmen auf welchen Flächen möglich und geeignet sind, erarbeitet der LPV mit Flächeneigentümern, Landwirten, Kommunalvertretern und Bauhöfen.

Um die am Teufelsberg vorkommenden artenreichen Magerrasen zu erhalten, wird diese Fläche bereits seit vielen Jahren vom LPV gepflegt. LPV-Projektmanagerin Isabel Kaske erläutert: „Wir werden im Rahmen des Projekts prüfen, ob der Teufelsberg als Spenderfläche für Mahd- oder Saatgut dienen kann. Die hier vorkommenden Insekten sind genau abgestimmt auf die Blühzeitpunkte der lokalen Pflanzen. Deshalb ist es besonders wichtig, regionales Saatgut zu verwenden – ob zuhause im Garten oder draußen in der Landschaft“.

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  • Der Themenweg "Artenvielfalt" führt durch das Aurachtal in der Gemeinde Stegaurach. Foto: LPV Bamberg
  • Der Themenweg "Artenvielfalt" wird vom LPV Bamberg und der Gemeinde Stegaurach vorgestellt. Foto: LPV Bamberg
  • Der Themenweg "Artenvielfalt" in der Gemeinde Stegaurach. Foto: LPV Bamberg

10.08.2021 Bamberg: In Stegaurach die "Artenvielfalt" erleben

In Stegaurach zeigen neun Stationen mit Hinweistafeln den Besuchern, wie vielfältig Flora und Fauna im Aurachtal sind. Der LPV Landkreis Bamberg und die Gemeinde Stegaurach haben gemeinsam einen Lehrpfad zur Artenvielfalt im Rahmen des Einzelprojekts "Mehr Mut zur Natur – Insekten willkommen" geschaffen.

Entlang des Themenwegs "Artenvielfalt" können Besucher erleben, wie die Gemeinde Stegaurach sich für die Biodiversität auf ihren eigenen Flächen engagiert und Wissenswertes über Insekten und die Zusammenhänge in der Natur lernen. Der Weg führt entlang von neun Stationen durch das schöne Aurachtal vorbei an Wiesen, Feldern, blütenreichen Wegrändern und Brachen. Praxis-Tipps und -beispiele an den einzelnen Stationen laden ein, selbst aktiv zu werden.

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Der LPV Lindau-Westallgäu stellte in Harbatshofen eine schonende Erntetechnik für Saatgut vor. Foto: Michaela Berghofer

06.08.2021 Lindau: Saatguternte für heimische Blütenpracht

Der Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu führte eine schonende Saatguternte mit dem eBeetle auf einer artenreichen Spenderfläche in Harbartshofen vor. Die Einladung erfolgte als Teil des NATÜRLICH BAYERN-Projekts „Heimische Blütenpracht – Unsere Kommune macht´s“.

Ziel des Projekts ist die insektenfreundliche Aufwertung kommunaler Grünflächen im Landkreis Lindau zur Förderung der heimischen Artenvielfalt, welche vorrangig durch Änderungen der Grünflächenpflege erreicht werden soll. Wo das Entwicklungspotential von solchen Wiesen durch fehlenden Samenvorrat im Boden aber gering ist, soll mit gebietseigenem, vornehmlich selbstgeerntetem Saatgut angereichert bzw. eingesät werden.

Eine Möglichkeit zur Gewinnung heimischen Saatguts ist die pflanzen- und insektenschonende Ernte mit einem eBeetle durch das Ausbürsten von Samen mit rotierenden Walzen.  Bei der Ernte von heimischem Saatgut ist der richtige Zeitpunkt sehr wichtig. Um so viele Pflanzenarten wie möglich auf einer artenreichen Fläche sammeln zu können, muss mehrfach im Jahr zur Samenreife der jeweiligen Arten geerntet werden. Damit in der Spenderfläche selbst die Artenvielfalt erhalten bleibt, darf nicht alles und auch nicht jedes Jahr geerntet werden.

 

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  • In der Garchinger Heide wurde in umgebrochene Initialstreifen angesät. Foto: W. Willner
  • In der Garchinger Heide wurde in umgebrochene Initialstreifen angesät. Foto: W. Willner
  • Entlang des Radwegs von Eching nach Garching wurde 2019 durch die artenreiche Ansaat ein insektenfreundlicher Lebensraum geschaffen. Foto: Heideflächenverein Münchener Norden

27.07.2021 Freising: Mehr Lebensräume für Insekten in Eching

Seit dem Frühjahr sind im Gemeindegebiet von Eching in manchen Wiesen und Grünflächen interessante Muster zu erkennen. Es handelt sich dabei um umgebrochene Initialstreifen, in die heimische Wildblumen eingesät wurden. Gemeinsam mit dem Bauhof hat der Heideflächenverein geeignete Grünflächen im Ortsgebiet von Eching ausgewählt.

Ziel ist es, auf artenarmen Wiesen und Grünflächen blütenreiche Lebensräume für Insekten zu schaffen. Damit sich die heimischen Heidearten etablieren können, musste zuerst die bestehende Grasnarbe aufgebrochen werden, um offenen Boden für die Ansaat zu schaffen. Die Flächen wurden anschließend mit Druschgut aus der Heide oder mit Saatgutmischungen mit heimischen Wiesenblumen eingesät.

Auch die Pflege der Flächen soll angepasst und extensiviert werden. Durch eine spätere Mahd haben die Pflanzen die Möglichkeit sich nach der Blüte auszusamen und weiterzuverbreiten. Die zahlreichen Blüten bieten Nahrung für heimische Insekten. Ungemähte Flächen bieten Wildtieren Lebensraum und Unterschlupf.

Ein Einzelprojekt dieser Initiative ist das Kooperationsprojekt des Heideflächenverein Münchener Norden e.V. mit dem Landschaftspflegeverband Freising mit dem Titel „Das Gfild blüht auf“. Die Maßnahmen sollen im Projektgebiet dazu beitragen, den Biotopverbund zwischen der Garchinger Heide und der Isaraue zu verbessern. Durch Ansaaten mit heimischem Saatgut wurden im Rahmen des Projekts bereits 1,5 ha landwirtschaftliches Grünland und kommunale Grünflächen im Gemeindegebiet von Eching und Neufahrn in artenreiche Lebensräume umgewandelt.

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20.07.2021 NATÜRLICH BAYERN auf der Landesgartenschau

Der DVL und der Landschaftspflegeverband Eichstätt haben NATÜRLICH BAYERN auf der Landesgartenschau in Ingolstadt vorgestellt. Im Pavillon des Bayerischen Ministeriums für Umwelt und Verbaucherschutz wurden den Besucher die Themen Landschaftspflege, insektenfreundliche Pflegemaßnahmen und Artenvielfalt näher gebracht.

Händische Ansaat in Alzenau. Foto: LPV Aschaffenburg.

13.07.2021 Aschaffenburg: Ansaat für artenreiche Flächen

Im Rahmen des Einzelprojektes "Wir lassen (Streuobst-) Wiesen wieder aufblühen" des LPV Aschaffenburg werden artenarme Flächen im gesamten Landkreis Aschaffenburg mit gebietseigenem Saatgut angesät, sodass zukünftig blütenreiche Streuobstwiesen und andere artenreiche Wiesentypen entstehen.

Im Juni wurden artenreiche Blühwiesen in Großwelzheim und in Alzenau beerntet. Das Saatgut wurde anschließend gesiebt und getrocknet, damit es bis zur Aussaat gelagert werden kann. Das ausgesiebte grobe Pflanzenmaterial wurde direkt zwei Tage später auf zwei Flächen in Alzenau und Glattbach ausgebracht.Der Zeitpunkt zur Aussaat ist zwar nicht optimal, aber somit konnte das grobe Pflanzenmaterial ebenfalls für die Ansaat verwendet werden.

Die bereits im Jahr 2020 angesäten Flächen erhalten diesen Sommer einen Schnitt, der die Pflanzenvielfalt und die wünschenswerten Arten begünstigen soll.

 

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  • Am Radweg: Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofs, Bauhofleiter Klemens Elb, Christine Hilker vom LPV Bamberg und 3. Bürgermeisterin Ina Greß zeigen die neue Informationstafel. Foto: LPV Bamberg
  • Die Ansaat am Radweg in der Gemeinde Memmelsdorf blüht auf. Foto: LPV Bamberg
  • Die Fläche am Radweg kurz nach der Ansaat. Foto: LPV Bamberg
  • Ein blühender Lebensraum für Insekten wurde am Friedhof geschaffen. Foto: LPV Bamberg
  • Die Fläche am Friedhof nach der Ansaat. Foto: LPV Bamberg

06.07.2021 Bamberg: Von der Ansaat zur Blüte

Die angesäten Flächen in der Gemeinde Memmelsdorf im Landkreis Bamberg blühen auf. Das Team des Memmelsdorfer Bauhofs um Bauhofleiter Klemens Elb und Bauamtsleiter Stephan Walz schafften mit Anleitung des LPV Bamberg innerhalb kurzer Zeit ein Wohlfühlparadies für Insekten.

Im vergangenen Jahr pflanzten sie Obstbäume, säten eine Wiesenblumenfläche an, welche dieses Jahr für eine reich gedeckte Blüten-Tafel sorgt. Sie platzierten Totholz, sowie Sand- und Steinhaufen für Brut- und Überwinterungsquartiere. Und an die Menschen wurde auch gedacht: Eine aus einem Baumstamm gesägte Bank lädt zum Verweilen und Beobachten ein. Informationstafeln sollen die Spaziergänger auf den besonderen Lebensraum aufmerksam machen.

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Peter Riegg stellt das Einzelprojekt des LPV Eichstätt auf einer Streuobstwiese vor. Foto: LPV Eichstätt

29.06.2021 Eichstätt: Bienenweide Streuobstwiese

Im Einzelprojekt "Bienenweide Streuobstwiese - ein vielfältiger Lebensraum blüht auf" des LPV Eichstätt steht das Thema Streuobstwiese und Insektenschutz im Vordergrund. Dazu wurden zunächst zwei Streuobstwiesen im Außenbereich der Gemeinde Böhmfeld ausgewählt.

"Unsere Wahl fiel auf die Böhmfelder Flächen, weil wir hier eine Mischung aus jungem und älterem Baumbestand vorfinden. Das eröffnet uns die Möglichkeit, verschiedene Pflegemaßnahmen auszuprobieren", erklärte Peter Riegg vom LPV Eichstätt. Eine der beiden Streuobstwiesen liegt nördlich von Böhmfeld und wird seit Jahren von Biobauer Xaver Ernst mit seinen schottischen Hochlandrindern beweidet. Das Grünland auf der 1700 Quadratmeter großen Fläche dient den Tieren das ganze Jahr über als alleinige Nahrungsquelle. Die großkronigen Nuss-, Birn- und Apfelbäume erfüllen nicht nur den Zweck der Obsterzeugung, sondern spenden den Highlands im Sommer dringend benötigte Schattenplätze und bieten Insekten sowie Vögeln einen optimalen Lebensraum.

Neben der insektenschonenden Pflege und Aufwertung von bestehenden Flächen ist auch die Neuanlage von insekenfreundlichen Flächen geplant. Durch Beratungen und Schulungen für gemeindliche Bauhofmitarbeiter können neu geschaffene und aufgewertete Lebensräume über den Projektzeitraum hinaus nachhaltig und insektenfördernd bewirtschaftet werden. Der LPV Eichstätt hat sich zum Ziel gesetzt, Insekten ihre Lebensräume zurückzugeben und damit einen Beitrag zur regionalen Biodiversität zu leisten.

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Projektmanagerin Julia Greulich kümmert sich um das Projekt "Heimische Blütenpracht - unsere Kommune macht's" des LPV Lindau-Westallgäu. Foto: LPV Lindau-Westallgäu

25.06.2021 Lindau: Heimische Blütenpracht

Der Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu e.V. unterstützt mit dem Einzelprojekt "Heimische Blütenpracht - unsere Kommune macht's" die insektenfreundliche Aufwertung kommunaler Flächen im Landkreis Lindau.

Durch angepasste Pflegemaßnahmen und die Förderung ausschließlich gebietsheimischer Pflanzen sollen in den nächsten zwei Jahren auf kommunalen Flächen artenreiche Lebensräume für Wildbienen, Schmetterlinge und andere nützliche Insekten geschaffen werden. Projektmanagerin Julia Greulich ist beim LPV Lindau-Westallgäu für das Projekt zuständig.

Dabei geht es vor allem um Wirksamkeit, Effizienz und Nachhaltigkeit: wichtiges Ziel ist die insektenfreundliche Aufwertung kommunaler Flächen durch angepasstes Pflegemanagement. Die Ausbringung von gebietseigenem, vornehmlich selbstgeerntetem Saatgut, das Insekten wirklich hilft, soll das Vorhaben auf Flächen mit wenig Entwicklungspotential ergänzen. Zu einer vielfaltsfördernden Pflege dieser neuen Lebensräume bietet der LPV im Projektzeitraum individuelle Beratungstermine für Kommunen an. 

 

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  • Auszeichnung der „NATÜRLICH BAYERN - Insektenfreundlichen Kommunen“ in Beerhof: Bayerns Staatsminister Thorsten Glauber (4. von links) und DVL-Projektmanager Dr. Martin Sommer (ganz rechts) übergaben die "Florfliege". Foto: Peter Roggenthin
  • "NATÜRLICH BAYERN - Insektenfreundliche Kommune“ Speichersdorf: Bauhofmitarbeiter Andreas Bayer bringt heimisches Saatgut für neue insektenreiche Lebensräume in der Gemeinde Speichersdorf aus. Foto: P. Roggenthin

18.06.2021 „NATÜRLICH BAYERN – Insektenfreundliche Kommunen“ ausgezeichnet

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege zeichnet gemeinsam mit Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber fünf Kommunen im Landkreis Bayreuth für besonders insektenförderndes Engagement aus.

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege verleiht die „Florfliege“ für insektenfreundliche Kommunen im Rahmen seiner landesweiten Initiative NATÜRLICH BAYERN. Die Städte Hollfeld, Bad Berneck und Goldkronach sowie die Gemeinden Speichersdorf und Warmensteinach im Landkreis Bayreuth erhalten die Auszeichnung als „Insektenfreundliche Kommune“.  Bayerns Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz Thorsten Glauber und DVL-Projektmanager Dr. Martin Sommer überreichen die Auszeichnungen.

Die Auszeichnung der fünf Kommunen im Landkreis Bayreuth ist der Startschuss der Würdigung des insektenfreundlichen Engagements von Städten und Gemeinden im Rahmen von NATÜRLICH BAYERN. Mit der „Florfliege“ werden in den nächsten zwei Jahren weitere engagierte Kommunen in den Projektgebieten der bayerischen Landschaftspflegeverbände gewürdigt.

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15.06.2021 NATÜRLICH BAYERN: 10 Tipps zur Grünlandmahd

Verschiedene Techniken bei der normalen Grünlandbewirtschaftung können zur Insektenvielfalt beitragen. Besonders bei der Pflege von Schutzgebieten gilt es, die nützlichen Insekten zu schonen.

  • Mahdtechnik: Nachweislich amtierschonendsten hat sich die Mahd mit Messerbalken (Fingerbalken-oder Doppelmessertechnik) herausgestellt. Die horizontal liegenden Schneidwerke und einer geringen Mähgeschwindigkeit ohne Schürzen und Ansaugwirkung schädigen Tiere im Gegensatz zu rotierenden Mähern kaum. Zudem können sie leichter flüchten. Das Mahdgut wird immer locker breitwürfig abgelegt, trocknet besser und die Tiere können leichter aus dem Mähgut flüchten.
  • Mahdhöhe: Eine Mahdhöhe von mindestens 10 cm schont Bodeninsekten und auch Amphibien und andere Kleintiere. Auch das Mähwerk wird geschont.
  • Mahdgeschwindigkeit: Sie sollte so gering wie möglich sein, damit Insekten besser flüchten können. Mit Kreiselmähern sollte die Fahrgeschwindigkeit um ca. 5 km/h reduziert werden.
  • Abschnittsweise: Falls im Betriebsablauf möglich, sollten v. a. große Flächen nicht in einem Gang gemäht werden, sondern abschnittsweise um wenige Wochen versetzt. Wenn möglich, sollten auch Altgrasstreifen von 5 – 15 % bis zur nächsten Mahd stehengelassen werden, also nach der letzten Mahd auch über Winter als Rückzugsräume.
  • Jahreszeitliche Mahd: Je nach Region und Grünlandtyp ist eine insektenschonende Mahd zu unterschiedlichen Zeitpunkten angezeigt. Mahd zu bestimmten Zeiten sorgt für einen Schwund bestimmter Insektenarten, die zur dieser Zeit in den Biotopen leben. Hier sind Kompromisse zwischen Ertrag und Artenschutz notwendig. Zu günstigen Schnittzeitpunkten der Flächen kann man die Expertise erfahrener Landschaftspflegeexperten einholen.
  • Tageszeitliche Mahd: Diese Hinweise gelten nur für Kreiselmäher. Am schonendsten für Wildinsekten ist die Mahd bei Sonnenschein in der Mittags- und Nachmittagszeit, also wenn die Insekten besonders mobil sind und gut flüchten können. Ideal ist im Früh- und Spätsommer in den zentralen Mittagsstunden bei sonnigem Wetter gut zu mähen, während des Hochsommers bei sonnigem Wetter vom späten Vormittag bis frühen Nachmittag.
  • Mähhäufigkeit: Aus Sicht des Insektenschutzes wie auch der Pflanzenartenvielfalt gilt der Grundsatz, dass nicht mehr als zweimal gemäht werden soll. Als Mähzeitpunkte gelten hier für wüchsige artenreiche Wiesen Anfang Juni und August/September als Richtschnur. Um auf konventionellen Wirtschaftsgrünland die Insekten zu fördern, sollte die Düngung nach Möglichkeit reduziert werden und falls vorhanden mit Festmist gedüngt werden. Die Mahdhäufigkeit sollte auch hier dreimal nicht überschreiten.
  • Mährichtung: Für eine insektenschonende Mahd sollten größere Flächen von der Mitte aus nach außen gemäht werden.
  • Aufbereiter: Aufbereiter zerquetschen einen Großteil der Insekten, die das Mulchen überlebt haben.
  • Zetten und Schwaden: Zetten und Schwaden werden insektenschonend(er), wenn möglichst nur einmal, höchstens zweimal gezettet wird, bei reduzierter Fahrgeschwindigkeit und möglichst niedriger Drehzahl. Der Zeitverlust sollte sich in Grenzen halten. Zetten und Schwaden erzeugt ein sehr hohes Risiko für Insekten, vor allem wenn mehrfach gezettet wird.
  • Bei den Dreharbeiten: Willi Weitzel im Gespräch mit Wildbienenexperte Klaus Weber. Foto: DVL
  • Bei den Dreharbeiten: Willi Weitzel trifft DVL-Projektmanager Martin Sommer. Foto: DVL
  • So geht insektenfreundliches Mähen mit dem Balkenmäher. Ein Bauhofmitarbeiter weist Willi ein. Foto: DVL
  • Das NATÜRLICH BAYERN Filmmobil: der Elektrofrosch. Foto: Eulefilm
  • Ein sauberer und tierschonender Wiesenschnitt mit dem Doppelmessermähwerk wird von Willi begutachtet. Foto: DVL

01.06.2021 NATÜRLICH BAYERN - Dreharbeiten mit Willi Weitzel

Die Dreharbeiten für die Filmserie des Projekts "NATÜRLICH BAYERN - insektenreiche Lebensräume" haben begonnen. Der DVL rückt gemeinsam mit den LPV die Insektenvielfalt und ihre Lebensräume in den Mittelpunkt einer Filmserie. Der Reporter und Moderator Willi Weitzel nimmt die Zuschauer mit in die Welt der Insekten, bunten Wiesen und der Landschaftspflege.

In den ersten drei Teilen der Filmserie erkundigt sich Willi Weitzel über die Insektenvielfalt und deren Gefährdung, erfährt, welche Lebensräume für sie wichtig sind und wie man sie pflegt und anlegt. In Bamberg trifft er den Wildbienenexperten Klaus Weber vom Landschaftspflegeverband Bamberg. In Dingolfing-Landau lässt er sich von Jessica Rossow vom dortigen Landschaftspflegeverband zeigen, worauf es bei der Pflege einer artenreichen Wiese als Lebensraum für Insekten ankommt und geht den Bauhofmitarbeitern beim Mähen zur Hand. In Rottal-Inn zeigt ihm Martin Biber, Bürgermeister von Eggenfelden, gemeinsam mit Katharina Ries vom Landschaftspflegeverband, was Kommunen für insektenreiche Lebensräume tun können.

Raps ist bei Honigbienen beliebt. Foto: Albin Andersson

26.05.2021 Wildbienen für die Obstblüte

Rapsfelder ziehen Honigbienen magisch an. Sind die Felder direkt neben Apfelanlagen, fliegen die Insekten eher zu den gelben Blüten als zu den nahegelegenen Obstbäumen. Das zeigt eine neue Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ). Dass die Apfelernte bei den untersuchten Apfelanlagen trotzdem stabil blieb, lag an Hummeln und anderen Wildbienen, die die Bestäubungslücke füllten. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Agriculture, Ecosystem and Environment" veröffentlicht.

"Wir haben aber nicht nur die Bienen gezählt, sondern auch die Bestäubungsleistung gemessen", erläutert Osterman. Ein Teil der Blüten wurde mit einem Netz überzogen, sodass diese nicht von Honig- oder Wildbienen besucht werden konnten, um zu vergleichen, was passiert, wenn die Bienen als natürlicher Bestäuber fehlen. "Klar ist, dass sich ohne die Bestäubung von Insekten kaum Äpfel bilden", sagt Osterman. Obwohl es weniger Honigbienen bei den von Raps umgebenen Anlagen gab, bildeten sich im Vergleich zu den Anlagen ohne nahen Raps gleich viele Äpfel. Das erhöhte Vorkommen von Wildbienen könnte den Verlust der Honigbienen ausgeglichen haben, so Osterman.

Aus ihren Ergebnissen folgern die Forschenden, dass es für Apfelbauern sinnvoll sein könnte, speziell die Ansiedlung von Wildbienen zu fördern. "Kommerziell gehaltene Honigbienen spielen bei der Bestäubung von Apfelbäumen natürlich weiterhin eine große Rolle. Hummeln und andere Wildbienen könnten aber lukrativer sein, da sie ähnlich effektive Bestäuber sind und weniger von anderen Nahrungsangeboten abgelenkt werden", betont Julia Osterman. Mögliche Maßnahmen für den Wildbienenschutz reichen vom Anlegen von Blühstreifen bis hin zu Nisthilfen. Einige Arten nisten unterirdisch und benötigen offene Bodenstellen. Andere besiedeln alte Scheunenmauern und Steilwände in der Umgebung. "Wildbienen benötigen auch nach der Obstblüte Nahrungsmöglichkeiten. Das sollte beim Apfelanbau berücksichtigt werden", sagt Paxton abschließend.

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Die gemischte Schaf- und Ziegenherde von Landwirt Jürgen Beil aus Meedensdorf sorgt für eine ökologische Pflege vieler Flächen in Memmelsdorf. Foto: C. Hilker

18.05.2021 Bamberg: Memmelsdorf setzt bei der Pflege auf vierbeinige „Rasenmäher“

Im Einzelprojekt "Mehr Mut zur Natur - Insekten willkommen" des LPV Bamberg geht die Gemeinde Memmelsdorf neue Wege bei der Pflege einiger Gemeindeflächen und setzt statt auf Mulchen nun auf Beweidung. Insgesamt werden 10 Hektar mit Schafen und Ziegen beweidet.

„Beweidung ist, gerade wenn die Flächen nicht so gut zugänglich, steil, feucht oder mit beginnender Verbuschung sind, die optimale Nutzung“, erklärt Christine Hilker, Projektleiterin von „Mehr Mut zur Natur – Insekten willkommen“. Extensive Beweidung trägt insgesamt viel zum Erhalt der Biodiversität in unserer Kulturlandschaft bei.

Schafe und Ziegen schaffen mit ihrem Fraß viel Struktur auf den Flächen. Es bleiben immer einzelne Bereiche und Pflanzen als kleine ökologische Minibiotope stehen. Die Abdrücke der Hufe führen außerdem zu offenen Bodenstellen, auf denen dann Pflanzensamen besonders gut keimen können. Der Dung der Tiere entfaltet eine große Anziehungskraft auf bestimmte Insekten, wie den Mistkäfer. Diese Käfer sind wiederum eine wertvolle Nahrungsquelle für Vögel oder Fledermäuse. Ein weiterer Aspekt ist der positive Einfluss auf den Biotopverbund. Im Fell und in den Hufen der Tiere werden Samen und kleine Insekten von einer Weide auf die nächste gebracht und können so ihre Verbreitungsmöglichkeit enorm steigern.

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07.05.2021 Landschaftspflegeverbände bewahren bayerische Artenvielfalt

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege und die bayerischen Land-schaftspflegeverbände (LPV) sorgen mit zehn neuen Einzelprojekten für mehr blütenreiche Lebensräume in Bayerns Kommunen. 2021 sind die LPV Aichach-Friedberg, Altötting, Eichstätt, Günzburg, Hof, Lindau, Lichtenfels, Mühldorf am Inn und Schwabach sowie die Arbeitsgemeinschaft Schwäbisches Donaumoos Projektpartner des DVL.

  • Landrat Martin Neumeyer, VöF-Geschäftsführer Klaus Amann und Familie Wimmer geben den Startschuss für die Einsaat der Streuobstwiese in Pötzmes. Foto: Veronika Stiglmaier
  • Die LandwirtInnen des Projekts "Bunte Bauernwiesen - Bunte Bauernäcker": Walter Fuchs. Foto: Vöf Kelheim
  • Die LandwirtInnen des Projekts "Bunte Bauernwiesen - Bunte Bauernäcker": Herr Obermeier. Foto: Vöf Kelheim
  • Die LandwirtInnen des Projekts "Bunte Bauernwiesen - Bunte Bauernäcker": Karl-Heinz Rapp. Foto: Vöf Kelheim
  • Die LandwirtInnen des Projekts "Bunte Bauernwiesen - Bunte Bauernäcker": Lucia Gruber. Foto: Vöf Kelheim
  • Die LandwirtInnen des Projekts "Bunte Bauernwiesen - Bunte Bauernäcker": Herr Sendtner. Foto: Vöf Kelheim

27.04.2021 Kelheim: Projektabschluss mit Einsaat einer Streuobstwiese

Das Einzelprojekt "Bunte Bauernwiesen - Bunte Bauernäcker" in Kelheim steht vor dem Abschluss. Die letzte Fläche wurde zusammen mit Landrat Martin Neumeyer angesät.

Als letzte Fläche des Projektes „Bunte Bauernwiesen – Bunte Bauernäcker“ wird in Pötzmes in der Gemeinde Attenhofen ein ehemaliger Hopfengarten in einen Insektenlebensraum umgewandelt. Die zukünftige Streuobstwiese wurde bereits im Winter mit Obstbäumen bestückt und nun mit Regio-Saatgut angesät. Landrat Martin Neumeyer gab gemeinsam mit Klaus Amann und der Familie Wimmer den Startschuss zur Ansaat und bedankte sich in diesem Zug bei allen ProjektteilnehmerInnen für die engagierte Beteiligung am NATÜRLICH BAYERN Projekt.

Eine Übersicht der Projektflächen gibt es auf https://www.voef.de/projekte/landschaftspflege/natuerlich-bayern/.

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Der LPV Unterallgäu generiert das Saatgut für die insektenfreundliche Flächenaufwertung selbst. Foto: LPV Unterallgäu

20.04.2021 Unterallgäu: Nahrungsangebot für Artenreiche

Der LPV Unterallgäu schafft durch die Ausbringung von gebietseigenem Saatgut ein breites Nahrungsangebot für Insekten im Einzelprojekt "Artenreiche fürs Unterallgäu".

An vielen Stellen im Landkreis Unterallgäu enstehen während des Projektzeitraums neue Lebensraumelemente für Wildinsekten. Dabei handelt es sich um Steuobstwiesen, naturnahe Feldgehölze sowie Stauden- und Altgrassäume. Um diese Flächen aufzuwerten, generierte der LPV Unterallgäu auf geeigneten Spenderflächen das gebietseigene Saatgut. Die Artenzusammensetzung wird danach ausgerichtet, dass sich ein breites Nahrungsangebot an Pollen und Nektar herausbildet. Die Wildinsekten sind an die historisch gewachsene Pflanzenwelt angepasst. Deswegen werden nur gebietseigene Pflanzen gefördert. Pflanzen, wie Zierastern oder Cosmea, haben für heimischen Wildinsekten nichts zu bieten.

Die Einsaat des Saatgutes erfolgte an Flächen in Niederrieden, Boos, Reichau, Ottobeuren, Kettershausen, Pfaffenhausen, Mindelheim, Dirlewang, Unteregg, Türkheim und Markt Wald.

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Marlene Gruber, Mitarbeiterin des Wasserzweckverbands „Rottenburger Gruppe“ (links) und Veronika Stiglmaier, Mitarbeiterin LPV Kelheim (rechts). Foto: Martin Mayerhofer

09.04.2021 Kelheim: Wasserzweckverband engagiert sich für Insekten

Zusammen für die Insekten – der Wasserzweckverband „Rottenburger Gruppe“ ist Teil des Projekts „Bunte Bauernwiesen – bunte Bauernäcker“ des Landschaftspflegeverbands Kelheim.

Der Wasserzweckverband „Rottenburger Gruppe“ versorgt nicht nur 38.000 Einwohner mit Trinkwasser, sondern kümmert sich auch um die Lebensgrundlage von Insekten in Zusammenarbeit mit dem LPV Kelheim. Dazu wurde auf der Außenanlage des frisch sanierten Wasserwerks in Offenstetten eine artenreiche Wiese mit gebietseigenem Samenmaterial aus der Umgebung angesät.

Zukünftig werden die Mitarbeiter des Wasserzweckverbands die Fläche pflegen, indem sie diese mähen und das Mahdgut abfahren. Für Marlene Gruber, Mitarbeiterin des Wasserzweckverbands, ist klar, nicht nur der Trinkwasserschutz, sondern auch der Insektenschutz sind wichtige Zukunftsaufgaben.

Das Projekt des LPV Kelheim wird im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN des Deutschen Verbands für Landschaftspflege durchgeführt.

 

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  • Die Mitarbeiter des Bauhofs mähen und rechen die Wegränder. Foto: J. Rossow/LPV
  • Weibchen der Dichtpunktierten Goldfurchenbiene (Halictus subauratus). Foto: E. Scheuchl
  • Vielfältige Straßenböschung mit schütteren Magerwiesen, Rohbodenstellen und vereinzelt Gehölzgruppen als Windschutz. Foto: J. Rossow/LPV
  • Vorsichtig wurden Laub und Altgras von der Böschung abgerecht. Foto: J. Rossow/LPV

26.03.2021 Dingolfing-Landau: Frühjahrsputz für Wildbienen

Optimaler Lebensraum für die Goldfurchenbienen - dank des Engagements der Bauhof-Mitarbeiter im Landkreis Dingolfing-Landau. Der LPV Dingolfing-Landau erfasste eine außergwöhnlich große Nestansammlung der Wildbienen an einer Kreisstraßenböschung.

Begleitend zu seinem Projekt "WiesenReiche" und im Rahmen der Biodiversitätsstrategie des Landkreises Dingolfing-Landau erfasste der Landschaftspflegeverband in 2020 die an einer Kreisstraßenböschung lebenden Wildbienenarten. Unter anderem wurde eine außergewöhnlich große Nestansammlung der Dichtpunktierten Goldfurchenbiene (Halictus subauratus) nachgewiesen. Es waren mehrere Hundert Nester.

Die überwinternden Weibchen dieser Bienenart werden im März aktiv und graben an ebenen bis schwach geneigten Bodenstellen ihre Brutröhren. Nur wenige Stellen der Kreisstraßenböschung bestehen aus dem für diese Bienen grabbaren sandig-lehmigen Bodensubstrat und weisen außerdem den notwendigen schütteren Pflanzenbewuchs auf. Um den Bienenweibchen an der Straßenböschung Flächen bereitzustellen, an denen sie ihre Nester graben können, haben Mitarbeiter des Kreisbauhofes Altgrasreste gemäht und auf Teilflächen die Grasfilz- und Moosschicht mit dem Rechen entfernt. Jetzt bietet diese Straßenböschung den Bienenweibchen mehr geeignete Bodenstellen um in der Frühlingssonne ungehindert ihre Brutröhren zu graben.

Ob eine Fläche als Wildbienen-Lebensraum attraktiv ist, wird häufig nur am Kriterium Blütenreichtum beurteilt. Ein großes Blütenangebot ist für Wildbienen zwar sehr wichtig, jedoch ist auch seine Zusammensetzung ausschlaggebend. Viele Bienenarten benötigen die Blüten spezieller Pflanzenarten. Für den optimalen Lebensraum müssen außerdem geeignete Nistmöglichkeiten und Paarungsplätze sowie ein passendes Mikroklima vorhanden sein. Für die Kreisstraßenböschung im Landkreis Dingolfing-Landau trifft dies jetzt – Dank des Engagements der Bauhof-Mitarbeiter – für die Goldfurchenbiene zu. Der Frühling kann kommen!

 

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Bauhofchef Thomas Schreiner (links) und Eggenfeldens Bürgermeister Martin Biber (Mitte) mit Jessica Strasser (rechts) vom Landschaftspflegeverband. Foto: pnp/hl

19.03.2021 Rottal-Inn: Bunte Vielfalt für Insekten

Bereits seit 2019 läuft im Landkreis Rottal-Inn das Projekt "Zwickelbleame – weil’s jeder kann" des Landschaftspflegeverbandes (LPV). Dabei enstehen insektenfreundliche Lebensräume auf landwirtschaftlichen und kommunalen Grünflächen. Auch die Stadt Eggenfelden und die Gemeinde Mitterskirchen nehmen an dem Projekt teil.

Der LPV Rottal-Inn schafft mit Kommunen und Landwirten Insektenparadiese im ganzen Landkreis. An der Lauterbachstraße in Eggenfelden, gegenüber vom Städtischen Bauhof, wurde eine entsprechende Fläche der Stadt so gestaltet, dass hier künftig heimische Pflanzen der Region wachsen. Diese werden ihrerseits Heimat für eine Vielfalt von Insekten sein. Bauhofleiter Thomas Schreiner macht klar, dass die ökologische Pflege kommunaler Flächen wichtig ist: "Wir machen das schon seit Jahren sehr oft und gern und wir haben damit sehr gute Erfahrungen."

Auch die Gemeinde Mitterskirchen ist dabei und verwandelt Flächen in einen idealen Lebensraum für Insekten. Auf den kommunalen Flächen wachsen bereits einige für den Landkreis typische Arten. Zur Unterstützung werden an offenen Stellen gezielt heimische Wildblumensamen ausgesät. Das Saatgut wird dafür aus artenreichen Wiesen im Landkreis Rottal-Inn gewonnen. Dies soll zur Erhaltung und auch zur Erweiterung der heimischen Blüten- und Insekten-Vielfalt beitragen.

 

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Foto: Herbert Kirsch, LPV Main-Spessart

12.03.2021 Main-Spessart: Frammersbach erblüht am Rande

Um Insekten mehr Lebensräume zu bieten, nimmt die Marktgemeinde Frammersbach am Projekt "Das Ziel ist am Weg –insektenreiche Wegränder" des LPV Main-Spessart teil. Im Mittelpunkt stehen insektenfreundliche Pfegemaßnahmen für Randstreifen.

"Wegränder gelten als ökologisches Verbundsystem, weil sie Flächen miteinander vernetzen", erläutert Saskia Becker vom Landschaftspflegeverband Main-Spessart. In dem Projekt "Das Ziel ist am Weg" liegt der Fokus auf der insektenfreundlichen Gestaltung und Pflege von Wegrändern. Dabei berät und schult der Landschaftspflegeverband die Kommunen mit ihren Bauhöfen zu den Pflegemaßnahmen.

Für den Bauhof der Marktgemeinde Frammersbach bedeutet die Teilnahme, bestimmte Regeln bei den Mähintervallen einzuhalten. Gepflegt werden die Randstreifen ohnehin bereits von den Mitarbeitern der Gemeinde. "Der Vorteil", so Saskia Becker, "ist, dass auf ihnen kein Nutzungsdruck lastet". Beginnen wird Frammersbach mit dem Projekt entlang des Radweges nach Hessen und Richtung Partenstein. Das Projekt des LPV Main-Spessart im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN wird in Frammersbach bis März 2022 laufen.

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05.03.2021 Dillingen: Futterpflanzen für Insekten

"INSEKTENREICH.DILLINGEN" - dieses erschafft der Landschaftspflegeverband Donautal-Aktiv mit ausgewählten Kommunen im Landkreis Dillingen. Gemeinsam arbeiten sie an Konzepten für eine nachhaltige Pflege öffentlicher Flächen zum Wohle der Insekten.

Durch die Umsetzung des Projekts „INSEKTENREICH.DILLINGEN“ können im Landkreis Dillingen wieder mehr Insekten Nahrung und Lebensraum finden. Dazu sind vor allem vielfältige Lebensräume mit gebietsheimischen Futterpflanzen nötig. Die Arbeit endet nicht beim Anlegen oder Ansäen neuer Blühflächen, es gilt auch Bestehendes langfristig schonend zu pflegen und zu entwickeln.

Gemeinsam mit den Bauhöfen ausgewählter Kommunen werden Pflegekonzepte für öffentliche Flächen im Außenbereich erstellt und nach geeigneten Verfahren und Technik zur Pflege gesucht. Unter dem Motto „Mahd statt Mulchen“ soll gemeinsam nach Alternativen zur schonenden Pflege gemeindlicher Flächen wie z.B. Gewässerrandstreifen oder Raine gesucht werden. Bei der zukünftigen Pflege der kommunalen Flächen soll mehr auf die Insekten geachtet werden. Dazu berät der Landschaftspflegeverband die Bauhof-Mitarbeiter, wann und wie bestimmte Flächen gemäht werden müssen, um die Insekten zu schützen. Die Konzepte zur nachhaltigen Pflege sollen auch nach Projektende im Jahr 2022 Bestand haben.

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Der "Seedprofi 2.0." erntet einen Magerhang. Foto: LPV Ebersberg

26.02.2021 Ebersberg: Bunt wird's lebendiger

Artenreiche Flächen übertragen - dazu wird im Landkreis Ebersberg das Erntegerät "Seedprofi 2.0" genutzt. Der LPV Ebersberg schafft im Rahmen des Einzelprojektes "Bunt wird's lebendiger - VG Aßling kann Artenvielfalt" mehr insektenfreundliche Lebensräume an Rändern der kommunalen Straßen, Wege und Gewässer.

Diese Lebensräume entstehen in der Verwaltungsgemeinschaft Aßling. Dabei unterstützt der Landschaftspflegeverband Ebersberg die Gemeinden und entwickelt eine insektenoptimierte Bewirtschaftung, um ein kilometerlanges, blühendes Band zu schaffen. Für die Aufwertung der kommunalen Flächen werden Samen von artenreichen Spenderflächen geerntet.

Um das regionale Saatgut schonend zu gewinnen, hat der LPV Ebersberg ein besonderes Erntegerät. Den "Seedprofi 2.0" - ein motorangetriebener Wiesensamensammler. Hierbei werden Samen von teils seltenen Wiesenpflanzen und Kräutern mithilfe einer rotierenden Bürste in einen Sammelbehälter befördert. Das gewonnene Saatgut wird auf artenarmen Empfängerflächen angesät, um diese in Insektenparadiese zu verwandeln.

Bis zum Projektende im Jahr 2022 hat der LPV Ebersberg das Ziel, einen Biotopverbund für Insekten zu erschaffen.

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  • Ein Infoschild ziert die angesäte Fläche in Kahl. Foto: LPV Aschaffenburg
  • Auch in Glattbach hat der LPV eine Fläche angesät. Foto: LPV Aschaffenburg

19.02.2021 Aschaffenburg: Kahle(r) Flächen bald Insektenparadiese

Noch sehen die angesäten Flächen im Landkreis Aschaffenburg kahl aus. Um Bürgerinnen und Bürger den temporären Anblick zu erklären, wurden an gut einsichtigen Flächen Informationsschilder angebracht. So kennzeichnet auch in Kahl ein Schild die Projektfläche von "Wir lassen (Streuobst-) Wiesen wieder aufblühen" des LPV Aschaffenburg.

Nach der erfolgreichen Ernte mit der elektrischen Samenerntemaschine auf heimischen, artenreichen Spenderflächen im Sommer 2020 konnten im Herbst die ersten Ansaaten mit gebietseigenem Saatgut beginnen. In den Gemeinden Alzenau, Glattbach, Kahl, Karlstein und Wiesen wurden zuvor freigestellten Flächen angesät, mit dem Ziel, artenreiche Streuobstwiesen nachhaltig wiederherzustellen. Neben Streuobstwiesen konnten aber auch vereinzelt Sandmagerrasen, wie z.B. im Naturschutzgebiet Alzenauer Sande, angesät werden.

Im Frühjahr werden sich diese Flächen in insektenfreundliche Lebensräume verwandeln. Der LPV Aschaffenburg hat damit die Grundstruktur für ein nachhaltiges Spender- und Empfängernetz für gebietseigenes, autochtones Saatgut geschaffen.

 

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Auf dem Achtelberg (von links): Bürgermeister Thorsten Schwab, Projektmanagerin Saskia Becker und die Bauhof-Mitarbeiter Toni Weis und Volker Albert. Foto: Heinz Scheid

12.02.2021 Main-Spessart: Den Wildwuchs walten lassen

Im Rahmen des Einzelprojekts "Das Ziel ist am Weg – insektenreiche Wegränder" begeisterte Saskia Becker vom Landschaftspflegeverband Main-Spessart in Hafenlohr den Bürgermeister und die Bauhofmitarbeiter für die insektenfreundlichen Maßnahmen.

Das neue Projekt soll den Insektenschutz-Bemühungen in Hafenlohr weiter Auftrieb geben. "Wir hatten ohnehin schon Blühflächen stehen gelassen", erklärt Bürgermeister Thorsten Schwab, wie die Gemeinde hier unterwegs ist. Schon geringe Veränderungen bei der Pflege und Bewirtschaftung können Flächen als Lebensräume aufwerten. Diese setzten die Bauhofmitarbeiter Toni Weis und Volker Albert vom Bauhof der Gemeinde um. Hinweise dazu gibt Saskia Becker. Man wolle das natürliche Potenzial von Flächen nutzen und dafür seien Wegränder, Säume oder Gräben geeignet.

Ein Beispiel dafür ist im Ortsteil Windheim zu sehen. Dort wurde ein Graben nur teilweise gemäht. Im anderen Abschnitt stehen Stauden, Schilf und Gras. Gut für die Insektenwelt mit einem weiteren positiven Effekt. Denn im Sommer zeigte sich, dass der Graben an einigen Stellen trotz Trockenheit feucht blieb. Somit kann Bewuchs auch etwas für den Wasserhaushalt in der Landschaft bringen. Für Saskia Becker ist wichtig, mehr Vielfalt in der Feldflur zu erreichen. Etwa durch das abschnittsweise und zeitlich versetzte Mähen, "damit wir übers Jahr hinweg unterschiedliche Wachstumsstadien haben". Das ergebe "ein Mosaik von gemähten und nicht gemähten Flächen in der Flur".

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Foto: LPV Donau-Ries

05.02.2021 Donau-Ries: Mehr Artenvielfalt auf kommunalen Flächen in Tagmersheim

Zusammen mit Bürgermeisterin Petra Riedelsheimer, den Bauhofmitarbeitern und dem Landschaftspflegeverband Donau-Ries wurden in der Gemeinde Tagmersheim kommunale Flächen ausgewählt, die zu artenreichen Lebensräumen für Insekten aufgewertet werden sollen.

Immer mehr Städte und Gemeinden engagieren sich für blühende Grünflächen. So auch die Gemeinde Tagmersheim um Bürgermeisterin Petra Riedelsheimer, die vom Projekt „DONAURIESig säen“ erfuhr und sich an den Landschaftspflegeverband Donau-Ries wandte. „Allein durch die richtige Pflege öffentlicher Grünflächen können durch einfache und kostengünstige Maßnahmen insektenfreundliche und blühende Lebensräume geschaffen werden“ erläutert Michaela Dinkelmeier vom Landschaftspflegeverband Donau-Ries.

Zusammen mit den Bauhofmitarbeitern wurden daraufhin öffentliche Grünflächen ausgewählt, die zukünftig insektenfreundlicher gepflegt werden. Damit die vorhandenen Blumen und Kräuter überhaupt zur Blüte gelangen können, sollen diese Flächen zukünftig nur noch zweimal im Jahr gemäht und das Schnittgut abgefahren werden. Außerdem sollen beim Mähen kleine Bereiche ausgespart werden, so dass Insekten das ganze Jahr über Nahrung und Überwinterungsquartiere finden. Um Verständnis für die geplanten Maßnahmen werben die eigens dafür angefertigten Infotafeln, die vom Landschaftspflegeverband bereitgestellt und an derartigen Flächen angebracht werden. Denn auch wenn nur teilweise gemähte Wiesen für den ein oder anderen unordentlich aussehen mögen, sind sie für viele Tiere und Pflanzen wichtiger Lebensraum.

In der Nähe des Kindergartens soll des Weiteren eine etwa 500 m² große Blumenwiese aus gebietseigenen Blumen, Kräutern und Gräsern angesät werden. Petra Riedelsheimer freut sich: „Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen leistet die Gemeinde Tagmersheim einen wichtigen Beitrag für die Artenvielfalt. Davon profitieren nicht nur Insekten, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde.“

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  • Auch im Winter aktiv: Tatzenkäfer verdanken ihren Namen ihren breiten Fußgliedern (hier Timarcha tenebricosa). Foto J. Späth/LPV
  • Die Käferlarven sind im Frühjahr und Frühsommer an Labkraut zu entdecken. Foto J. Späth/LPV
  • Naturschonende Mahd mit dem Handbalkenmäher. (mit Johannes Wolf vom Kreisbauhof Dingolfing-Landau) Foto J. Rossow/LPV

29.01.2021 Dingolfing-Landau: Lebensraumpflege für Tatzenkäfer

Während jetzt die meisten Insektenarten in Winterstarre ruhen, sind Tatzenkäfer auch bei wenigen Plusgraden aktiv. Am ehesten sieht man die schwarzblauen Käfer, wenn sie Wege auf der Suche nach neuem Lebensraum überqueren. Aber auch ihre großen Larven fallen auf, wenn sie im Sommer an Labkrautstängeln fressen. Zwei Tatzenkäfer-Arten leben im Landkreis Dingolfing-Landau und beide sind aufgrund ihrer Seltenheit in der Bayerischen Roten Liste aufgeführt (RL 2 und V).

Der Landschaftspflegeverband Dingolfing-Landau kümmert sich mit seinem Projekt WiesenReiche auch um Lebensräume der Tatzenkäfer. Dies ist extensiv genutztes Grünland, auf dem ihre Futterpflanze Labkraut wächst. Doch auch an Straßenböschungen entdeckte der Landschaftspflegeverband diese Käferart. Deshalb ist es sehr erfreulich, dass der Kreisbauhof des Landkreises Dingolfing-Landau sich bereit erklärt, ausgewählte Straßenböschungen nicht mehr zu mulchen, sondern mit Messerbalken zu mähen und das Mähgut abzufahren. Diese naturschonendere Böschungspflege hilft den Tatzenkäfern und vielen weiteren Insekten- und Pflanzenarten.

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Blütenreiche Wiese in der Nähe des Friedhofs bei Zimmern. Foto: Williger, Leiter Grünkolonne

22.01.2021 Main-Spessart: Marktheidenfeld engagiert sich für Insekten

Die Stadt Marktheidenfeld und der Landschaftspflegeverband Main-Spessart fördern gemeinsam mit dem Projekt NATÜRLICH BAYERN „Das Ziel ist am Weg – insektenreiche Wegränder“ die Insektenvielfalt im Stadtgebiet. Dafür haben die Mitarbeiter des Bauhofes bereits an einigen Stellen im Stadtgebiet ihr Pflegekonzept angepasst.

Die heimischen Insekten zu schützen, ist den Mitarbeitern des städtischen Bauhofes ein wichtiges Anliegen. „Wir haben im vergangenen Sommer bereits an einigen Stellen im Stadtgebiet nur das Bankett direkt neben den Wegen gemäht und Bereiche abseits der Wege bewusst hochwachsen lassen. Damit wollen wir den Insekten mehr Nahrungs- und Rückzugsraum geben“, erklärt der Leiter der Grünkolonne, Tobias Willinger. Das Projekt "Das Ziel ist am Weg - insektenreiche Wegränder" im Rahmen von NATÜRLICH BAYERN wird vom Landschaftspflegeverband in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden und ihren Bauhofmitarbeitern umgesetzt. Die Mitarbeiter werden bei ihrer bestehenden Pflege beraten, denn schon einfache Änderungen wie den Mähzeitpunkt zu verschieben, haben eine große Wirkung auf die Insektenvielfalt.

Den Städten und Gemeinden ist es wichtig, ihre Bürgerinnen und Bürger über ihre Verantwortung für Insekten zu informieren. Hierzu hat der Landschaftspflegeverband für 2021 unter anderem Veranstaltungen geplant, bei denen die Bedeutung der verschiedenen Lebensräume erklärt werden.Die Stadt Marktheidenfeld sieht mit diesem Projekt eine wichtige Chance, den Insektenschutz auf großer Fläche voranzutreiben. „Als eine der größeren Städte des Landkreises gehört es zu unseren Pflichten sich mit dem Naturschutz auseinanderzusetzen. Die fachgerechte Pflege der kommunalen Flächen im Stadtgebiet, kann mit Bezug auf den Insektenschutz großes Potenzial in der Stadtgestaltung bieten“, erläutert der Leiter des Bau- und Umweltamtes, Wilhelm Trabel.

In den nächsten zwei Jahren wird der Landschaftspflegeverband zusammen mit den Mitarbeitern des Bauhofs an einer insektenfreundlichen Pflege der Straßen- und Wegränder arbeiten, damit sich die Insekten in Marktheidenfeld auch in Zukunft heimisch fühlen.

 

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15.01.2021 Hochwertige Lebensräume statt Blühflächen - In wenigen Schritten zu wirksamem Insektenschutz

In den Medien werden Blühflächen und Blühstreifen als schöne, schnelle und einfache Lösung gegen das Insektensterben gepriesen. In der Landwirtschaft werden sie im Rahmen der EU-Förderprogramme, vor allem in der 2. Säule, gefördert. Neben den landwirtschaftlichen Flächen sind aber auch in Gärten und Kommunen zuletzt viele Blühflächen entstanden. Vielfach durch nichtheimische Kultur- und Zierpflanzen, aber auch durch heimische Arten nicht gebietseigener Herkünfte geprägt, sind die Effekte für die Biodiversität oft gering, bezüglich des Erhalts der genetischen Vielfalt manchmal sogar eher schädlich.

Der Artikel "Hochwertige Lebensräume statt Blühflächen" von Dr. Martin Sommer und Dr. Andreas Zehm zeigt auf Basis bisher vorliegender Untersuchungen in acht Schritten, wie Insekten durch fachgerechte Blühflächen und naturnahe Blumenwiesen und Säume wirklich geholfen werden kann. Optimierte Landschaftspflege, Selbstbegrünung und Übertragungsverfahren sind vor jedem Einsatz von gekauftem Saatgut zu prüfen. Gebietseigenes Saatgut für mehrjährige oder dauerhafte Standflächen sowie regelmäßiges Mähen mit Mahdgutabfuhr und dem Ziel, damit dauerhaft artenreiche Wiesen entstehen zu lassen, sind wesentliche Erfolgsgaranten für einen wirkungsvollen Insektenschutz und eine effektive Erhöhung der Biodiversität.

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  • Nicolas Liebig, Geschäftsführer des LPV Stadt Augsburg freut sich mit Reiner Erben, dem Umweltreferenten und Vorsitzenden des LPVA über die Auszeichnung.

09.12.2020 Augsburg: Projekt InsektenVielfaltAugsburg ist „Offizielles Leitprojekt des KUMAS UMWELTNETZWERKS 2020“!

Der Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg verbessert mit der Anlage von Blühwiesen mit autochthonen Samen in seinem NATÜRLICH BAYERN-Projekt die Lebensbedingungen der Fluginsekten und zeigt mit einer breiten Allianz von aktiven Partnern aus Unternehmen, kommunalen Einrichtungen, Siedlergemeinschaften und Sportvereinen, wie ökologische, ökonomische und soziale Aspekte vereint werden können. Dafür wurde das Projekt ausgezeichnet.

Das KUMAS UMWELTNETZWERK ist ein Zusammenschluss aus Firmen, Kommunen, Kammern, Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen in Bayern, welches über hohe Umweltkompetenz verfügt. Sie fördern Umweltkompetenz, innovative Umwelttechnik und aktiven Umweltschutz in Bayern.

Dieses Jahr wurden 4 Leitprojekte ausgewählt, die in besonderen Maß Umweltkompetenz ausstrahlen. Neben dem Projekt des LPV Stadt Augsburg, zeichnete die KUMAS auch das LEADER-Projekt "100 Auen - 100 Arten" des LPV Unterallgäu aus, in dem bunte Wiesenstreifen entlang von Gewässern angelegt werden.

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  • Das Beilfleck-Widderchen bei der Paarung. Foto: J. Späth
  • Die verbrachte Hangwiese soll bald wieder neu erblühen. Foto: J. Rossow

03.12.2020 Dingolfing-Landau: Neuer Lebensraum für das Beilfleck-Widderchen

Das gefährdete Beilfleck-Rotwidderchen (Zygaena loti) bekommt bald neuen Lebensraum. Der Markt Reisbach lässt eine verbrachte Hangwiese vom Landschaftspflegeverband Dingolfing-Landau aufwerten. Der LPV wird die Wiese ausgehagern, indem er das Mähgut abtransportieren lässt. So können sich die Futterpflanzen der Raupen wie Hufeisenklee, Bunte Kronwicke und Hornklee wieder vermehren und bald auch wieder mehr Widderchen fliegen.

30.11.2020 Mehr Artenschutz an Bayerns Straßen

Als Ergebnis des erfolgreichen Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ trägt der Freistaat Bayern mit einem Aktionsprogramm für die ökologische Pflege von Straßenbegleitflächen zum Erhalt der Insektenvielfalt bei. Das bayerische Bauministerium hat hierzu zusammen mit dem Umweltministerium eine Handreichung für die staatlichen Bauämter herausgegeben, un die darin enthaltenen Vorgaben möglichst flächendeckend in Bayern umzusetzen.

Seit Herbst dieses Jahres sind daher nun alle staatlichen Bauämter aufgefordert, die Straßenbegleitflächen der Bundes- und Staatsstraßen ökologisch zu pflegen und nach Möglichkeit dadurch aufzuwerten. Die Straßenränder können aufgrund ihrer Gesamtfläche und vor allem Länge und ihrer damit verbundenen Biotopverbundfunktion einen enormen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und speziell der Insekten beitragen. Immerhin entspricht die Fläche entlang der Autobahnen, Bundes- und Staatsstraßen einer Größe von etwa 55.000 Fußballfeldern, also etwa 30.000 ha. Mit einer ökologischen Aufwertung dieser Flächen kann der Biotopverbund und die Lebensgrundlagen nicht nur für die Insekten, sondern auch für viele andere heimischen Tiere und Pflanzen verbessert werden.

Die Landschaftspflegeverbände beraten Kommunen hinsichtlich der Aufwertung und Pflegeoptimierung kommunaler Flächen, darunter auch Straßenränder und Feldwege. Der DVL und die Landschaftspflegeverbände empfehlen die Handreichung des Bauministeriums allen Kommunen zur Umsetzung und sehen sie als ausgezeichnete und klar verständliche Handlungsanleitung für die Straßenrandpflege, die 1:1 auf Kreis- und Gemeindeverbindungsstraßen sowie auf Feldwege anwendbar ist.

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  • Freuen sich über die Zusammenarbeit: Bürgermeister und Bauhofmitarbeiter der Gemeinde Reisbach und der Landschaftspflegeverband Dingolfing-Landau. Foto: M. Bergbauer
  • Die Streuobstwiese wird zukünftig vom Landschaftspflegeverband Dingolfing-Landau gepflegt. Foto: J. Rossow/LPV

26.11.2020 Dingolfing-Landau: LPV wertet 3,2 ha für Markt Reisbach auf

Die Gemeinde übergab dem Landschaftspflegeverband Dingolfing-Landau sieben Flächen für die ökologische Pflege und Neuansaat. Darunter sind Streuobstwiesen, Straßenböschungen und Ausgleichsflächen, viele artenarm und mit Entwicklungspotenzial. Die Flächen sollen zukünftig statt gemulcht nur noch einmal im Jahr gemäht werden. Die Pflegemaßnahmen können Landwirte aus der Region übernehmen. Für die Neuansaat verwendete der Landschaftspflegeverband gebietseigenes Samenmaterial aus der direkten Umgebung. Ein Gewinn für alle!

24.11.2020 Pestizidfreie Kommune: Beispiel Stegaurach im Landkreis Bamberg

Jede Kommune hat die Möglichkeit, in den Pachtverträgen der kommunalen Flächen eine ökologische Bewirtschaftung zu vereinbaren. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland hat daher die Initiative "Pestizidfreie Kommune" gestartet, der bereits über 550 Kommunen in Deutschland angehören. So wie die Gemeinde Stegaurach, die in einem Beitrag des Bayerischen Rundfunks vorgestellt wird.

Die Gemeinde Stegaurach im Landkreis Bamberg hat beschlossen, auslaufende Pachtverträge über die Nutzung von gemeindeeigenen Wiesen und Äckern nur noch mit Auflagen zu verlängern. Dazu gehört der Verzicht auf Pestizide, sowie das Belassen von Brachflächen und die Entwicklung von Biotopen wie Grabenvegetation. Ein kurzer Film stellt die Initiative der Gemeinde vor.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland bietet weitergehende Informationen zu diesem Thema, sowie eine Beschlussvorlage für Gemeinderäte.

Die Gemeinde Stegaurach ist auch im Projekt "Natürlich Bayern" für den Insektenschutz aktiv. Der Landschaftspflegeverband Landkreis Bamberg berät die Gemeinde, legt blütenreiche Flächen an und verbessert die Pflege der gemeindeeigenen Wiesen.

 

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  • Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofes mit Bürgermeister Gerd Schneider, 3. Bürgermeisterin Ina Greß, Bauamtsleiter Stephan Walz, Bauhofleiter Klemens Elb und Christine Hilker Landschaftspflegeverband Landkreis Bamberg. Foto: besc
  • Hier entsteht neuer Lebensraum für Insekten und Kleintiere. Foto: besc
  • Bald bereichern mehr blütenreiche Wiesen die Gemeinde. Foto: LPV Bamberg
  • Hier wird es im nächsten Jahr blühen: entlang des Radwegs in Memmelsdorf. Foto: LPV Lkr Bamberg

19.11.2020 Bamberg: Gemeinde Memmelsdorf schafft Paradies für Insekten und Kleintiere

Mehr Blütenvielfalt, Strukturreichtum und naturbelassene Flächen hat der Landschaftspflegeverband Landkreis Bamberg in der Gemeinde Memmelsdorf bereits im ersten Jahr nach Projektstart angelegt.

Mit Anleitung des Landschaftspflegeverbands schaffte das Team des Memmelsdorfer Bauhofs um Bauhofleiter Klemens Elb und Bauamtsleiter Stephan Walz innerhalb kurzer Zeit ein Wohlfühlparadies für Schmetterlinge, Heuschrecken und Co: Sie pflanzten Obstbäume, säten eine Wiesenblumenfläche an, die im nächsten Jahr für eine reich gedeckte Blüten-Tafel sorgt. Sie platzierten Totholz, sowie Sand- und Steinhaufen für Brut- und Überwinterungsquartiere. Und an die Menschen wurde auch gedacht: Eine aus einem Baumstamm gesägte Bank lädt zum Verweilen und Beobachten ein. Ab Frühjahr wird eine Informationstafel Spaziergänger auf diesen besonderen Lebensraum aufmerksam machen.

Memmelsdorfs Bürgermeister Gerd Schneider ist von Grund auf begeistert: „Wir gehen als Kommunen mit gutem Vorbild voran, indem wir ganz einfach einen Teil unserer Gemeindeflächen „naturnah“ umgestalten. Ich freue mich über diese Initiative und die Projektideen des Landschaftspflegeverbandes und bin ganz besonders stolz auf unsere Leute vom Bauhof, die etwas Besonderes für unsere Natur und die Umwelt, in der wir leben, geschaffen haben.“

In Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister, seiner Stellvertreterin, dem Bauhofleiter, sowie dem Bauamt und der Kreisfachberaterin für Gartenbau wurden weitere Flächen ausgewählt, die der Landschaftspflegeverband aufwertete.

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  • Foto: W. Willner
  • Foto: W. Willner
  • Foto: W. Willner

12.11.2020 Kelheim: Ansaat von Ackerwildkräutern

Der Landschaftspflegeverband Kelheim säte zusammen mit einem Landwirt seltene Ackerwildkräuter wie Österreichische Hundskamille und Acker-Haftdolde an. Die Samen wurden bereits im vorigen Jahr von Hand durch den LPV geerntet. Der Acker wird nach den Kriterien des Vertragsnaturschutzes ohne Düngemittel und chemische Pflanzenschutzmittel sowie einer langen Stoppelbrache im Herbst bewirtschaftet, um für die Ackerwildkräuter optimale Bedingungen zu bieten.

03.11.2020 Licht aus? – Wie Kommunen mit der Eindämmung von Lichtverschmutzung zum Insektenschutz beitragen können

Das Bayerische Umweltministerium hat zur Konkretisierung des neuen Art. 11a des Bayerischen Naturschutzgesetzes zu Beleuchtungsanlagen einen Leitfaden mit Handlungsempfehlungen für Kommunen herausgegeben.

Vor dem Hintergrund, dass 60% der Insekten dämmerungs- oder nachtaktiv sind und von Kunstlicht angezogen werden, liegt es auf der Hand, dass die Beleuchtung im Siedlungsbereich zum Insektensterben beiträgt. Denn Insekten werden durch Kunstlicht in ihrem Verhalten und in ihrer Orientierung gestört. Das schränkt ihre Fortpflanzung und ihre Bestäubungsleistung ein – mit negativen Folgen für das Ökosystem. Mit der Eindämmung und Steuerung der künstlichen Beleuchtung können Kommunen einen wichtigen Beitrag zum Insektenschutz leisten.

Im Projekt „Natürlich Bayern“ schaffen die Landschaftspflegeverbände hochwertige Lebensräume in Kommunen, um die Insektenvielfalt zu erhalten. Maßnahmen zur Reduzierung der Lichtemissionen, wie sie der Leitfaden empfiehlt, sind ein wertvoller Beitrag der Kommunen zum Insektenschutz.

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  • Der LPV Kelheim mit seinem Infostand auf dem Mainburger Bauernmarkt. Foto: LPV Kelheim
  • Die Samenerntemaschine weckte Neugier bei den Besucher*innen. Foto: LPV Kelheim
  • Das Blumen-Samen-Memory, bei dem die Samen den richtigen Pflanzen zugeordnet werden durften. Foto: LPV Kelheim

27.10.2020 Kelheim: LPV stellt Samenerntemaschine auf Bauernmarkt vor

Der regionale Bauernmarkt in Mainburg findet jedes Jahr im Herbst statt und bietet lokalen Erzeugern aus der Hallertau die Möglichkeit ihre Waren und ihre Arbeit vorzustellen. Der Landschaftspflegeverband Kelheim präsentierte den landwirtschaftlich interessierten Besucher*innen ihre Samenerntemaschine und informierten über das NATÜRLICH BAYERN-Projekt.

Für den Landschaftspflegeverband Kelheim bot der Bauernmarkt eine gute Plattform um den Besuchern die Maßnahmen zu präsentieren, die im Zuge des NATÜRLICH BAYERN Projektes zusammen mit den Landbewirtschaftenden im Landkreis Kelheim für den Insektenschutz durchgeführt werden. Da die Verwendung von artenreichem Saat- bzw. Mahdgut ein wesentlicher Aspekt des Projektes darstellt, wurde die Verwendung eines Samenerntegeräts zum Hauptthema des Standes.Der eBeetle® lockte viele Besucher*innen an den Stand. Der LPV warb damit bei Landwirt*innen für die Teilnahme am Projekt „Bunte Bauernwiesen – Bunte Bauernäcker“.

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Die Kinder der Grund- und Mittelschule in Oettingen legten ihre eigene Blumenwiese an. Foto: F. Buckel

26.10.2020 Donau-Ries: In Stadt Oettingen wird angesät

Der Landschaftspflegeverband Donau-Ries wertete zwei Flächen in der Stadt Oettingen auf. Eine davon auf dem Schulgelände der Grund- und Mittelschule mit Kindern, Schulleiterin und Bürgermeister.

Gemeinsam mit der Stadt wurde im vergangenen Jahr eine Auswahl an städtischen Flächen getroffen, die durch eine Ansaat oder durch die Umstellung der Pflege ökologisch aufgewertet werden können. Derartige Grünflächen sollen zukünftig nur noch zweimal im Jahr gemäht werden. Außerdem sollen ungemähte Teilbereiche belassen werden, so dass Insekten das ganze Jahr über Rückzugsräume finden.

Auf dem Schulgelände der Grund- und Mittelschule wurde eine etwa 200 m² große Fläche ausgewählt, auf der eine Blumenwiese aus ausschließlich heimischen und gebietseigenen Blumen, Kräutern und Gräsern entstehen soll. Die Ansaat der Fläche wurde von den Kindern der Kombiklasse 1/2 im Zuge einer zweistündigen Umweltbildungsaktion durchgeführt. Unter Anleitung des Landschaftspflegeverbands und Umweltpädagogin Gertrud Bittl – Dinger lernten die Kinder typische Pflanzen und Insekten heimischer Wiesen kennen und was es heißt, den Boden für eine Ansaat vorzubereiten.

Bürgermeister Thomas Heydecker freut sich darüber „Das Verständnis für die Natur und unsere Umwelt ist wichtig. Wir möchten mit gutem Beispiel voran gehen und bereits die Kleinsten unter uns so früh wie möglich für dieses Thema sensibilisieren.“

Neben der Fläche auf dem Schulhofgelände wurde auch der Grünstreifen zwischen dem neuen Bebauungsgebiet und dem Radweg entlang der Staatstraße Richtung Ehingen mit Regiosaatgut aufgewertet. Für die Aufwertung des Regenrückhaltebeckens am Augraben wurden Samen verwendet, die vorab von heimischen artenreichen Wiesen um Oettingen mit der speziellen Bürstenmaschine eBeetle® gewonnen wurden. Insgesamt wurden in Oettingen bereits 0,9 ha neue Wiesen angelegt und auf 1,6 hat die Pflege extensiviert.

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  • Auf diesem Boden erblüht im nächsten Jahr eine bunte Wiese. Foto: LPV Rottal-Inn
  • Rund um das Altenheim wird es jetzt bunter. Foto: LPV Rottal-Inn

20.10.2020 Rottal-Inn: Gemeinde Postmünster wird bunter

Landschaftspflegeverband Rottal-Inn legt blütenreiche Wiesen in der Gemeinde Postmünster an. Ein Altenheim stellt zusätzliche Flächen zur Verfügung und wird von der Gemeinde unterstützt. Ein tolles Beispiel für kommunales und privates Engagement!

Die Gemeinde Postmünster ließ zwei Gemeindeflächen von insgesamt ca. 400m² vom Landschaftspflegeverband mit Regiosaatgut ansäen. Der Bauhof übernahm die bodenvorbereitenden Maßnahmen und wird nicht nur die Ansaatfläche, sondern auch die umliegenden Wiesen zukünftig extensiver pflegen.

Darüber hinaus trat der Hausmeister eines Altenheims an den Landschaftspflegeverband wegen der Aufwertung von Flächen von ca. 350m² auf dem Heimgelände an. Der Landschaftspflegeverband organisierte in Abstimmung mit der Gemeinde Postmünster den Bauhof für die Bodenvorbereitung und säte die Fläche eigenhändig an. Auch hier vereinbarte der Landschaftspflegeverband mit dem Hausmeister die Grünflächen nur noch zweimal im Jahr zu mähen.

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Foto: LPV Straubing-Bogen

16.10.2020 Straubing-Bogen: Gemeinde Mitterfels wird aktiv

Der Landschaftspflegeverband Straubing-Bogen legte für die Gemeinde einen blütenreichen Streifen mit gebietseigenem Samenmaterial entlang des Radwegs an. Doch das ist erst der Anfang.

Insgesamt 500 m² Fläche wird im nächsten Jahr zwischen der Staatsstraße und dem Radweg mit gebietseigener Pflanzenvielfalt aufblühen und so vielen Insektenarten als Lebensraum dienen. Darüber hinaus wird der Landschaftspflegeverband alle potenziellen Flächen in der Gemeinde erfassen und ökologisch aufwerten. Damit möchte die Gemeinde auch ihr Erscheinungsbild als Luftkurort verbessern.

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v.l.n.r. Bauhofleiter Richard Pleininger, Bürgermeister Wolfgang Schmid und Jessica Strasser, LPV Rottal-Inn, Foto: LPV Rottal-Inn

13.10.2020 Rottal-Inn: Gemeinde Tann engagiert sich für Insektenschutz

Der Landschaftspflegeverband Rottal-Inn konnte die Gemeinde für die Umsetzung von insektenfördernden Maßnahmen gewinnen.

Auftakt war die Ansaat einer kleinen Fläche im Ortsgebiet vor der Schule. Die Gemeinde Tann möchte ihre Ökoflächen erweitern und nutzt dafür das Angebot des Landschaftspflegeverbands über die Anlage von blütenreichen Wiesen. Weitere 650m² Grünflächen wurden vom Bauhof für die Ansaat mit Regiosaatgut vorbereitet. Davon profitieren nicht nur die Artenvielfalt heimischer Insekten und Pflanzen, sondern auch die Bürger*innen der Gemeinde. Für Bürgermeister Wolfgang Schmid ist dies ein weiterer Schritt in eine ökologischere Zukunft. Und Bauhofleiter Richard Pleininger freut sich über weniger Arbeit, denn die neuen Grünflächen benötigen weniger Pflege. Sie wünschen sich, dass sich auch Landwirte und Privatpersonen an dem Projekt beteiligen, damit es in und um Tann in den nächsten Jahren grünt und blüht.

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  • Von links nach rechts: Bürgermeister Franz Moll, Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbands Donau-Ries e.V. Nadine Kühnert, Landwirt Klaus Hafner und Bauhofmitarbeiter Bernd Lier. Foto: LPV Donau-Ries
  • Durch das Heumulchverfahren sind die Keimlinge besser geschützt. Foto: LPV Donau-Ries

05.10.2020 Donau-Ries: Gemeinde Oberndorf am Lech legt artenreiche Ackerrandstreifen an

Zusammen mit dem Landschaftspflegeverband Donau-Ries e.V. wertet die Gemeinde Oberndorf am Lech kommunale Flächen insektenfreundlich auf und schafft durch die Anlage von Ackerrandstreifen Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere.

Für die Umgestaltung von Ackerrandstreifen mit einer Breite von 6 Metern erntete der Landschaftspflegeverband mit einer speziellen Bürstenmaschine Samen von artenreichen Wiesen rund um Oberndorf. Dieses selbst gewonnene Saatgut, das für Insekten wichtige heimische Blumen und Kräutern beinhaltet, wurde auf den Ackerrandstreifen ausgesät. Um die Randstreifen noch artenreicher zu gestalten, wurde zudem noch Mähgut von artenreichen Wiesen aufgebracht. Durch dieses sogenannte Heumulchverfahren werden die Keimlinge in Trockenzeiten besonders gut geschützt.

Neben der Anlage von neuen blütenreichen und insektenfreundlichen Flächen kümmert sich die Gemeinde Oberndorf aber auch um die Aufwertung bereits bestehender Grünflächen. In Absprache mit dem Bauhof entwickelte der Landschaftspflegeverband daher ein Mähkonzept. So werden einige Flächen im Gemeindebereich zukünftig nur noch zweimal im Jahr gemäht und das Schnittgut abtransportiert, so dass die vorhandenen Blumen und Kräuter zur Blüte kommen können. Außerdem werden beim Mähen im Wechsel kleine Bereiche ausgespart, so dass Insekten das ganze Jahr über Nahrung und Überwinterungsquartiere finden.

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  • Der DVL und Vertreter*innen der bayerischen Landschaftspflegeverbände freuen sich über die Auszeichnung. Foto: DVL
  • Projektmanager Dr. Martin Sommer nimmt die Auszeichnung von Ministerialrat Wolfram Güthler entgegen. Foto: DVL

23.09.2020 NATÜRLICH BAYERN als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet

Das Projekt „NATÜRLICH BAYERN – insektenreiche Lebensräume“ des Deutschen Verbands für Landschaftspflege (DVL) ist als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet worden. In Stellvertretung des bayerischen Umweltministers Thorsten Glauber nahm Ministerialrat Wolfram Güthler die Würdigung vor. Die Auszeichnung wird an vorbildliche Projekte verliehen, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Deutschland einsetzen.

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Foto: R. Manderbach

15.09.2020 Europäischer Rechnungshof stellt die Wirkungslosigkeit der EU-Initiative für Bestäuber fest

Der Europäische Rechnungshof (EuRH) fällt in einem Sonderbericht zur Wirksamkeit von EU-Maßnahmen zum Schutz wilder Bestäuber ein vernichtendes Urteil.

Die „Initiative für Bestäuber“ der europäischen Kommission von 2018 soll zur

  • Verbesserung der wissenschaftlichen Kenntnisse über den Rückgang der Bestäuber,
  • Bekämpfung der größten Bedrohungen für Bestäuber und zur
  • Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den betroffenen Akteuren beitragen.

Der Schwerpunkt der von der EU-Kommission vorgeschlagenen Maßnahmen zur Bekämpfung der größten Bedrohungen für wilde Bestäuber liegt auf der Erhaltung von Lebensräumen, einschließlich landwirtschaftlicher und städtischer Lebensräume, und der Verringerung der Auswirkungen von Pestiziden und invasiven gebietsfremden Arten. Dabei spielt vor allem die effizientere Nutzung der vorhandenen Instrumente, Politiken und Rechtsvorschriften (z.B. LIFE, Natura 2000, EU-Biodiversitätsstrategie, Ökolandbau, Agrarumweltmaßnahmen, investive Maßnahmen, Beschränkung bienenschädlicher Wirkstoffe u.a.) eine Rolle.

Der EuRH stellt als unabhängiges Kontrollorgan nun unter anderem folgende Mängel fest:

  • Es mangelt an Steuer- und Kontrollinstrumenten, die größten Bedrohungen zu bewältigen. Vor allem überprüft die Kommission die Umsetzung von Vorschriften in verschiedenen Mitgliedsstaaten zu wenig.
  • Es existieren keine spezifischen Schutzmaßnahmen für wilde Bestäuber in den Instrumenten der Initiative. Speziell in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sollten solche Maßnahmen integriert werden.
  • Notfallzulassungen von verbotenen und eingeschränkten Insektiziden werden in den Mitgliedsstaaten zu leichtfertig erteilt. Die Mitgliedstaaten werden dabei zu wenig kontrolliert und die Auflagen sind zu gering.

Der EuRH empfiehlt in seinem Fazit der Kommission vor allem,

  • die bisherigen Instrumente einer stärkeren Prüfung auf die Auswirkungen auf Bestäuber zu unterziehen,
  • in den GAP-Strategieplänen der Mitgliedsstaaten stärker als bisher darauf zu achten, dass besonders Maßnahmen mit positiven Auswirkungen auf Bestäuber enthalten sind,
  • spezifische Maßnahmen bezüglich kritischer Pflanzenschutzmittel speziell für wilde Bestäuber zu entwickeln,
  • insgesamt die Umsetzung von Vorschriften in den Mitgliedsstaaten besser zu überprüfen.

Fazit des DVL

Die Bewertung des EuRH zeigt, dass nicht die Menge, sondern die Qualität der insektenfördernden Maßnahmen entscheidend ist. Projekte wie NATÜRLICH BAYERN des DVL können zwar im nationalen oder gar europäischen Gesamtgefüge der Naturschutzmaßnahmen für Insekten nur einen kleinen Beitrag leisten. Wir sind aber überzeugt, dass gerade solche Projekte, die regional besonders eng mit vielen Akteuren zusammenarbeiten, wirklich effizient sind. Um wirksam das Insektensterben eindämmen zu können, sind jedoch aus Sicht des DVL weit mehr solcher großräumig angelegten und ausreichend finanzierten Initiativen mit kooperativen Ansätzen notwendig, also gemeinsam mit lokalen Akteuren aus Naturschutz, Landwirtschaft, Kommunen und staatlichen Stellen, aber flächig auf große Landschaftsräume ausgedehnt.

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  • v. l. Naturpark-Ranger Andreas Schätzlein, Geschäftsführer LPV Aschaffenburg Alexius Wack und Landrat Alexander Legler. Foto: LPV Aschaffenburg
  • Die Erntefläche mit Sandgrasnelken-Flora. Foto: LPV Aschaffenburg

31.08.2020 Aschaffenburg: Erster eBeetle-Einsatz zur Samenernte mit Landrat

Der Landschaftspflegeverband Aschaffenburg führte gemeinsam mit dem Naturpark Spessart die Ernte von Saatgut mit der Bürstenerntemaschine eBeetle® vor. Mit dem Saatgut sollen Sandmagerrasen im Landkreis aufgewertet werden. Landrat Alexander Legler, Vorsitzender des Landschaftspflegeverbands ließ sich die Vorgehensweise und Technik erklären.

Für die Ernte wählte der Landschaftspflegeverband eine Fläche mit Sandgrasnelke, wilde Möhre, Schafgarbe,
Bergsandglöckchen, Wiesenflockenblume, Feldmannstreu und Glockenblume. Getrocknet und in Säcken eingelagert, werden die Samen im Herbst bei hinreichender Erdfeuchte wenige Kilometer weiter auf einem Sandmagerrasen wieder ausgebracht.

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Auf dem Vertragsnaturschutz-Acker in Weltenburg wurden den Teilnehmern die seltenen Ackerwildkräuter gezeigt. Foto: Lucia Gruber /VöF

24.08.2020 Kelheim: Landwirte tauschen sich zum Ackerwildkrautschutz aus

Über NATÜRLICH BAYERN werden im Landkreis Kelheim neben artenarmen Wiesen auch Äckern durch Ansaat von Ackerwildkräutern zur Förderung unserer Insekten aufgewertet. Im Projekt "Bunte Bauernwiesen - Bunte Bauernäcker" hatte der LPV Kelheim Landwirte zum Erfahrungsaustausch eingeladen.

Auf bereits langjährig extensiv bewirtschafteten Äckern stellten die MitarbeiterInnen des Landschaftspflegeverbands die dort vorkommende Ackerwildkrautvegetation vor und erklärten die bestehenden Fördermöglichkeiten, vor allem im Vertragsnaturschutzprogramm. Mit den Praxisbeispielen vor Augen fand ein reger Austausch zwischen den Neuinteressenten und den „alten Hasen“ statt. So wurden auch Lösungsansätze für das Aufkommen von Problempflanzen wie Ackerkratzdistel oder Trespe diskutiert. Die Zusammenkunft fand reges Interesse bei den anwesenden LandwirtInnen und verdeutlichte auch deren Verständnis für diesen speziellen Natur- und Artenschutz.

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  • v.l.n.r. Richard Gamisch, zweiter Bürgermeister von Unterschwaningen, Ehingens Bürgermeister Friedrich Steinacker, Günther Wagenlender, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Ehingen, und Norbert Metz vom Landschaftspflegeverband Mittelfranken. Foto: FLZ Ansbach
  • Schafkopfen mit Blütenmotiven

11.08.2020 LPV Mittelfranken stellt das NATÜRLICH BAYERN-Schafkopfblatt vor

Während auf den Flächen der ILE-Region Hesselberg-Limes die Artenvielfalt ihren Spielraum bekommt, können jetzt auch die Bürgermeister und Ehrenamtler des Obst- und Gartenbauvereins ins Spiel kommen. Der Landschaftspflegeverband Mittelfranken entwickelte dafür ein Schafkopfblatt mit Blütenmotiven.

Das Kartenspiel ist mit Blütenpflanzen dekoriert: Der Herz-Ober mit Wiesenglockenblume, der Schellen-Unter mit Rosen-Malve. Die Karten sind liebevoll gestaltet und sollen in den Gemeinden das Bewusstsein für die Artenvielfalt stärken.

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  • Extensive Flächen des Golfclubs Gäuboden. Foto: LPV Straubing-Bogen
  • Der LPV untersucht die vorhandene Artenvielfalt der Flächen mit einer Greenkeeperin des Platzes. Foto: LPV Straubing-Bogen

06.08.2020 Straubing-Bogen: Auf dem Weg zum insektenfreundlichen Golfplatz

Der Landschaftspflegeverband erarbeitet ein Konzept für den Golfclub Gäuboden e.V. um die rund 40 ha ungenutzten Golfplatz-Fläche von insgesamt über 100 ha Gesamtfläche für den Naturschutz, vor allem für Insekten, zu optimieren. Dabei soll auf den bereits extensiv gepflegten Flächen mit heimischem Saatgut mehr Blütenpflanzen und Pflanzenarten eingebracht werden. Die Golfspieler und Golfspielerinnen können sich zukünftig über farbenfrohe, lebendige Wiesen freuen. Und die Insekten auch.

Foto: LPV Mittelfranken

03.08.2020 Mittelfranken: Blütenreiche Wiese durch "Weniger-Tun" entstanden

Aus einer intensiven Grünfläche des regionalen Wasserversorgers hat sich durch wesentlich selteneres Mähen eine blütenreiche Wiese entwickelt. Eine klassische win-win-Situation. Für die Natur mehr Blüten und mehr Insekten. Für den Betriebshof weniger Arbeit und weniger Kosten.

Auf Initiative des Landschaftspflegeverbands Mittelfranken, änderte der Betriebshof des Wasserversorgers "Fernwasser Franken" in der Gemeinde Dürrwangen im Landkreis Ansbach die Pflege einer 0,5 ha großen Grünfläche. Statt wie bisher ab April vier bis sechsmal pro Jahr zu mähen, setzte der Betriebshof seit 2019 seinen Rasentraktor nur noch ab Mitte Juni für die Mahd von Teilflächen ein. Bis zu 30% bleibt ungemäht und über den Winter stehen.

Das Ergebnis hat alle verblüfft: Ohne Einsaat setzen sich wieder eine Vielzahl von Blütenpflanzen durch. Der Mähaufwand konnte um mindestens 50% reduziert werden. Die Aufwuchsmenge konnte selbst im August noch mit dem Aufsitzmäher oder Hochgrasmäher bewältigt werden. Diese Maßnahme zeigte allen Beteiligten, dass sich auch in der Grünflächenpflege weniger mehr sein kann!

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  • Die Empfängerfläche wird mit der Scheibenegge vorbereitet. Foto: LPV Fränkische Schweiz
  • Das Mähgut wird mit dem Heulader angeliefert und mit dem Radlader auf der Fläche verteilt. Foto: LPV Fränkische Schweiz
  • Ohne Handarbeit geht's nicht. Landwirt Hannig verteilt das Mähgut gleichmäßig mit der Heugabel. Foto: LPV Fränkische Schweiz
  • Fertig! Die Samen können jetzt aus dem Mähgut auf den vorbereiteten Boden fallen und werden vor Austrocknung und Konkurrenz geschützt. Foto: LPV Fränkische Schweiz

27.07.2020 Bayreuth: Zweimal Mähgutübertragung auf kommunalen Flächen

Die Stadt Hollfeld und die Gemeinde Eckersdorf stellten Flächen für die Anlage von artenreichen Wiesen zur Verfügung. Der Landschaftspflegeverband Fränkische Schweiz organisierte das Mähgut von Landwirt Hannig, der die Maßnahmen im Auftrag des LPV durchführte. Ein Musterbeispiel für die Arbeitsweise des Landschaftspflegeverbands! In Hollfeld werden so insgesamt ca. 1300 m² und in Eckersdorf 3170 m² Grünland aufgewertet.

Dünen-Pelzbiene (c) K.Weber

21.07.2020 Ein Jahr Volksbegehren „Rettet die Bienen“ – Bilanz aus Sicht der Wildinsekten

Der DVL zieht Bilanz über die Entwicklungen im Naturschutz und der Landwirtschaft ein Jahr nach dem erfolgreichsten bayerischen Volksbegehren: Die wichtigsten erfolgten Gesetzesänderungen, anstehende Aufgaben im Insektenschutz und die Finanzierung.

Die Vorschläge des Volksbegehrens wurden in viele bayerischen Gesetze und andere Rechtsvorschriften übernommen. Aus Sicht der Wildinsekten sind insbesondere folgende Regelungen von großer Bedeutung:

Wichtige erfolgte Gesetzesänderungen

  1. Aufbau eines Biotopverbundsystems über ganz Bayern mit dem Ziel 15 % des Offenlandes bis 2030
  2. 10 % Naturwaldflächen im Staatswald bis 2023
  3. Aufnahme weiterer wichtiger Lebensräume in die Liste der gesetzlich geschützten Biotope: Streuobstwiesen und artenreiches Grünland
  4. Mahd von 10 % des Grünlandes erst nach dem 15. Juni
  5. Schutz der Gewässerrandstreifen als Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie im Bayerischen Wassergesetz
  6. Verbot von Pestiziden in Naturschutzgebieten, geschützten Landschaftsbestandteilen und gesetzlich geschützten Biotopen.
  7. Deutliche Einschränkungen für die nächtliche Beleuchtung öffentlicher Gebäude

Darüber hinaus wurde die Beratung von Landbewirtschaftern für eine naturverträglichere Wirtschaftsweise durch 100 Beraterstellen in den Naturschutzbehörden und in den Landwirtschaftsämtern ab 2020 gestärkt und Projekte wie NATÜRLICH BAYERN im Rahmen des Blühpakts Bayern auf den Weg gebracht.

Anstehende Aufgaben für die Verbesserung des Insektenschutzes

Im Zuge der schnell umgesetzten Änderungen in den Gesetzeswerken bestehen nach Einschätzung des DVL bezüglich der Detailregelungen, Pläne und Finanzierungen zur Umsetzung der hochgesteckten Ziele noch Mängel und Lücken, die für die Vermehrung und Verbesserung der Lebensräume für unsere Wildinsekten behoben werden müssen:

  1. Gewässerrandstreifen:
    Die im Schnellschuss festgelegte erste Kulisse der kleinen Gewässer löste große Verunsicherungen und Proteste bei den betroffenen Landwirten aus. Notwendig sind klare Definitionen. Im Einzelfall sind Vor-Ort-Begehungen mit ausführlicher Beratung für die verunsicherten Landwirte unbedingt erforderlich.
  2. Ziele:
    Die Ziele 30 % Biolandbau bis 2030 und 15 % Biotopverbund der Offenlandfläche sind sehr vage und müssen präzisiert werden. Vor allem müssen Programme und Anreize geschaffen werden, wie die Ziele zu erreichen sind. Die „vielfältige Fruchtfolge“ als eine der beliebtesten KULAP-Maßnahmen für Biolandwirte zu streichen ist kontraproduktiv.
  3. Blühflächen und Blühstreifen:
    Durch die hohe Förderung und weitreichende Bewerbung von Blühflächen und Blühstreifen in Fach- und allgemeinen Medien werden diese auf sehr großer Fläche in Bayern angesät und es wird den Landwirten und der Öffentlichkeit vermittelt, dass damit ein sehr großer Beitrag zur Biodiversität in der Landwirtschaft geleistet wird. Leider locken die meisten Blühflächen und -streifen nachgewiesenermaßen vorwiegend Honigbienen und einige wenige Wildbienen und andere häufige Wildinsekten an. Für die Anzahl an Insekten in der Agrarlandschaft ist damit zwar ein Beitrag geleistet, für die Artenvielfalt sind die Blühflächen ohne in der Nähe liegende Lebensraumstrukturen für Insekten wie Totholz, Offenboden oder Höhlen, weitgehend wirkungslos. Nach neueren Studien können in der Umgebung von insektizidbehandelten Kulturen gelegene schmale Blühstreifen sogar als ökologische Fallen dienen und die angelockten Insekten durch Rand- und Verdriftungseffekte schädigen. Hier sind unbedingt wirksamere Maßnahmen und eine bessere Beratung und Information aller Beteiligter und der Öffentlichkeit notwendig.
  4. Geschützte Biotope:
    Es bedarf fachgerechterer Definitionen der neuen geschützten Biotope Streuobstwiesen und artenreiches Grünland. Bisherige Definitionen waren bei Grünland lückenhaft oder sind bei Streuobstwiesen fachlich so anspruchsvoll angesetzt, dass kaum eine Obstwiese die Kriterien erfüllt. Zudem haben Falschinformationen auch hier zu großer Verunsicherung bei den Obstbauern geführt und zu den bekannten Protestaktionen in der fränkischen Schweiz.
  5. Regionales Saatgut:
    Die Verfügbarkeit von regionalem Saatgut muss dringend verbessert werden. Derzeit ist für mehrere bayerische Großräume (Voralpenland, Fränkisches Hügelland, Fränkische Alb, ostbayerische Mittelgebirge) kein oder nicht ausreichend Regiosaatgut verfügbar. Da in den zehn Jahren Übergangszeit nicht wie erwartet, der Markt zu ausreichender Produktion von Regiosaatgut geführt hat, sollten Förderungen für Saatgutproduzenten ins Leben gerufen werden. Zudem muss dringend ein bayernweites Spenderflächenkataster von typischen Biotopen erstellt werden, um ausreichend und nachhaltig Ausgangssaatgut für die Produktion sicherzustellen.
  6. Forschungsbedarf:
    Zu den Ursachen des Insektensterbens und den Erfolgen der verschiedenen Maßnahmen sind weitere Forschungen nötig.

Finanzierung

Neben den erfreulich erhöhten Fördermitteln im VNP und in der LNPR sind weitere größere Finanzmittel notwendig, um Programme zur Beratung und Umsetzung insektenfördernder Maßnahmen in Offenland, Wald, Gewässern und in Siedlungen umzusetzen.

Sowohl von den Initiatoren als auch vom DVL wird eine zügige und effiziente Umsetzung durch eine solide Finanzierung von Programmen und Projekten gefordert.

Verwandte Links

Von links: VR-Bank Gebäudemanagement Thomas Eiblmeier, VR-Bank Vorstandsmitglied Dir. Christian Forstner, Jessica Strasser vom LPV Rottal-Inn und VR-Bank Prokurist Reiner Schachtner bei der Schildübergabe.

17.07.2020 Rottal-Inn: Ein Insektenparadies für die VR-Bank Rottal-Inn eG in Pfarrkirchen

Die VR-Bank Rottal-Inn eG in Pfarrkirchen verwandelt ihre Wiese in einen idealen Lebensraum für Insekten. Der Landschaftspflegeverband Rottal-Inn organisiert Gewinnung und Aussaat von regionalen Wildpflanzen.

Die VR-Bank in Pfarrkirchen hat im Juni beschlossen, auf ihrer 3000 m2 Wiese beste Bedingungen für Wildblumen und Insekten aus der Region zu schaffen. Dafür besuchte Jessica Strasser vom LPV die Fläche, um die VR-Bank zu beraten, wie die Umwandlung funktionieren kann. Sie freute sich, dass einige für den Landkreis typische Arten bereits auf der Wiese wachsen: „Margerite, Schafgarbe, Habichtskraut und Hornklee sind schon zu finden. Wir wollen nun die Vielfalt an Arten und Farben vergrößern, indem wir ein wenig nachhelfen.“ Dazu sät der LPV an offenen Stellen gezielt Wildblumensamen aus. Für das Mähen hat die VR-Bank einen Landwirt engagiert, der das Heu zusätzlich verwerten kann. Er spart beim Mähen im Wechsel kleine Bereiche aus, in denen Insekten weiterhin Nahrung finden können.

Dafür bittet Jessica Strasser um Verständnis: „Eine ungemähte Wiese kann schon mal etwas unordentlich aussehen. Sie ist aber wichtig für unsere Insekten!“ Auch weist sie darauf hin, dass handelsüblichen Samenmischungen für sogenannte „Blühflächen“ oder „Bienenweiden“ oft keine oder nur wenige heimische Pflanzenarten enthalten. „Damit locken sie eher Honigbienen und andere häufige Insekten an. Bedrohte Insekten unserer Heimat brauchen hingegen nicht nur bunte Blumen, sondern vielfältige Lebensräume mit Wildpflanzen aus der Region.“

Wer dem guten Vorbild der VR-Bank folgen möchte, kann auf die Beratung des LPV zählen. Allerdings ist das Projekt zeitlich bis April 2020 beschränkt – das Angebot sollte also bald genutzt werden, bevor es zu spät ist. Als Grund dafür streicht Jessica Strasser heraus: „Jede neu geschaffene oder insektenschonend geführte Fläche leistet einen kleinen Beitrag gegen den Artenschwund“.

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  • Das Saatgut von Bürsten-Erntemaschinen besteht aus 50% Samen und 50% Spreu. Foto: M. Sommer
  • Durch das Fräsen wird der Boden aufgearbeitet. Foto: W. Willner
  • Die Walze drückt den aufgelockerten Boden an. Foto: W. Willner
  • Handansaat braucht Fingerspitzengefühl Foto: W.Willner

01.07.2020 5 Schritte zur Ansaat mit Samenmaterial von Bürsten-Erntemaschinen

Das geerntete Saatgut einer Bürsten-Erntemaschine enthält nach mehrfachem Durchsieben in etwa 50 % Samen und 50 % Spreu (Blätter, Stängel u.ä.). Diese Mischung kann nur schwierig oder überhaupt nicht durch Drillmaschinen gesät werden. Daher ist in aller Regel eine Handaussaat notwendig. Wir beschreiben die fünf Schritte, damit die Ansaat gelingt.

Vor der Aussaat muss der Boden der vorgesehenen Fläche gründlich vorbereitet werden, damit nicht zu viele ungewollte Unkräuter den Aufwuchs behindern. Die maschinelle Vorbereitung kann je nach vorherigem Aufwuchs und Unkrautdruck mehrere Schritte umfassen:

  1. Schritt: Fräsen: Die obere Bodenschicht wird durchmischt und die Vegetation zerstört, um das Nachwachsen zu verhindern. Kann auch wiederholt werden. Alternativ, je nach Boden und Aufwuchs, können auch Grubber eingesetzt werden.
  2. Schritt (falls nötig): Eggen des Bodens mit einer Kreiselegge bei starkem Auflaufen von Ruderalvegetation („Unkraut“)
  3. Schritt: Walzen: Der durch Fräsen und/oder eggen aufgelockerte Boden muss durch eine Walze festgedrückt werden
  4. Schritt: Säen: Handsaat erfordert große Erfahrung und Fingerspritzengefühl. Die empfohlene Menge ist ca. 40-60 kg pro Hektar. Wichtig: Nicht bei stärkerem Wind säen, da die Saatgutmischung, spezielle nach vorheriger Trocknung sehr leicht ist. Günstig ist, bei feuchtem Wetter zu säen oder wenn auf die Saat folgend Regen (kein Starkregen!) erwartet wird.
  5. Schritt: Anwalzen: wichtig ist, dass das Saatgut nicht in den Boden gelangt, also mit Erde bedeckt wird, sondern nur mit der Walze leicht angewalzt wird, damit es nicht verblasen wird.

26.06.2020 Gemeinsam für die Artenvielfalt

Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz hat im Rahmen des Blühpakt Bayerns eine Eine Handreichung zur insektenfreundlichen, Gestaltung von privaten, gewerblichen und öffentlichen Flächen herausgebracht.

Auf 60 Seiten werden übersichtliche und praxisnahe Tipps und Hinweise für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Städte und Kommunen gegeben, um Lebensräume für Insekten zu schaffen.  Ab Seite 49 wird auch die Initiative NATÜRLICH BAYERN und die Projekte der Landschaftspflegeverbände vorgestellt.

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  • Foto: LPV Rottal-Inn
  • Echtes Labkraut, Foto: LPV Rottal-Inn
  • Natternkopf, Foto: LPV Rottal-Inn
  • Schafgarbe, Foto: LPV Rottal-Inn

15.06.2020 Rottal-Inn: Ein Jahr nach der Einsaat ...

... ist auf der Fläche von Landwirt Wimmer eine blütenreiche Wiese entstanden. Der Landschaftspflegeverband Rottal-Inn säte vor einem Jahr eine regionale Wildblumenmischung an. Nun ist die Saat aufgegangen und hat ein sehr erfreuliches und augenfälliges Ergebnis gebracht. Auf der Fläche blühen unter anderem das Echte Labkraut, der Natternkopf und die Schafgarbe.

  • Gemeinde Feldkirchen, Foto: LPV Straubing-Bogen
  • Gemeinde Haibach, Foto: LPV Straubing-Bogen
  • Gemeinde Rain, Foto: LPV Straubing-Bogen

11.06.2020 Straubing-Bogen: Ansaat in drei Gemeinden

Der Landschaftspflegeverband Straubing-Bogen konnte die drei Landkreis-Gemeinden Feldkirchen, Rain und Haibach für die Aufwertung von gemeindeeigenen Flächen gewinnen. Auf Gemeinde- und Landkreis-Flächen wurden gebietsheimische Saatgutmischungen in Kooperation mit ortsansässigen Landwirten eingesät. Die Einsaat fand unter den interessierten Augen der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister statt.

Foto: Lex

10.06.2020 Freising: Ansaat mit Bürgerprojekt

Gemeinsam mit Engagierten eines Nachbarschaftsprojekts wertete der Landschaftspflegeverband Freising eine Fläche von 4000 Quadratmetern auf.

20 engagierte Personen der Nachbarschaft beteiligten sich tatkräftig und säten das vom Landschaftspflegeverband organisierte regionale Saatgut aus. Auslöser der Initiative war das Volksbegehren "Rettet die Bienen". Auf Nachfrage der Nachbarn stellte die Heilig-Geist-Spital-Stiftung und eine private Eigentümerin Flächen zur Verfügung. Die bisher recht artenarmen Flächen können sich nun unter den Augen der Bewohner und Bewohnerinnen zu einem blütenreichen Insektenparadies entwickeln.

Die Fläche wird zukünftig von den Anwohnern gepflegt und bildet die Basis Veranstaltungen, um Informationen und Wissen rund um Naturschutz und Ökologie zu vermitteln: Müllsammelaktionen, Pflanzen- und Insektenbestimmung, Tipps für den insektengerechten Hausgarten, sowie Auch ein temporärer Weidebetrieb mit Schafen, Eseln oder Pferden stehen auf der Ideenliste.

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  • Foto: LPV Straubing-Bogen
  • Foto: LPV Straubing-Bogen

04.06.2020 Straubing-Bogen: Kreisverkehr am Friedrichshainsee ist insektenfreundlich!

Vor genau einem Jahr startete der Landschaftspflegeverband Straubing-Bogen mit der Neugestaltung des Kreisverkehrs. Nach Startschwierigkeiten aufgrund der großen Trockenheit im letzten Jahr blüht der Kreisverkehr am Friedenhainsee nun auf. Salbei, Mageriten, Spitzwegerich und Schafgabe zeigen was sie können und werden schon von vielen Insekten besucht.

  • Foto: LPV Biosphärenregion Berchtesgadener Land
  • LPV Biosphärenregion Berchtesgadener Land
  • LPV Biosphärenregion Berchtesgadener Land

20.05.2020 Berchtesgadener Land: Intensiv genutzte Wiese aufgewertet

Die erste große Projektfläche des Landschaftspflegeverbands Biosphärenregion Berchtesgadener Land konnte in Freilassing am internationalen Tag der Biene am Oedhof umgesetzt werden. In Absprache mit der Eigentümerfamilie und dem Pächter wertete der Landschaftspflegeverband eine Mähwiese auf. Seit drei Jahren wurde die intensiv genutzte Wiese nicht mehr gedüngt. Jetzt wird durch eine Streifenansaat mit regionalem Saatgut die Artenvielfalt erhöht und die Schnittzeitpunkte und -häufigkeit angepasst. Die landwirtschaftliche Nutzung der Wiese bleibt durch den hohen Anteil an Gräsern von 70% weiterhin gegeben.

  • Foto: LPV Stadt Augsburg
  • Foto: LPV Stadt Augsburg
  • Foto: LPV Stadt Augsburg

08.04.2020 In Augsburg entstehen neue Flächen für die Insektenvielfalt

Der Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg hat einen Fläche für die Ansaat mit gebietsheimischen Saatgut vorbereitet. Dafür wird mit einer Ackerfräse die Grasnarbe aufgekratzt und so das Keimbett für Arten wie die Margerite, Wiesensalbei, Natternkopf, Königskerze, Flockenblumen und vielen anderen heimischen Arten herzustellen.

Das Ganze geschieht in im Augsburger Projekt InsektenVielfaltAugsburg. Ziel des Projektes ist es, heimischen Insektenarten im Stadtgebiet Augsburg mehr Lebensraum zu schaffen. Die bearbeiteten Flächen wurden von der AVA Abfallverwertung Augsburg, der Stadt Augsburg (vor dem Verlagsgebäude der Augsburger Allgemeine), der LEW Lechwerke und der Universitätsklinik Augsburg mit ins Projekt eingebracht. Weitere Maßnahmen und Flächen folgen!

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01.04.2020 Start von 10 NATÜRLICH BAYERN-Projekten in weiteren 100 Kommunen

In den Landkreisen und Städten Aschaffenburg, Amberg-Sulzbach, Bamberg, Berchtesgadener Land, Dillingen, Ebersberg, Main-Spessart, Miesbach, Dingolfing-Landau und Rosenheim starten die Landschaftspflegeverbände ab sofort mit Beratung und insektenfreundlichen Maßnahmen bei der Grünlandpflege und der Anlage von blütenreichen Flächen.

YouTube: STMUV

18.09.2019 Mehr Artenreiche fürs Unterallgäu - Besuch von Minister Glauber

Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber ist zu Besuch in Ottobeuren. Stellvertretend für eine Vielzahl von Acker- und Wiesenflächen bringt der LPV Unterallgäu gemeinsam mit dem Minister Glauber und dem DVL im Kurpark Ottobeuren gebietsheimisches Saatgut aus.

Die Initiative NATÜRLICH BAYERN steht auch im Unterallgäu mit dem Projekt „Arten-Reiche“ für die Umsetzung innovativer Ideen, die Vermittlung von Knowhow durch die Landschaftspflegeverbände sowie die gute Zusammenarbeit mit Verwaltung, Landwirtschaft und Kommunen. Das Saatgut für die Flächenaufwertung hatten Landwirte der Region zuvor mit dem „Wiesefix“ gewonnen, einem insektenschonenden Erntegerät, das der LPV Unterallgäu gemeinsam mit einem Landwirt entwickelt hat.

Der Schutz der heimischen Insekten steht bei NATÜRLICH BAYERN im Fokus. In allen Teilen des Freistaats vermehren und verbessern Landschaftspflegeverbände Lebensräume für Wildbienen, Schmetterlinge und viele andere nützliche Insekten. Dabei wird ausschließlich in der Region geerntetes Saatgut von artenreichen Flächen zur Ansaat verwendet. Gleichzeitig sorgen die LPV mit professionellen Schulungen und praxisnahen Beratungen der Kommunen dafür, dass die Flächen über den Projektzeitraum hinaus nachhaltig und insektenfördernd bewirtschaftet werden können.

Foto: Linus Fritzsche

28.06.2019 Donau-Ries: Maihingen sät DONAURIESig

Mit dem Projekt "DONAURIESig säen - Mit heimischem Saatgut Artenvielfalt erhalten" setzt sich der Landschaftspflegeverband Donau-Ries e.V. für mehr Insektenvielfalt auf kommunalen Flächen ein.

Die Gemeinde Maihingen beteiligt sich am Projekt "DONAURIESig säen - Mit heimischem Saatgut Artenvielfalt erhalten". In den nächsten zwei Jahren sollen in Maihingen mit Unterstützung von ortsansässigen Landwirten neue blühende Flächen angelegt werden. Das Besondere: Der LPV Donau-Ries verwendet hierfür überwiegend selbst gewonnenes Saatgut aus dem Landkreis. Auf dem Bild zu sehen ist der eBeetle, ein spezielles Samensammelgerät, mit welchem diese Woche Saatgut aus einer artenreichen Wiese bei Maihingen gewonnen wurde.

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Foto: Landratsamt Straubing-Bogen

20.06.2019 Straubing-Bogen: Kreisverkehr am Friedenhainsee wird insektenfreundlich

Der Landschaftspflegeverband Straubing-Bogen hat den Verkehrskreisel beim Parkstettener Naherholungsgebiet Friedenhainsee neu gestalten lassen.

Im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN hat der LPV Straubing-Bogen in Kooperation mit der Tiefbauverwaltung, dem Bauhof und den Kreisfachberatern den Kreisverkehr am Friedenhainsee unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten (Artenreichtum, Blühaspekt, Insektenweide) aufgewertet. Kreisfachberater Harald Götz und Julia Schnurrer vom Landschaftspflegeverband kümmerten sich um die entsprechend passende Saat, der Bauhof führte die Arbeiten auf dem rund 500 Quadratmeter großen Areal durch. Landrat Josef Laumer betonte: „Der Landschaftspflegeverband ist sehr aktiv und zeigt auch mit dieser Maßnahme wieder sein großes Engagement.“ In einigen Wochen soll ein echtes Paradies für Bienen und Insekten entstehen.

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17.06.2019 Mittelfranken: 100 kunterbunte Kilometer am Hesselberg

Zehn Gemeinden im Hesselbergraum stellen im Rahmen vom "100 kunterbunten Kilometern" öffentliche Flächen als "Insektenweiden" zur Verfügung. Der LPV Mittelfranken wandelt die ersten Flächen in den Gemeinden zu insektenreichen Lebensräumen um.

Ziel ist es, in den zehn Gemeinden 60 Hektar an kleinteiligen öfftenlichen Grünflächen zusammenzubekommen, auf denen Kräuter- und Pflanzenarten mit entsprechendem Blühpotenzial ausgesät werden. Zum Wohl der Insekten sollte auf regelmäßiges Mähen der Flächen verzichtet werden. So können sich diese besser entfalten.

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03.05.2019 Erstes Einzelprojekt startet in Augsburg

Im Rahmen des Einzelprojektes "Insekten.Vielfalt.Augsburg" führt der LPV Stadt Augsburg in den kommenden zwei Jahren auf innerstädtischen Grünflächen verstärkt insektenfördernde Maßnahmen durch.

Zum Auftakt des Projektes beginnt der LPV Stadt Augsburg auf der sogenannten Physikwiese auf dem Gelände der Universität Augsburg mit der Einsaat einer Wiesenmischung, die von artenreichen Wiesen im Naturschutzgebiet "Stadtwald Augsburg" gewonnen wurde. Außerdem werden Wohnzimmer und Kinderstuben für Insekten angelegt.

Das Einzelprojekt ist eines von zehn Projekten der Initiative NATÜRLICH BAYERN, die im Mai mit einer zweijährigen Laufzeit starten.

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